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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0073
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Gchädl.Austreib.desViehes aufAnger. 7:
Georg. Nicht doch, Gevatter', da seyd ihr
ganz unrecht dran. Denn das dürst ihr ja wahr-
hastig nicht denken, daß der frische Dünger den
Wiesen und Angern nur etwas Hilst. Nichts,
gar nichts Hilst erFrischer Dünger ist kein
Dünger, wenn er nicht vorher in Gährung und
Fäulniß gerathen ist; und der frische Dünger und
Urin des Viehes macht vielleicht, daß alles ver-
dorren muß. Da bleibe ich bey, und es muß
wahr feyn. Erst von der Gährung und durchs
Faulen bekommt der Mist seine Kraft, und da-
durch wird die fressende Scharfe, die dem Dütt»
ger, besonders dem Urin eigen ist, erst unschäd-
lich gemacht. Seht doch nur, was oft für
dürre, gelbe und ledige Stellen eben da auf
Wiesen und Angern entstehen, wo der meiste
Dünger hingefallen ist! Nun, das kommt eben
von der schädlichen Schärfe desselben. Der meiste
Dünger wird Staub, und der Urin dringt,
wie durch ein Sieb, durch tausend Löcher in die
Erde, und Hilst nichts. Aber, gesetzt auch,
daß der frische Dünger den Wiesen gut bekomme,
welches nun und in alle Ewigkeit nicht wahr ist r
so ist doch jener auf meinem Acker noch viel
besser. Alle schöne Wiesen und alles Heu können
mir das gewiß und wahrhaftig nicht einbringen
und wieder ersetzen, was ich dadurch verliere,
daß mir das Vieh so vielen schönen Dünger von
meinem Hofe wegträgt und verschleppt, und da-
durch meinen Acker elend macht, daß ich nur
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