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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (2. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783158]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49045#0179
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Wie der Hagel entsteht. 177
Entsteht nun vollends i,n Sommer ein Gewitter,
da denn gar viele Salpetertheilchen (und alles
Salz und Salpeter macht kalt) in der Luft
sind, und diese durch den Blitz aufgelösct wer-
den: so wird die Lust ost gar sehr kalk. Wenn
nun die sehr kalten mit Salpetertheilchen ver-
mischten Regentropfen, die ohnehin im Begriff
sind, zu gefrieren, herunter sinken, und, indem
sie sehr schnell zur Erde fallen, und ihr naher
kommen, schnell in eine wärmere, nämlich in
die untere, Lust übergehen: so wird dadurch
die Kälre, ehe jene die Wärme der untern Lust
annehmen und schmelzen , plötzlich so groß, daß
sie im Augenblick Eis werden. Freylich scheint
das wunderbar, daß eine flüssige Sache, die
eben frieren will , wenn sie plötzlich in die
Wärme gebracht wird, nun um so schneller zn
Eis wird, da man meinen sollte, daß sie eher
aufthauen würde. Aber es ist doch ganz gewiß
wahr. Ihr werdet es, z. E., ost schon gemerkt
haben, daß, wenn es auch im Winter des
Morgens sehr kalt war, es doch, indem die
Sonne zu scheinen anfieng, noch viel kalter ward.
Oder, wenn ihr einen Eymer Wasser, der schon
mit einer dünnen Eiskruste oder mit Eisstücken
bedekt war, geschwind i» eine warme Stube unter
den Ofen traget: so könnt ihr sehen, wie dgs
Wasser unter dem Ofen nun erst vor enern Au-
gen ganz zufriert und zu Eis wird, und --
dann erst thauets auf. Eben so ists mit den
Volksbuch, it. B. M sehr
 
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