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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0150
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148 Es ist Freude, gute Binder zu hüben.
lebten beyde in der vergnügtesten und zufriedensten
Ebe. Der zweyte Sohn, Christian, aber ward
ein noch größerer und schöner Mann; und so oft
Kantonrevisivion im Dorfe war, freute sich der
Major über ihn, weil er gewiß glaubte, daß ein
gar schöner Soldat einmal aus ihm werden wür-
de. Auch Peter und Gottlieb waren brave Bur-
sche, die ihren Aelkern alle Freude machten; so
wie die Töchtern, Röschen, Mieschen und Hannchen
auch recht hübsche und allerliebste, freundliche,
fleißige und gute Kinder waren. Röschen als die
Aelteste, war besonders ein gar hübsches Mädchen
Sie war kaum sechzehn Jahre alt, als sich schon
viele wohlhabende Bauerssöhne um sie bewarben.
Aber immer schwebte Georgen die häßliche Ge-
schichte mir Gretchen noch in Gedanken. Doch,
da er sichs bewußt war, wie gut er Röschen er-
zogen hatte: so setzte er sich über diese Bedenk-
lichkeit hinweg. Da kam denn der junge Wil-
helm, und hielt um das Mädchen an. Allein,
anfangs wollten die Aeltern doch nicht hören.
Endlich bat Wilhelms Vater, selbst für seinen
Sohn bey Georgen und Marien; und da über-
legten es denn die Aeltern mit einander und mit
ihrer Tochter. Weil' der alte Ernst Wilhelms
Vater ein sehr guter und verständiger Mann war
so meinte Georg, daß der Apfel nicht weit vom
Stamme falle. Ein artiges Gut mit fünf Hufen
hatte Wilhelm auch; «berdem war er ein recht
hübscher, flinker, tugendhafter und arbeitsamer
junger
 
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