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Dyck.
ist unsicher. Es gab demnach mehrere holländische
van Dyck.
Nach ihm gestochen: Benedicite. Eine Fa-
milie, das Tischgebet sprechend. Peint par Abraham
van Dyck 1659, grave ä Vienne par F. G. Fiessinger.
Nach einem Bilde der Sammlung Fr. Alex. v. Stetner.
v. Eynden. I. 116, 275; — I m m e r z e e 1. I. 231;
— Kramm. II. 389, 470; — H o e t. I. 234; —
Nagler. IV. 49 und 198; — Houbraken. II. 345.
Dyck. Alexander van Dyck, Maler
aus Haag, tätig c. 1640—1650.
In dem Inventar des 1659 verstorbenen Cornelius
van Dyck, Gärtner des Prinzen von Oranien, im Haag,
waren 10 Gemälde, große und kleine, von Alesander
van Dyck. Im Nachlasse seiner Witwe 8 Gemälde,
darunter ein Schweinskopf und 6 Zeichnungen. Im
Inventar der 1689 verstorbenen Adriana van Dyck: Ein
großes Bild, ein „Satyr", noch zwei andere und ein
Selbstportrait des Alexander v. Dyck.
Nagler (Monogr. I. 386) verzeichnet ein aus A V
und D bestehendes Monogramm unter dem Namen
Andreas van Dyck. Vielleicht ist damit Abraham
oder Alexander v. D. gemeint; n. a. A. ist es das Mono-
gramm von Abr. Diepenbeeck (s. p. 403).
Dyck. Antoon van Dyck, berühmter
Historien- u. Portraitmaler und Radierer,
geb. zu Antwerpen 22. März 1599, f zu
London 9. Dez. 1641. Sein Großvater, des-
selben Namens, war Krämer in Antwerpen
und starb am 3. März 1580. Er hinterließ
eine Witwe Cornelia Pruystinck und drei
Kinder, Frans, Ferdinand und Catharina.
Ein Portrait dieser Großmutter van Dycks,
bez.: Ju. Cornelia Pruystinx, von einem
Maler aus der Schule der Porbus, befindet
sich in Modena. Sie starb am 10. Dez.
1591. Frans heiratete am 8. Sept. 1587
Maria Comperis, die Tochter von Jan und
Anna Viruli und betrieb das Krämer-
geschäft seines Vaters in großem Maß-
stabe. Nachdem seine Frau bereits am
28. Juli 1589 gestorben war, heiratete er
als Witwer am 6. Febr. 1590 zu Antwerpen
Maria Cupers, die Tochter von Dirk und
Catharina Conincx, die ihm jährlich ein
Kind gebar; das siebente war Anton
van Dyck, geb. 22. März 1599 und
am nächsten Tage in der Kathedrale
getauft. Es wird berichtet, daß die
Mutter, eine geschickte Kunststickerin,
während ihrer Schwangerschaft beschäf-
tigt war, ein Prunkstück mit der Ge-
schichte der keuschen Susanna zu sticken.
Am 29. Dez. desselben Jahres bezogen die
Eltern ein von ihnen gekauftes Haus ,.het
Kasteel van Rysel" in der Körte Nieuw-
straat in Antwerpen; am 3. März 1607
erwarben sie ein neues Haus ,,De Stad
Gent", woselbst van Dycks Mutter am
16. April 1607 starb, nachdem sie 12 Kin-
der geboren hatte. In einem Kodizill zu
ihrem gemeinsamen Testamente vom 17.
Febr. 1595 vermachten die Eltern jedem
ihrer noch lebenden 9 Kinder je 900 Gul-
den. Sie erhielten alle eine sorgfältige Er-
ziehung und wurden auch in Musik unter-
richtet. Am 4. Dez. 1610 ward eine ge-
wisse Jacomyne de Kueck, geb. van Hond-
schoten, öffentlich gestraft und für immer
aus Antwerpen verwiesen, weil sie läster-
liche und ehrenschändende Lügen über
Franchoys van Dyck, Bürger und Kauf-
mann der Stadt, sowie über seine Töch-
ter und sein Hausgesinde verbreitet hatte.
Ant. v. Dyck kam bereits 1609 (Lig. I.
457), 11 Jahre alt, als Schüler zu Hen-
drik van Baien. Im Alter von 14 J.
malte er ein Portrait eines alten Mannes,
bez. Anno 1613. A. v. D. F. Aet. suae. 14.
(1804 in der Sammlung Jos. Ant. Borgnis
in Paris verkauft.) Er war damals mit
Jan Breughel IL, der um 2 J. jünger
war als v. Dyck, befreundet, und ihre Be-
ziehungen blieben auch in Italien und
später in Antwerpen die besten, v. Dyck
verließ seinen Lehrer Hendrik van Baien
sobald er sich selbständig glaubte und
arbeitete für eigene Rechnung in dem
Hause ,,den Dom van Keulen". Dort sah
auch Jan Breughel seinen Oheim, den alten
Kupferstecher Peter de Jode, vor van
Dyck als Apostel Modell stehen, als dieser
die 12 Apostel und Christus in 13 Bildern
malte. Diese Apostel waren von Willem Ver-
hagen, dem Dekan des Jongen Handboogs,
der auch Kunsthandel trieb, bei van Dyck
bestellt worden, v. Dyck war damals 16
Jahre alt und hatte selbst einen Schüler:
Herman Servae's, der nach seiner
eigenen Aussage einige dieser Apostel ko-
pierte ; wir erwähnen dies zur Beurteilung
der zahlreichen Apostelbilder, welche von
van Dyck existieren. Am 3. Dez. 1616
führte van Dyck, noch nicht 18 J. alt,
Klage gegen seine Schwäger und Vormün-
der, welche ihm das Erbe seiner Groß-
mutter nicht auszahlen wollten. Am 13.
Sept. 1617 trat er auch als Anwalt seiner
noch minderjährigen Geschwister auf und
zwang die A'ormünder zur Rechnungs-
legung. Am 15. Febr. 1618 gab der Vater
Vollmacht zur Emanzipation seines 19-
jährigen Sohnes; damals malte er sein
eigenes Portrait und schrieb auf die Rück-
seite, daß er sich 1618 im Alter von 19
Jahren gemalt habe. (Das Original, im 18.
Jahrh. nach Polen verkauft, wurde von
P. Pontius für C. de Bie gestochen.) Am
11. Febr. 1618 (Lig. I. 545) ward er Meister
der Antwerpner Gilde und bezahlte als
solcher 23 Gulden 4 Stüber. Über seine
intimeren Beziehungen zu Rubens unter-
richtet uns zunächst die Übereinkunft des
letzteren mit den Jesuiten vom 29. März
1620, worin sich Rubens verpflichtet, in
9 Monaten (!) 39 Tafelbilder zu liefern.
Rubens verpflichtete sich, die Skizzeu
selbst zu malen, behielt sich aber vor,
dieselben von van Dyck und anderen
Dyck.
ist unsicher. Es gab demnach mehrere holländische
van Dyck.
Nach ihm gestochen: Benedicite. Eine Fa-
milie, das Tischgebet sprechend. Peint par Abraham
van Dyck 1659, grave ä Vienne par F. G. Fiessinger.
Nach einem Bilde der Sammlung Fr. Alex. v. Stetner.
v. Eynden. I. 116, 275; — I m m e r z e e 1. I. 231;
— Kramm. II. 389, 470; — H o e t. I. 234; —
Nagler. IV. 49 und 198; — Houbraken. II. 345.
Dyck. Alexander van Dyck, Maler
aus Haag, tätig c. 1640—1650.
In dem Inventar des 1659 verstorbenen Cornelius
van Dyck, Gärtner des Prinzen von Oranien, im Haag,
waren 10 Gemälde, große und kleine, von Alesander
van Dyck. Im Nachlasse seiner Witwe 8 Gemälde,
darunter ein Schweinskopf und 6 Zeichnungen. Im
Inventar der 1689 verstorbenen Adriana van Dyck: Ein
großes Bild, ein „Satyr", noch zwei andere und ein
Selbstportrait des Alexander v. Dyck.
Nagler (Monogr. I. 386) verzeichnet ein aus A V
und D bestehendes Monogramm unter dem Namen
Andreas van Dyck. Vielleicht ist damit Abraham
oder Alexander v. D. gemeint; n. a. A. ist es das Mono-
gramm von Abr. Diepenbeeck (s. p. 403).
Dyck. Antoon van Dyck, berühmter
Historien- u. Portraitmaler und Radierer,
geb. zu Antwerpen 22. März 1599, f zu
London 9. Dez. 1641. Sein Großvater, des-
selben Namens, war Krämer in Antwerpen
und starb am 3. März 1580. Er hinterließ
eine Witwe Cornelia Pruystinck und drei
Kinder, Frans, Ferdinand und Catharina.
Ein Portrait dieser Großmutter van Dycks,
bez.: Ju. Cornelia Pruystinx, von einem
Maler aus der Schule der Porbus, befindet
sich in Modena. Sie starb am 10. Dez.
1591. Frans heiratete am 8. Sept. 1587
Maria Comperis, die Tochter von Jan und
Anna Viruli und betrieb das Krämer-
geschäft seines Vaters in großem Maß-
stabe. Nachdem seine Frau bereits am
28. Juli 1589 gestorben war, heiratete er
als Witwer am 6. Febr. 1590 zu Antwerpen
Maria Cupers, die Tochter von Dirk und
Catharina Conincx, die ihm jährlich ein
Kind gebar; das siebente war Anton
van Dyck, geb. 22. März 1599 und
am nächsten Tage in der Kathedrale
getauft. Es wird berichtet, daß die
Mutter, eine geschickte Kunststickerin,
während ihrer Schwangerschaft beschäf-
tigt war, ein Prunkstück mit der Ge-
schichte der keuschen Susanna zu sticken.
Am 29. Dez. desselben Jahres bezogen die
Eltern ein von ihnen gekauftes Haus ,.het
Kasteel van Rysel" in der Körte Nieuw-
straat in Antwerpen; am 3. März 1607
erwarben sie ein neues Haus ,,De Stad
Gent", woselbst van Dycks Mutter am
16. April 1607 starb, nachdem sie 12 Kin-
der geboren hatte. In einem Kodizill zu
ihrem gemeinsamen Testamente vom 17.
Febr. 1595 vermachten die Eltern jedem
ihrer noch lebenden 9 Kinder je 900 Gul-
den. Sie erhielten alle eine sorgfältige Er-
ziehung und wurden auch in Musik unter-
richtet. Am 4. Dez. 1610 ward eine ge-
wisse Jacomyne de Kueck, geb. van Hond-
schoten, öffentlich gestraft und für immer
aus Antwerpen verwiesen, weil sie läster-
liche und ehrenschändende Lügen über
Franchoys van Dyck, Bürger und Kauf-
mann der Stadt, sowie über seine Töch-
ter und sein Hausgesinde verbreitet hatte.
Ant. v. Dyck kam bereits 1609 (Lig. I.
457), 11 Jahre alt, als Schüler zu Hen-
drik van Baien. Im Alter von 14 J.
malte er ein Portrait eines alten Mannes,
bez. Anno 1613. A. v. D. F. Aet. suae. 14.
(1804 in der Sammlung Jos. Ant. Borgnis
in Paris verkauft.) Er war damals mit
Jan Breughel IL, der um 2 J. jünger
war als v. Dyck, befreundet, und ihre Be-
ziehungen blieben auch in Italien und
später in Antwerpen die besten, v. Dyck
verließ seinen Lehrer Hendrik van Baien
sobald er sich selbständig glaubte und
arbeitete für eigene Rechnung in dem
Hause ,,den Dom van Keulen". Dort sah
auch Jan Breughel seinen Oheim, den alten
Kupferstecher Peter de Jode, vor van
Dyck als Apostel Modell stehen, als dieser
die 12 Apostel und Christus in 13 Bildern
malte. Diese Apostel waren von Willem Ver-
hagen, dem Dekan des Jongen Handboogs,
der auch Kunsthandel trieb, bei van Dyck
bestellt worden, v. Dyck war damals 16
Jahre alt und hatte selbst einen Schüler:
Herman Servae's, der nach seiner
eigenen Aussage einige dieser Apostel ko-
pierte ; wir erwähnen dies zur Beurteilung
der zahlreichen Apostelbilder, welche von
van Dyck existieren. Am 3. Dez. 1616
führte van Dyck, noch nicht 18 J. alt,
Klage gegen seine Schwäger und Vormün-
der, welche ihm das Erbe seiner Groß-
mutter nicht auszahlen wollten. Am 13.
Sept. 1617 trat er auch als Anwalt seiner
noch minderjährigen Geschwister auf und
zwang die A'ormünder zur Rechnungs-
legung. Am 15. Febr. 1618 gab der Vater
Vollmacht zur Emanzipation seines 19-
jährigen Sohnes; damals malte er sein
eigenes Portrait und schrieb auf die Rück-
seite, daß er sich 1618 im Alter von 19
Jahren gemalt habe. (Das Original, im 18.
Jahrh. nach Polen verkauft, wurde von
P. Pontius für C. de Bie gestochen.) Am
11. Febr. 1618 (Lig. I. 545) ward er Meister
der Antwerpner Gilde und bezahlte als
solcher 23 Gulden 4 Stüber. Über seine
intimeren Beziehungen zu Rubens unter-
richtet uns zunächst die Übereinkunft des
letzteren mit den Jesuiten vom 29. März
1620, worin sich Rubens verpflichtet, in
9 Monaten (!) 39 Tafelbilder zu liefern.
Rubens verpflichtete sich, die Skizzeu
selbst zu malen, behielt sich aber vor,
dieselben von van Dyck und anderen