Böse Frau» Schlecht Gesinde. 6f
mehr bekommen, und mußte ost drey bis vier
Wochen ihre Arbeit selbst und allein thun. Denn,
wenn das alte Gesinde äusser der ordentlichen Zeit
aus dem Dienste kam, oder davon lief: so war-
nece cs alle Dienstboren in der Nachbarschaft her-
um , ja nicht zu Barthelsleuten zu ziehen. Der
Herr wäre stets betrunken und lärmte, und die
Frau sey sehr hart und zänkisch mit dem Gesinde,
und könne es keiner da aushalren. Das glaubten
denn die andern mn so mehr, da sie wußten,
daß viele von Barthels Diensileuten bei) andern
Herrschaften ost drey, vier Jahre hintereinander
ausgehalten hatten. Gretchen mußte also nur
froh seyn, wenn manchmal ein schlechtes Bettel-
mädchen sich bei) ihr vermiethete c oder eine andere
Magd, die etwa fortgejagt war von ihrer Herr-
schaft und die stlos herumlief, aus Noch zu ihr
kam und weil diese nun gemeiniglich nichts
taugte: so kam Gretchen immer schlimm an, und
bekam alles liederliche Diebsgesindel, was keiner
haben wollte. Da war sie wirklich sehr übel
daran; aber das Schlimmste war, daß fast
keiner Mittleid mit ihr hatte, sondern jeder-
mann sagte ; es geschähe ihr ganz recht! Man
müsse schon machen mit den armen Dienstboten,
was recht sey.
Georg und Marie hatten folglich recht ihr Her-
zeleid von dieser Heurath, und vollends erschracken
sie gar sehr, da Georg aus der Schenke zu Hause
kam, und die Jntelligenzblätttr mitbrachte, und
Volksbuchs. II. Th. V daraus
mehr bekommen, und mußte ost drey bis vier
Wochen ihre Arbeit selbst und allein thun. Denn,
wenn das alte Gesinde äusser der ordentlichen Zeit
aus dem Dienste kam, oder davon lief: so war-
nece cs alle Dienstboren in der Nachbarschaft her-
um , ja nicht zu Barthelsleuten zu ziehen. Der
Herr wäre stets betrunken und lärmte, und die
Frau sey sehr hart und zänkisch mit dem Gesinde,
und könne es keiner da aushalren. Das glaubten
denn die andern mn so mehr, da sie wußten,
daß viele von Barthels Diensileuten bei) andern
Herrschaften ost drey, vier Jahre hintereinander
ausgehalten hatten. Gretchen mußte also nur
froh seyn, wenn manchmal ein schlechtes Bettel-
mädchen sich bei) ihr vermiethete c oder eine andere
Magd, die etwa fortgejagt war von ihrer Herr-
schaft und die stlos herumlief, aus Noch zu ihr
kam und weil diese nun gemeiniglich nichts
taugte: so kam Gretchen immer schlimm an, und
bekam alles liederliche Diebsgesindel, was keiner
haben wollte. Da war sie wirklich sehr übel
daran; aber das Schlimmste war, daß fast
keiner Mittleid mit ihr hatte, sondern jeder-
mann sagte ; es geschähe ihr ganz recht! Man
müsse schon machen mit den armen Dienstboten,
was recht sey.
Georg und Marie hatten folglich recht ihr Her-
zeleid von dieser Heurath, und vollends erschracken
sie gar sehr, da Georg aus der Schenke zu Hause
kam, und die Jntelligenzblätttr mitbrachte, und
Volksbuchs. II. Th. V daraus