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https://doi.org/10.11588/diglit.31350#0138
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Kapitel III
Zum eigentlichen Ausstellungsforum der jungen Weimarer Kunstschule ent-
wickelte sich Berlin mit seinen alle zwei Jahre abgehaltenen Akademie-Ausstel-
lungen. Bereits im Katalog der im September 1860, also noch vor der offiziellen
Konstituierung der Weimarer Kunstschule, eröffneten 42. Kunstausstellung der
Berliner Akademie wurden Stanislaus von Kalckreuth, Carl von Schlicht, Arnold
Böcklin und Franz Lenbach als in Weimar ansässig gefiihrt und letzterer als
»Lehrer der Malerei der neuzuerrichtenden Kunstschule zu Weimar« bezeich-
net. 10 Zwei Jahre später, Böcklin und Lenbach hatten Weimar schon wieder ver-
lassen, gelang in Berlin der erste bescheidene Erfolg: Der als Hospitant an der
Kunstschule arbeitende und besonders das Soldatengenre pflegende Wilhelm
Cordes errang fiir sein Bild Letzte Ehre eine kleine goldene Medaille. * 11
Auf den folgenden drei Berliner Akademie-Ausstellungen von 1864, ‘66 und
‘68 häuften sich die offiziellen Ehrungen. 1864 erhielt Ferdinand Pauwels fiir sein
Historiengemälde Die Riickkehr der Verbannten des Herzogs Alba die kleine golde-
ne Medaille. Das Bild wurde von der Kritik als das koloristisch und kompositio-
nell bedeutendste Bild der Ausstellung gewürdigt. 12 Stanislaus von Kalckreuths
ausgestelltes Gemälde Gebirgslandschaft in den Pyrenäen wurde vom preußischen
König angekauft. 13 Zwei Jahre später erstand der König erneut auf der Berliner
Ausstellung eine Gebirgslandschaft Kalckreuths, eine Ansicht vom Vierwaldstät-
terSeeP Schließlich erhielten 1868 Stanislaus von Kalckreuth, Ferdinand Pauwels
und der erst vor kurzem als Nachfolger des verstorbenen Alexander Michelis von
Berlin nach Weimar berufene Landschaftsmaler Max Schmidt jeweils die große
goldene Medaille. 15 Zudem wurden alle drei, zusammen mit Friedrich Preller
d.A., zu ordentlichen auswärtigen Mitgliedern der preußischen Akademie der
Kiinste gewählt. 16 Damit war die Kunstschule von preußischer Seite ofEziell sank-
tioniert.
10 42. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 1.9. - 31.10.1860,
Berlin 1860
11 43. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..„ Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 7.9. - 31.10.1862,
Berlin 1862, Nr. 130
12 44. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 4.9. - 6.11.1864,
Berlin 1864, Nr. 456 - [o.A.], Die akademische Ausstellung in Berlin, in: Die Dioskuren 9, 1864,
Nr. 41, 9. Okt. 1864, S. 366f„ hier S. 366
13 Die Dioskuren 9, 1864, Nr. 47, 20. Nov. 1864, S. 412
14 Die Dioskuren 11, 1866, Nr. 45, 9. Dez. 1866, S. 361
15 Chronik der Akademie, in: 47. Kwistausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der
Künste, 18.9. - 6.11.1870, Berlin 1870, S. VIII
16 Ebd„ S. Vlf.
Kapitel III
Zum eigentlichen Ausstellungsforum der jungen Weimarer Kunstschule ent-
wickelte sich Berlin mit seinen alle zwei Jahre abgehaltenen Akademie-Ausstel-
lungen. Bereits im Katalog der im September 1860, also noch vor der offiziellen
Konstituierung der Weimarer Kunstschule, eröffneten 42. Kunstausstellung der
Berliner Akademie wurden Stanislaus von Kalckreuth, Carl von Schlicht, Arnold
Böcklin und Franz Lenbach als in Weimar ansässig gefiihrt und letzterer als
»Lehrer der Malerei der neuzuerrichtenden Kunstschule zu Weimar« bezeich-
net. 10 Zwei Jahre später, Böcklin und Lenbach hatten Weimar schon wieder ver-
lassen, gelang in Berlin der erste bescheidene Erfolg: Der als Hospitant an der
Kunstschule arbeitende und besonders das Soldatengenre pflegende Wilhelm
Cordes errang fiir sein Bild Letzte Ehre eine kleine goldene Medaille. * 11
Auf den folgenden drei Berliner Akademie-Ausstellungen von 1864, ‘66 und
‘68 häuften sich die offiziellen Ehrungen. 1864 erhielt Ferdinand Pauwels fiir sein
Historiengemälde Die Riickkehr der Verbannten des Herzogs Alba die kleine golde-
ne Medaille. Das Bild wurde von der Kritik als das koloristisch und kompositio-
nell bedeutendste Bild der Ausstellung gewürdigt. 12 Stanislaus von Kalckreuths
ausgestelltes Gemälde Gebirgslandschaft in den Pyrenäen wurde vom preußischen
König angekauft. 13 Zwei Jahre später erstand der König erneut auf der Berliner
Ausstellung eine Gebirgslandschaft Kalckreuths, eine Ansicht vom Vierwaldstät-
terSeeP Schließlich erhielten 1868 Stanislaus von Kalckreuth, Ferdinand Pauwels
und der erst vor kurzem als Nachfolger des verstorbenen Alexander Michelis von
Berlin nach Weimar berufene Landschaftsmaler Max Schmidt jeweils die große
goldene Medaille. 15 Zudem wurden alle drei, zusammen mit Friedrich Preller
d.A., zu ordentlichen auswärtigen Mitgliedern der preußischen Akademie der
Kiinste gewählt. 16 Damit war die Kunstschule von preußischer Seite ofEziell sank-
tioniert.
10 42. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 1.9. - 31.10.1860,
Berlin 1860
11 43. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..„ Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 7.9. - 31.10.1862,
Berlin 1862, Nr. 130
12 44. Kunstausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der Künste, 4.9. - 6.11.1864,
Berlin 1864, Nr. 456 - [o.A.], Die akademische Ausstellung in Berlin, in: Die Dioskuren 9, 1864,
Nr. 41, 9. Okt. 1864, S. 366f„ hier S. 366
13 Die Dioskuren 9, 1864, Nr. 47, 20. Nov. 1864, S. 412
14 Die Dioskuren 11, 1866, Nr. 45, 9. Dez. 1866, S. 361
15 Chronik der Akademie, in: 47. Kwistausstellung. Verzeichnis der Werke..., Berlin, Kgl. Akademie der
Künste, 18.9. - 6.11.1870, Berlin 1870, S. VIII
16 Ebd„ S. Vlf.