Bos.
151
sein Schüler war. und der aus Verehrung für seinen
Meister oder, um seinen eigenen Werken mehr Wert
zu geben, sie mit dem Namen des Bosch und nicht
mit dem seinen versah. Das sind trotz des eben be-
merkten Umstandes Schöpfungen, die großer Wert-
schätzung würdig sind, und der sie besitzt, muß sie
hochhalten, denn in den Erfindungen und Sitten-
bildern lebte in ihm ein Zug seines Meisters; in
der Ausarbeitung war er noch sorgsamer und ge-
duldiger als dieser und entfernte sich nicht von der
Lebendigkeit und Frische, Stattlichkeit und vom Ko-
lorit seines Lehrers. Ein Beispiel für diese Gattung
von Gemälden ist ein Tisch (mesa), den Eure Maje-
stät besitzt, auf welchem im Kreise die sieben Tod-
sünden in Figuren und Beispielen gemalt sind. Ob-
wohl das Ganze an und für sich wunderbar ist, so ist
insbesondere das Bild des Neides nach meinem Ur-
teil so gelungen und so vortrefflich und darin der
Affekt so ausgedrückt, daß es mit Aristides wett-
eifern kann, dem Erfinder solcher Gemälde, welche
die Griechen Ethnike nennen, wa.s in unserem Kastilia-
nisch so viel als Gemälde heißt, welche Sitten (co-
stumbres) und Affekte des Menschen zum Vorwurf
haben." Hiezu bemerkt der Herausgeber A. P o n s:
„Wir wissen nicht mit voller Sicherheit, wo sich
dieser Tisch (mesa) befindet, auf welchem die Tod-
sünden abgebildet waren, aber ich zweifle nicht, daß
dies ein mehr als 4 Fuß breiter, 4 '/* Fuß hoher
Tisch im Es curia! ist. In der Mitte desselben
befindet sich ein Kreis (circulo), dessen Durchmesser
etwas mehr als 2 Fuß beträgt, und innerhalb dieses
ein anderer, kleinerer mit dem Brustbild des Erlösers
und der Schrift: ,Cave, cave, dominus videt'. Diese
zwei Kreise befinden sich in einem anderen, größeren,
in welchem die sieben Todsünden vortrefflich dar-
gestellt und gezeichnet sind. Gegen die vier Ecken
dieses Tisches, welcher viereckig ist (quadrada), sind
in vier anderen Kreisen die vier letzten Dinge in
derselben Art wie die Todsünden dargestellt. Ich über-
gehe andere Details dieses Werkes, welches nach mei-
ner Meinung jenes ist, von welchem D. Felipe de
Guevara spricht, und welches in dem Alkoven (al-
cfoba), in welchem Philipp II. gestorben ist, aufbewahrt
ist; derselbe gehört zu dem ersten Gemach der Kö-
nigswohnung, von der Tür auf der Sakristeistiege aus
gerechnet." Es ist zu bedauern, daß sich Guevara
nicht näher darüber ausdrückt, wen er mit jenem
oben erwähnten Schüler und Nachahmer des Losch
meint, aber die Stelle kann sich nur auf Pieter
Brueghel I. beziehen.
Guicciardini nennt ihn: Girolamo Bosco di
B o 1 d u c, inventore nobilissimo et maravi-
glioso di cose fantastiche et bizarre; —■ v. Man-
der. f. 138 b; Ed. Hymans. I. 169; — Pin c hart.
Arch. I. 267; — Nagler. Monogr. I. 23, 24; III.
567, 2560 ; — T h. v. W e s t r h e e n e im A. K. L.
I. p. 91; — C. J u s t i im Jahrb. d. K. preuß. Kunst-
sammlung. X. 1889. p. 121; — Naumann. Archiv.
VII. p. 88; — Jahrb. der Kunstsammlung,
des Österr. Kaiserh. 1898. XIX. p. 284. Der
zahlreichen Lichtdrucke wegen erwähnenswert.
Bos. Jacob Bos, flämischer Kupfer-
stecher, tätig zu Eom 1551—1563 für La-
freri. Er bezeichnete Jacobus Bpssius belga
oder B. B., J. b. b., Jac. B. B. incid.
Von ihm gestochen: 1. Der Traum Jakobs.
Eaph. UR. inven. Jac. B. B. seid; — 2. Christus zwi-
schen den Schächern am Kreuze. Jacobus Bosius Belga
incidebat. Fol.; — 3. Folge von 4 Bl. Die Evangelisten.
Nach Ant. Blocklandt. Mit Adresse: J. Cock; —• 4.
Thomas d'Aquina. Brustbild. Jacobus Bosio Belga in-
cidit; — 5. Michel Angelo Buonarotti; — 6. Gregor
XIII; — 7. Otho Truc (Trucsess). S. R. E. Card, eps
Albanen, et august. annum agens L. Jac. Bosius belga.
1563; — 8. La Vecchia Rimbambita muove riso alla
fancioletta. Opus di Sofonisba Gentildona Cre-
monesa. Iacobus Bos belga incidebat. Anton Lafreri
formis. Fol.; — 9. Bildsäule des Pyrrhus: Pyrrhi Mo- |
lossorum regis Imperatorum sui temporis fortissimi et
rei militaris peritissimi Ducis Simulachrum. MDLXII.
H. 464—304; — 10. Gio. Boccaccio. 1556; — 11. Der
farnesische Hercules. Jacobus Bossius Belga incidit.
Ant. Lafrerius Sequanus. MDLXII.; — 12. Thermae
Diocletianae et Maximilianae. H. 380—690; — 13.
Romae descriptio Ex typis et diligentia Ant. La-
frery. H. 480—850; — 14. Effigies antiquae Romae
ex vestigiis Aedificiorum ruinis . . . exeuderunt Romae
Michael et Franciscus Tramezini. 1571. I. Vor der
Adresse Gio. Batt. de Rossi.
Brulliot. I., IL, III. App.; — Ratgeber. I.
163, 191; — Blanc. Man. I. 469; — Immerzeel.
I. 81; — Kramm. I. 128; Sup. 22.
Bosch. Jacob van den Bosch, Maler
von Früchten, geb. zu Amsterdam 1636,
f 1676. — Ein Jacques van den Bosche
war 1626 Dekan der Gilde zu Mecheln.
Houbraken. III. 78; — Immerzeel. I. 80;
— Neeffs. I. 292.
Bosch. J an Hendrik v a n d e n
Bosch, Landschaftsmaler zu Antwerpen
um 1793.
v. d. Branden. 1253, 1254.
Bosch. Jan de Bosch, Kunstfreund,
dessen Sammlungen 11. April 1825 ver-
steigert wurden.
Bos. Jasper van den Bos, Zeichner,
der in dem Kat. der Vest. Hilgondo Co-
ninck 24. März 1733 in Hoorn, erwähnt
wird.
Ho et, I. 381.
Bosch. Jeronimo de Bosch, Apo-
theker und Kunstfreund, dessen Gemälde,
Zeichnungen und Portraits zu Amsterdam
6. Mai und 5. Okt. 1767, dessen Kupfer-
stiche, Medaillen und Skulpturen 20. März
1780 und Stiche und Gemälde 20. April
1780 zu Amsterdam verkauft wurden.
v. Eynden. II. 135; III. 395.
Bosch. Johannes de Bosch, Land-
schaftszeichner, geb. zu Amsterdam 1713,
f 31. Jan. 1785; Sohn des Apothekers und
Kunstfreundes Jeronimo de Bosch, Freund
des Jan Huysum, Moucheron, Jac. de Wit
u. ä. Er malte und zeichnete arkadische
Landschaften, in Nachahmung van Huy-
sums, wie deren die Albertina 8 Bl., bez.
J. Bosch, besitzt. Eine Winterlandschaft,
in Deckfarben gemalt 1744, war in der
Sammlung Weigel (1869, N. 741). In ver-
schiedenen Teilen der „Dichtlievende Ver-
lustigungen" sind von J. de B. gezeichnete
Vignetten, von Folkema und R. Vinkeles
gestochen. Seine hinterlassenen Gemälde,
Zeichnungen und Kupferstiche wurden zu
Amsterdam 23. Mai 1785 verkauft. Der
Kat. verzeichnet 90 Landschaften von
seiner Hand.
Radierungen: 6 Bl. Landschaften mit Bauernhöfen.
Bez. I. B. 80.
v. Evnden. IL 135; III. 402; — Immerzeel. I.
80 ; — K r a m m. I. 132 und 133; — A n d r e s e n. I. 163.
Bos. Lodewyck Jansz van den
Bos, Blumenmaler, nach v. Mander in
Herzogenbusch geboren, welcher Blumen
in Wassergläsern darstellte, mit den Tau-
151
sein Schüler war. und der aus Verehrung für seinen
Meister oder, um seinen eigenen Werken mehr Wert
zu geben, sie mit dem Namen des Bosch und nicht
mit dem seinen versah. Das sind trotz des eben be-
merkten Umstandes Schöpfungen, die großer Wert-
schätzung würdig sind, und der sie besitzt, muß sie
hochhalten, denn in den Erfindungen und Sitten-
bildern lebte in ihm ein Zug seines Meisters; in
der Ausarbeitung war er noch sorgsamer und ge-
duldiger als dieser und entfernte sich nicht von der
Lebendigkeit und Frische, Stattlichkeit und vom Ko-
lorit seines Lehrers. Ein Beispiel für diese Gattung
von Gemälden ist ein Tisch (mesa), den Eure Maje-
stät besitzt, auf welchem im Kreise die sieben Tod-
sünden in Figuren und Beispielen gemalt sind. Ob-
wohl das Ganze an und für sich wunderbar ist, so ist
insbesondere das Bild des Neides nach meinem Ur-
teil so gelungen und so vortrefflich und darin der
Affekt so ausgedrückt, daß es mit Aristides wett-
eifern kann, dem Erfinder solcher Gemälde, welche
die Griechen Ethnike nennen, wa.s in unserem Kastilia-
nisch so viel als Gemälde heißt, welche Sitten (co-
stumbres) und Affekte des Menschen zum Vorwurf
haben." Hiezu bemerkt der Herausgeber A. P o n s:
„Wir wissen nicht mit voller Sicherheit, wo sich
dieser Tisch (mesa) befindet, auf welchem die Tod-
sünden abgebildet waren, aber ich zweifle nicht, daß
dies ein mehr als 4 Fuß breiter, 4 '/* Fuß hoher
Tisch im Es curia! ist. In der Mitte desselben
befindet sich ein Kreis (circulo), dessen Durchmesser
etwas mehr als 2 Fuß beträgt, und innerhalb dieses
ein anderer, kleinerer mit dem Brustbild des Erlösers
und der Schrift: ,Cave, cave, dominus videt'. Diese
zwei Kreise befinden sich in einem anderen, größeren,
in welchem die sieben Todsünden vortrefflich dar-
gestellt und gezeichnet sind. Gegen die vier Ecken
dieses Tisches, welcher viereckig ist (quadrada), sind
in vier anderen Kreisen die vier letzten Dinge in
derselben Art wie die Todsünden dargestellt. Ich über-
gehe andere Details dieses Werkes, welches nach mei-
ner Meinung jenes ist, von welchem D. Felipe de
Guevara spricht, und welches in dem Alkoven (al-
cfoba), in welchem Philipp II. gestorben ist, aufbewahrt
ist; derselbe gehört zu dem ersten Gemach der Kö-
nigswohnung, von der Tür auf der Sakristeistiege aus
gerechnet." Es ist zu bedauern, daß sich Guevara
nicht näher darüber ausdrückt, wen er mit jenem
oben erwähnten Schüler und Nachahmer des Losch
meint, aber die Stelle kann sich nur auf Pieter
Brueghel I. beziehen.
Guicciardini nennt ihn: Girolamo Bosco di
B o 1 d u c, inventore nobilissimo et maravi-
glioso di cose fantastiche et bizarre; —■ v. Man-
der. f. 138 b; Ed. Hymans. I. 169; — Pin c hart.
Arch. I. 267; — Nagler. Monogr. I. 23, 24; III.
567, 2560 ; — T h. v. W e s t r h e e n e im A. K. L.
I. p. 91; — C. J u s t i im Jahrb. d. K. preuß. Kunst-
sammlung. X. 1889. p. 121; — Naumann. Archiv.
VII. p. 88; — Jahrb. der Kunstsammlung,
des Österr. Kaiserh. 1898. XIX. p. 284. Der
zahlreichen Lichtdrucke wegen erwähnenswert.
Bos. Jacob Bos, flämischer Kupfer-
stecher, tätig zu Eom 1551—1563 für La-
freri. Er bezeichnete Jacobus Bpssius belga
oder B. B., J. b. b., Jac. B. B. incid.
Von ihm gestochen: 1. Der Traum Jakobs.
Eaph. UR. inven. Jac. B. B. seid; — 2. Christus zwi-
schen den Schächern am Kreuze. Jacobus Bosius Belga
incidebat. Fol.; — 3. Folge von 4 Bl. Die Evangelisten.
Nach Ant. Blocklandt. Mit Adresse: J. Cock; —• 4.
Thomas d'Aquina. Brustbild. Jacobus Bosio Belga in-
cidit; — 5. Michel Angelo Buonarotti; — 6. Gregor
XIII; — 7. Otho Truc (Trucsess). S. R. E. Card, eps
Albanen, et august. annum agens L. Jac. Bosius belga.
1563; — 8. La Vecchia Rimbambita muove riso alla
fancioletta. Opus di Sofonisba Gentildona Cre-
monesa. Iacobus Bos belga incidebat. Anton Lafreri
formis. Fol.; — 9. Bildsäule des Pyrrhus: Pyrrhi Mo- |
lossorum regis Imperatorum sui temporis fortissimi et
rei militaris peritissimi Ducis Simulachrum. MDLXII.
H. 464—304; — 10. Gio. Boccaccio. 1556; — 11. Der
farnesische Hercules. Jacobus Bossius Belga incidit.
Ant. Lafrerius Sequanus. MDLXII.; — 12. Thermae
Diocletianae et Maximilianae. H. 380—690; — 13.
Romae descriptio Ex typis et diligentia Ant. La-
frery. H. 480—850; — 14. Effigies antiquae Romae
ex vestigiis Aedificiorum ruinis . . . exeuderunt Romae
Michael et Franciscus Tramezini. 1571. I. Vor der
Adresse Gio. Batt. de Rossi.
Brulliot. I., IL, III. App.; — Ratgeber. I.
163, 191; — Blanc. Man. I. 469; — Immerzeel.
I. 81; — Kramm. I. 128; Sup. 22.
Bosch. Jacob van den Bosch, Maler
von Früchten, geb. zu Amsterdam 1636,
f 1676. — Ein Jacques van den Bosche
war 1626 Dekan der Gilde zu Mecheln.
Houbraken. III. 78; — Immerzeel. I. 80;
— Neeffs. I. 292.
Bosch. J an Hendrik v a n d e n
Bosch, Landschaftsmaler zu Antwerpen
um 1793.
v. d. Branden. 1253, 1254.
Bosch. Jan de Bosch, Kunstfreund,
dessen Sammlungen 11. April 1825 ver-
steigert wurden.
Bos. Jasper van den Bos, Zeichner,
der in dem Kat. der Vest. Hilgondo Co-
ninck 24. März 1733 in Hoorn, erwähnt
wird.
Ho et, I. 381.
Bosch. Jeronimo de Bosch, Apo-
theker und Kunstfreund, dessen Gemälde,
Zeichnungen und Portraits zu Amsterdam
6. Mai und 5. Okt. 1767, dessen Kupfer-
stiche, Medaillen und Skulpturen 20. März
1780 und Stiche und Gemälde 20. April
1780 zu Amsterdam verkauft wurden.
v. Eynden. II. 135; III. 395.
Bosch. Johannes de Bosch, Land-
schaftszeichner, geb. zu Amsterdam 1713,
f 31. Jan. 1785; Sohn des Apothekers und
Kunstfreundes Jeronimo de Bosch, Freund
des Jan Huysum, Moucheron, Jac. de Wit
u. ä. Er malte und zeichnete arkadische
Landschaften, in Nachahmung van Huy-
sums, wie deren die Albertina 8 Bl., bez.
J. Bosch, besitzt. Eine Winterlandschaft,
in Deckfarben gemalt 1744, war in der
Sammlung Weigel (1869, N. 741). In ver-
schiedenen Teilen der „Dichtlievende Ver-
lustigungen" sind von J. de B. gezeichnete
Vignetten, von Folkema und R. Vinkeles
gestochen. Seine hinterlassenen Gemälde,
Zeichnungen und Kupferstiche wurden zu
Amsterdam 23. Mai 1785 verkauft. Der
Kat. verzeichnet 90 Landschaften von
seiner Hand.
Radierungen: 6 Bl. Landschaften mit Bauernhöfen.
Bez. I. B. 80.
v. Evnden. IL 135; III. 402; — Immerzeel. I.
80 ; — K r a m m. I. 132 und 133; — A n d r e s e n. I. 163.
Bos. Lodewyck Jansz van den
Bos, Blumenmaler, nach v. Mander in
Herzogenbusch geboren, welcher Blumen
in Wassergläsern darstellte, mit den Tau-