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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0021
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Aerts — Aertsz.

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schreibend. Außenflügel: St. Franciscus u. St. Wilhelm
mit den Stiftern. Bestellt 1546.

Berlin. Eine junge Mutter mit ihrem Kinde. —
Kreuztragung, bez. 22. Dez. 1552.

Brüssel. Küchenmagd in der Küche.

Cassel. Küchenstück mit einer jungen Frau, welche
eine Ente hält.

Dessau. Amalienstift. Fragmente eines Altarflügels ;
wahrscheinlich unter Mitwirkung seines Sohnes Pieter
gemalt.

Frankfurt. Koll. M. Berg. Gemüsemarkt. Im Vor-
dergrunde Christus und die Ehebrecherin. Bez. und
datiert 1559.

Kopenhagen. Küchenstück mit sechs Figuren.
A. P. 1572.

Pommersfelde n. Fischhändlerin. 1568. Nach
anderer Ansicht ein Werk seines Sohnes Pieter.

Wien. K. Museen. Ein Geflügelmarkt. — Bauern-
festlichkeit. 1550. — Ein Mann, welcher eine Frau
liebkost.

Verschollene Gemälde: 1. Das Hochaltarbild der Oude
Kerk zu Amsterdam. Innen: Der Tod der Maria. Außen:
Die Anbetung der Drei Könige. Vielgerühmtes Bild, mit
2000 Kronen bezahlt. — 2. Hochaltarbild der Nieuwe
Kerk zu Amsterdam, von welchem ein Bruchstück im
Museum zu Amsterdam. Innen: Die Verkündigung, die
Beschneidung und die Anbetung der drei Könige. Außen:
Die Enthauptung der hlg. Katharina. Von van Mander
besonders gerühmt. — 3. Hochaltarbild der Nieuwe
Kerk zu Delft. Auf den Flügeln: Ecce Homo, die An-
betung der Könige. — 4. Hochaltarbild des Kar-
täuserklosters zu Delft. Innen: Die Geburt Christi,
die Kreuzigung und die Anbetung der Könige. Außen:
Die vier Evangelisten. — 5. Hochaltarbild zu Warmen-
huizen. Innen: Die Kreuzigung. — 6. Ein Stück von
Oelfarb auf Holz, worin ein Virtl von einem Schaf, ein
Krügel mit Blumen, ein zinnern Wein-Kandl, daneben
drei weiße Semmel, ein Geschirr mit Sempf, ein Beudl
auf alte Manier, eine porzellane Schüssel, worin
Butter und auf der Seiten die Historia von Maria Mag-
dalena und Martha — Original vom Langen Peter. (In-
ventar der Sammlungen des Erzherzogs Leopold Wilhelm
zu Brüssel. 1659. II. N. 262.)

Nach seinen Gemälden gestochen: 1—5.
Folge von 5 Küchenstücken mit biblischen Szenen im Hin-
tergrunde. Langepier pinxit. J. Matham sculp. et excud. (B.
164—168.) qu. fol. Die Jahreszahl 1603 auf dem 4. Blatte
würde schließen lassen, daß die Originale dieser Küchen-
stücke von dem Sohne Pieter herrühren. — Ein Bauer
am Kamine sitzend, mit Zubereitung der Malzeit be-
schäftigt. H. Barij sc. fol.

Literatur: Guicciardini (1581. p. 145) sagt: Pietro
Aertsen, alias Pietro Lungo d'Amsterdam, maestro famoso
et degno, il quäle fece quella nobilissima tavola con
le sue alie riella chiesa di nostra donna, della mede-
sima terra d'Amsterdam, la quäl' pittura con gli suoi
ornamenti, costo intorno a due mila scudi. — V a s a r i.
Ed. Lern. XIII. 153; — v. M a n d e r. 1618. f. 162. b.: —
H y m a n s, v. Mander. I. 353—361; — Bleyswyck.
17.29. p. 75 u. 259; — A. K. L. I. 104; — Oud Hol-
land. 1889. I.; — 0 b r e e n. VI.; — v. d. B r a n d e n. 163.

Aerts. Kykaert Aertsz, Maler, gen.
Eyck-metter-Stelten, mit dem Stelzfuße,
da er infolge einer Brandwunde sein Bein
verlor, bei Schrevelius: Bycardus Arnoldi,
ist nach C. v. Mander der Sohn eines Fi-
schers zu Wyk aan Zee in Nordholland,
im J. 1482 geboren. In früher Jugend kam
er nach Haarlem zu Jan Mostaert, später
ging er nach Antwerpen und trat 1520 in
die Khetorikerkammer De Violiere-bloem.
Er malte fast ausschließlich nur das Nackte
in den Bildern anderer. Er starb, nach v.
Mander, im Mai 1577, 95 Jahre alt. Seine
Werke waren nie sehr gesucht, und v. Man-

der war nicht mehr in der Lage, eines
nachzuweisen. Die Ubersetzung der Stelle
v. Manders: „Veel van Ryckens wercken
zyn geweest in Vrieslandt" durch Des-
camp in: ,,la plus grande partie de ses
ouvrages etoient en frise" veranlaßte die
Annahme, daß er hauptsächlich die Friese
der Häuser bemalt habe. Das von v. Mander
erwähnte Bild von der Hand seines Freun-
des Frans Floris, der ihn als Lukas, der
die Maria porträtiert und sich selbst als
Farbenreiber gemalt hat, befindet sich im
Museum zu Antwerpen. Eine Anbetung der
Könige der Sammlung Weyer in Köln trug
seinen Namen ohne hinreichende Begrün-
dung.

v. Mander. 1618. f. 166. a. (Ed. Hymans. I. 373); —
Descamps. I. 35; — Schrevelii Harlemum.
281; — v. d. Branden. 85; — A. K. L. I. 106.

Aerts. Roch Aerts, Bildhauer zu
Brügge, Sohn von Jooris A. f 7. Juni 1739.
Das Denkmal des Historikers Olivier Vre-
dius in der Notre-Dame-Kirche zu Brügge
ist sein Werk. Jan Gaeremyn war sein
Schüler.

A. K. L. I. 104; — Kramm. 7.

Aertsz. Willem Aerts od. Arentsz,
genannt de Lange, Maler, Sohn des Malers
Aert Pietersz und Enkel des Pieter Aertsz,
genannt Lange Pier, ist 1590 zu Amsterdam
geboren, heiratete daselbst 22. Sept. 1615
und wurde am 5. März 1626 begraben. Ge-
mälde finden sich nur in alten Inventaren
erwähnt. In der Verlassenschaft Pieter
Laurensz Spieghel, 7. Aug. 1630, ein Kruzi-
fix von Willem Arentsz, und in einer an-
deren Verlassenschaft vom J. 1647 ein
Opferfest von Willem Arentsz de Langhe.

Oud Holland. 1889. p. 27.

Aertsz. Willem Ards, Arnts oder
Aerts, Holzschnitzer, zufolge einer Ur-
kunde (aus dem J. 1453) in Brüssel ge-
boren; im J. 1449 ließ er sich in Löwen
nieder, wo er mit der Ausführung der Bas-
reliefs für das Rathaus in Löwen beauf-
tragt wurde. 1435 errichtete er für die
Krypte der Notre-Dame-Kirche zu Gem-
bloux ein Grabmal. Sein Standbild befin-
det sich unter jenen 18, die 1857 vor dem
Rathause zu Löwen aufgestellt wurden.

Van Even. Les Artistes de l'hotel de Ville de
Louvain. p. 32; — A. K. L. IL 231; — Kramm. Sup. p. 4.

Aertsz. W i 11 e m A e r t s, Bildhauer, geb.
zu Brügge Ende des 15. Jahrh., f 8. April
1537. Fertigte 1528 das Marmorgrabmal des
Chevalier Robert de Thiennes de Lombise
und seiner Gattin, 1529 den Entwurf zum
Portale der Kirche des hl. Basilius zu
Brügge und den zur Fassade der Kriminal-
kanzlei der Stadt an, die beide noch heute
existieren. 1535 und 1536 führte er mehrere
Statuen für die Fassade der alten Zivil-
kanzlei von Brügge aus.

J. W e a 1 e im A. K. L. I. p. 103.
 
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