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Wurzbach, Alfred von [Bearb.]
Niederländisches Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen (Band 1): A - K — Amsterdam, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.18166#0093
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Bemmel — Beninc.

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Bemmel. Willem van Bemmel,
Landschaftsmaler, aus einer alten belgi-
schen Adelsfamilie stammend, welche in-
folge der Protestantenverfolgungen nach
Utrecht übersiedelte. Willems Vater Ger-
hard war Kittmeister im Dienste der

W5

Generalstaaten. Willem, am 10. Juni 1630
zu Utrecht geboren, war Schüler des Her-
man Saftleven, ging bereits 17; Jahre alt
auf Eeisen und lebte 2 Jahre in Venedig,
4 Jahre in Eom und Neapel, dann in Lon-
don und 6 Jahre in Cassel in Diensten
des Landgrafen; 1662 zog er nach Nürn-
berg, wo er Agnes Pisani heiratete. Er
starb inWöhrd bei Nürnberg, 20. Dez. 1708.
Er ist der Stammvater einer : großen
Eünstlerfamilie. Seine 2 ihn überlebenden
Söhne Johan Georg und Peter waren beide
Maler, so wie deren Söhne, Enkel und Ur-
enkel. ■— Willem malte Landschaften mit
Euinen und Wasserfällen in der Art Dug-
hets und Jan Boths, welche sein Sohn
J. Georg, J. Murrer und H. Eoos staf-
fierten. Die alten Kataloge unterscheiden
einen Willem van B. de Ouden und einen
Willem d. Jonge, doch ist ein jüngerer
Maler dieses Namens nicht bekannt. Georg
u. Elias Beck, Thelott, Dietericy, Dietzsch,
J. Wagner, C. F. Boetius u. a. haben nach
seinen Werken gestochen. Ein Skizzenbuch
seiner italienischen Keise mit 52 Zeich-
nungen war noch vor kurzem im Kunst-
handel.

Gemälde: Braunschweig. Große Landschaft mit
einer Brücke. W. Bemmel.

Dresden. Landschaft mit einer Brückenruine. W. B.;
— Abendlandschaft. W. B. f. 1660; — Gegenstück.
W. B. f. 1661.

Haag. Koll. Nijhoff. 1894. Landschaft. W. Bem-
mel 1650.

Karlsruhe. Ideale Landschaft mit Ruinen. W.
B. 1672.

Schleißheim. 2römische Landschaften mit Archi-
tekturen. Bez. W. V. B. f.

Wien. K. Museen. 2 Landschaften. Bez. W. Bemmel.

Radierungen: Die ersten Drucke sind reine Ätzdrucke
und vor Verstärkung der Einfassung mit dem Grab-
stichel. 1. Der Angelfischer. 1654. H. 180—130; —
2. Der Jäger. H. 183—133. (Kopie, gegenseitig, Eias
Boeck fe.); — 3. Der Schäfer. H. 178—129; — 4. Die
beiden Männer im Gespräch. H. 180—125; — 5. Die
3 Bäume.- H. 185—130; — 6. Die hohle Weide.
H. 180—128.

Honbraken. I. 343; — Kramm. I. 72, wo auch
eine Stammtafel aller Maler der Eamilie B.; — N a g 1 e r.
Monogr. I. 2128; — W.eigel. Kat. III. 15134; —
A. K. L. III. 492.

Bendorp. Johann Christian Ben-
dorp, Zeichner u. Kupferstecher zu Eotter-
dam und Dordrecht, Sohn des Karl Fre-
derik B. L, geb. zu Dordrecht 1767, f da-
selbst 15. Nov. 1849; Schüler D. Langen-
dyks und De Sallieths. Er arbeitete zu-
meist für Buchhändler.

v. Eynden. III. 129; — Kramm. I. 73.

Bendorp. Karl Frederik Bendorp
I., Eadierer, geb. 1736 zu Dordrecht, f 3.
Okt. 1814; von Beruf Glasbläser, widmete
sich der Eadierkunst infolge einer Brand-
wunde am Fuße, die ihn in seinem Be-
rufe hinderte. Ein Verzeichnis der von
ihm radierten Landschaften s. A. K. L.
III. 514.

Bendorp. Karl Frederik Bendorp
IL, Historien-u. Genremaler und Eadierer,
der einzige Sohn des Kupferstechers Jo-
hannes Christian B., geb. 21. Jan. 1819
zu Dordrecht. Schüler seines Vaters, Pieter
Fontyns und Gallaits; tätig in Brüssel.

Hip. u. L i n. I. 65; — Kramm. Sup. 11.

Benedetti. Andri e s Bene de 11 i, Still-
lebemnaler, 1636 Schüler bei Vincent Cer-
navael in Antwerpen, Meister daselbst 1640.
Auf der Versteigerung Winkler 1. Oktober
1888 in Cöln befand sich ein Stilleben mit
der Signatur: A. Benedetti fc. Auf violet-
ter Decke Silber, Glas, Zinn, Schinken,
Zitronen. Früchte, Brot. Das Inventar des
Erzh. Leop. Wilhelm vom J. 1659 führt
(II.) unter N. 55 ein Bild an: ,,worin ein
Tisch, darüber ein grünsammtener Tep-
pich mit silbernen Franzen und mit Silber
gestikt, darauf eine porcelane Schüssel mit
unterschiedlichen Früchten, ein großer
Meer-Krebs, .,ein Lauthen" und ein ver-
güteter Becher, auf der Seiten ein Stuel,
darauf eine kleine Schüssel mit drei Stückl
schunken. H. 7 Span. 1 Finger auf 8 Sp.
7 F." als Original von
Benedetti von Antdorff,
welches von älteren Kata-
logen des k. Museums in
Wien dem J. de Heem zu-
gewiesen wurde. Ein an-
deres Bild, mit beistehen-
dem Monogramm, ist in
Budapest (N. 255).

Liggeren. IL; — G. Glück in Ost. Jahrb.
1903. p. 27.

Benjamin. Judav. Benjamin senior,
Kunstfreund, dessen Gemälde 4. Nov. 1782
zu Amsterdam verkauft wurden.

Beninc. AI exandre Beninc, genannt
Meestre Sanders, Enlumineur und Minia-
turist, um 1469 in Gent tätig, f nach dem
14. Aug. 1518; 1486 arbeitete er in Brügge;
1514 scheint er sich vorübergehend in Ant-
werpen aufgehalten zu haben. Er war mit
Catharina van der Goes, einer Schwester
oder Verwandten des Malers Hugo van der
 
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