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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0096
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54 Wohlrhätigkeic gegen Arme.
Wie viel Mist machte jede Kuh des Jahrs, und
wie viel Morgen düngte Georg damit? —
Erstaunlich! — und doch wahr.

Dabey ließ sich denn Georg auch nichts abge>
hen, wie ihrs nennt. Er lebte nicht kostbar,
aber nach seinem Stande gut und besser, wie
diele andere. Er konnte mehr an seine Kinder,
an ihre Erziehung und an viele nützliche Sachen
wenden; und da einst ein schöner Hof im Dorfe
bey dem Amte zu verkaufen war: so konnte ihn
Georg durch das höchste Geboch erstehen'; welches
er, ehe er sich auf den Bau der Futterkrauter
legte, wohl hatte sollen bleiben lassen; denn er
zahlte baare zwey tausend Thaler dafür. Und nun
ward er erst ein Mann. Er vergaß aber auch,
Ley seinem Wohlstände, seine arme Nebenmen-
schen nicht, so wie er auch gar nicht hochmüthiK
durch seinen Wohlstand ward, und das war ja
recht schön. Es war recht, wie wenn ihm der
liebe Gott das sichtbar an allen Orten wieder
segnete, was er an den Armen that. Er war
gegen alle und jede Arme sehr gütig und mitleidig
und so hatte er auch seine Kinder gewöhnt. Sie
mußten gegen arme Leute immer freundlich unl>
höflich seyn; mußten ihnen von ihrem Essen und
Taschengelde abgebe»; und überhaupt litt er es
nicht, daß ein Armer am allerwenigsten mit
Ungestümm — vor der Thür weggewiesen, oder
gar
 
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