Schädl. Austreib. des Viehes aufAnger. 7;
Georg. Nein! die Pferde gar nicht! Was nutzen
überall die elenden Graspferde? Zwei) Stallpferde
müssen mir ja ganz andere Dienste thun, als sechs
solche armselige und kraftlose Graspferde, die kaum
das liebe Leben erkalten, viel weniger tüchtig arbei-
ten können. Und wie oft reissen sich los, neh-
men die Reiß aus, und dann ins Korn? Ihr wißt
ja, wie oft dadurch schon Schaden im Felde ge-
schehen ist, und Verdruß und Prozesse daher ent-
standen sind. Und dann hört: wegen der Schafe,
Gänse und Schweine habe ich so meine eigene
Gedanken. Ich meine immer, daß doch noch kein
Bauer dadurch reich geworden seyn mag. Ich den-
ke: ich kann mir die Ganse wohlfeiler kaufen, als
ich sie mir zuziehen kann. Ich wenigstens kann
keine für acht Groschen groß futtern. Ja!
wenn wir am Wasser wohnten, wo die Gän-
se sich selbst ernehren könnten! Das habe ich alles
ausgerechnet, was dabey herauskommt; und wo
mir so eine Gans hinmisiet, da ists ja, wie
wenn der Fluch da wäre, so verdorrt alles.
Schweine halte ich mir so viel, als ich für mich
in meiner Wirthschaft einschlachte, und mehr mag
ich nicht; und mehr Schafe, als ich brauche,
halt' ich auch nicht. Das überlasse ich eigentlichen
Weidegegendcn; und da müssen sich die Leute
schon auf die Schafzucht legen, weil sie wenig
oder gar keinen Ackerbau haben, und alles von
der Weide nehmen müssen. Ein Schaf ist ein
eigen Thier, das ganz besondere Pflege und War-
tung
Georg. Nein! die Pferde gar nicht! Was nutzen
überall die elenden Graspferde? Zwei) Stallpferde
müssen mir ja ganz andere Dienste thun, als sechs
solche armselige und kraftlose Graspferde, die kaum
das liebe Leben erkalten, viel weniger tüchtig arbei-
ten können. Und wie oft reissen sich los, neh-
men die Reiß aus, und dann ins Korn? Ihr wißt
ja, wie oft dadurch schon Schaden im Felde ge-
schehen ist, und Verdruß und Prozesse daher ent-
standen sind. Und dann hört: wegen der Schafe,
Gänse und Schweine habe ich so meine eigene
Gedanken. Ich meine immer, daß doch noch kein
Bauer dadurch reich geworden seyn mag. Ich den-
ke: ich kann mir die Ganse wohlfeiler kaufen, als
ich sie mir zuziehen kann. Ich wenigstens kann
keine für acht Groschen groß futtern. Ja!
wenn wir am Wasser wohnten, wo die Gän-
se sich selbst ernehren könnten! Das habe ich alles
ausgerechnet, was dabey herauskommt; und wo
mir so eine Gans hinmisiet, da ists ja, wie
wenn der Fluch da wäre, so verdorrt alles.
Schweine halte ich mir so viel, als ich für mich
in meiner Wirthschaft einschlachte, und mehr mag
ich nicht; und mehr Schafe, als ich brauche,
halt' ich auch nicht. Das überlasse ich eigentlichen
Weidegegendcn; und da müssen sich die Leute
schon auf die Schafzucht legen, weil sie wenig
oder gar keinen Ackerbau haben, und alles von
der Weide nehmen müssen. Ein Schaf ist ein
eigen Thier, das ganz besondere Pflege und War-
tung