Zerrenner, Heinrich Gottlieb: Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 2. Abtheilung) ([Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788) [VD18 9078314X]

i O2 Ordentliche gelehrte Doktors.
Das ist doch noch eine Freude, wenn die Kin-
derchen so gesund find Ich wollte was drum ge-
ben , wenn meine auch so Herumsprüngen. Aber,
du lieber Gottwir haben wohl recht unsre liebe
Noch und ein rechtes Leiden!
Georg. Wie so, Nachbar?
NAÜHelm. Ach! unser kleiner Konrad, der
kommt uns ganz herunter! Der junge ist nichts
mehr werlh! Es ist auch nichts mehr an ihm,
wie Haut und Knochen. Ein Jammer ifls anzu-
sehen! Gott mag wissen, was draus werden will.
Essen mag er wohl — Gott sey Dank — aber
es schlagt nichts an.
Georg. Ey ! ey! das ist ja nicht gut. Seyd
ihr noch nicht mit ihm bey dem Docktor gewesen?
XVillhelm. O ja wir sind schon bey drei)
Docktors gewesen, und haben sein Wasser mitge-
nommen.
Georg. Nun, nun! ich höre es schon, daß
mögen mir die rechten Docktvrs seyn > Nicht wahr
bey dem Strumpfwirker und bey dem alten Juden-
weibe ?
Millhelm. I nu, ja! Du lieber Gott! wo-
hin soll man denn seine Zuflucht nehmen? Die
andern Docktors sind ja doch für uns arme Bau-
ersleute nicht! sie sind viel zu vornehm. Unsere
Docktors aber sind so gemein; und ich weiß nicht,
x ' ich