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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0151
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Eine frohe Hochzeit. 14-
jmrger Mensch. Georg kannte ihn von Jugend
auf, und keiner konnte sich entsinnen, jemals
etwas Unrechtes oder Unanständiges von ihm ge-
hört oder gesehen zu haben. Auch war derselbe
Röschen recht gut, und Röschen mochte ihn wie-
der gern leiden. Sie waren beyde, als Nachbars-
kinder , mit einander ausgewachsen, und hatten
mit einander gespielt, und waren zusammen in die
Schule gegangen. Wilhelm also bekam Rösche»;
und da richtece denn Georg eine Hochzeit aus,
wie er sie nach seinem Sinn gern hatte. Es war
alles genug, aber nichts zum größten Ueberfluß
da. Was soll der Unrath? sagten die verständi-
gen Leitern. Die paar hundert Thaler wollen
wir lieber unfern Kindern zu ihrem Anfänge, der
doch immer, wie aller Anfang, schwer ist, baar
in die Hände geben. Also, bey einem sehr mäßi-
gen und frohen Gastmahle, bey Musik und Tanz
wurde die Hochzeit gefeycrt; und es gieng alles
so hübsch und ordentlich dabey her, daß sich alle
Gäste recht freueten, und sich auch ungemein wohl
dabey befanden. Auch gieng mit dieser Verhcu-
rathung alles erwünscht und gut, und es ward
eine sehr friedliche und glückliche Ehe; weil beyde
Ehegatten gute Leute und von ihren Aeltern sehr
wohl erzogen waren. Wohl dem, sagten Georg
und Marie da oft, der Freude an seinen Kindern
erlebt! Und die Freude könnten ja alle Aeltern
so leicht haben, wenn sie ihre Kinder auch ss
wohl erzögen.
K z Es
 
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