Schlechte WLrthschafr. 6i
fitzen. Zum öfter« kamen lustige Brüder, und
dann blieb er wohl gar da bis es wieder Nacht
war; ließ auch öft noch einen halben Schänken
oder ein paar Würste nachholen, und tracktirte
jene, wenn er etwa im Spiele gewonnen hatte.
Da gieng denn in der Haushaltung alles drunter
und drüber, und es konnte nicht fehlen, daß
Barthel mit seiner Wirchschaft in Kurzem ganz
zurück kam. Die Interessen, welche er noch ab-
tragen mußte, aßen mit aus der Schüssel. Es
fielen ihm einige Pferde um, die der Knecht zu
Schanden getrieben, und in der Hitze getränkt
hatte; da mußte er über seine vorigen Schulden
noch hundert Thaler aufnehmen, und frische
Pferde kaufen. Endlich trug er alles Geld, was
er aus seinem Korn lösete, nach gerade hin in
den Krug, und die arme Frau mußte mit der
alten Mutter zu Hanse sitzen und Kartoffeln und
trocken Brod essen. Sie fiel ihm daher ost um
den Hals und weinte, und bat ihn um Gottes
Willen, er möchte doch sein liederliches Leben
andern, oder es werde nimmermehr gut gehen.
Auch kam Georg, da Gretchen heimlich einmal
weggelaufen und zu ihm gekommen war, und er-
mahnte ihn sehr enstlich und bat ihn, sich zu
ändern. Er hatte ihn auch so weit, daß er alles
versprach. Drey Tage hielt Barthel Wort; län-
ger konnte er der Versuchung nicht widerstehen.
Er siengs wieder da an, wo er's gelassen hatte,
und gerieth immer tiefer in Schulden. Seine
Leute betrogen ihn, wo und wie sie konnten
Die
fitzen. Zum öfter« kamen lustige Brüder, und
dann blieb er wohl gar da bis es wieder Nacht
war; ließ auch öft noch einen halben Schänken
oder ein paar Würste nachholen, und tracktirte
jene, wenn er etwa im Spiele gewonnen hatte.
Da gieng denn in der Haushaltung alles drunter
und drüber, und es konnte nicht fehlen, daß
Barthel mit seiner Wirchschaft in Kurzem ganz
zurück kam. Die Interessen, welche er noch ab-
tragen mußte, aßen mit aus der Schüssel. Es
fielen ihm einige Pferde um, die der Knecht zu
Schanden getrieben, und in der Hitze getränkt
hatte; da mußte er über seine vorigen Schulden
noch hundert Thaler aufnehmen, und frische
Pferde kaufen. Endlich trug er alles Geld, was
er aus seinem Korn lösete, nach gerade hin in
den Krug, und die arme Frau mußte mit der
alten Mutter zu Hanse sitzen und Kartoffeln und
trocken Brod essen. Sie fiel ihm daher ost um
den Hals und weinte, und bat ihn um Gottes
Willen, er möchte doch sein liederliches Leben
andern, oder es werde nimmermehr gut gehen.
Auch kam Georg, da Gretchen heimlich einmal
weggelaufen und zu ihm gekommen war, und er-
mahnte ihn sehr enstlich und bat ihn, sich zu
ändern. Er hatte ihn auch so weit, daß er alles
versprach. Drey Tage hielt Barthel Wort; län-
ger konnte er der Versuchung nicht widerstehen.
Er siengs wieder da an, wo er's gelassen hatte,
und gerieth immer tiefer in Schulden. Seine
Leute betrogen ihn, wo und wie sie konnten
Die