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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0076
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COD. PAL. GERM. 6
COD. PAL. GERM. 6
Johannes Hartlieb: De mansionibus • Astrologische Texte

Papier • 98 Bll. • 28 x 19 • Heidelberg (?) • um 1540

Lagen: (I-1)1* + I1 (mit Bl. 2*) + (IV-1)8 + 10 IV88 + (IV-1)95 + (I-l)96. Im ersten Quarternio sind die ersten bei-
den Blätter zusammengeklebt (= Bl. 2). 2r astronomisches Instrument (Rota). Foliierung des 17. Jhs.: 1-94; ur-
sprüngliche Foliierung (1-21), die dem Inhaltsverzeichnis 374r entsprach, durch Beschneiden zum Teil verlo-
ren. Bll. l*-2*, 95-96 mit moderner Zählung. Wz.: ein Wz. mit Varianten, nicht nachweisbar. Schriftraum: 18,5
x 10; 23-28 Zeilen. Kurrentschrift von einer Hand. Überschriften, zum Teil in Kanzleischrift, in Rot und Vio-
lett. Raum für Miniaturen (unter anderem Darstellung der Sternbilder) und Initialen. Pergamenteinband des 17.
Jhs. (römisch), Rückentitel: 6/'Astronomicumi'Calendarium (17.Jh.). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signatur-
schild, modern: Pal. Germ. 6.

Herkunft: Bei der lr stehenden Zuweisung (Johansen Harrtung Doctor) handelt es sich vermutlich um einen
Fehler des Schreibers, der den Namen Hartlieb aus der Vorlage als Harrtung verlas. Er könnte den Übersetzer
fälschlicherweise mit Johannes Härtung aus Miltenberg (1505-1579) identifiziert haben, der, am 10. Januar 1521
in Heidelberg immatrikuliert, am 15. Februar 1530 zum Magister artium promoviert und am 16. März 1534 an
der juristischen Fakultät inskribiert wurde (Toepke 1, S. 526; 2, S. 445,482). Von 1537 bis 1546 war er an der Uni-
versität Professor für Griechisch, bevor er nach Freiburg übersiedelte, um an der dortigen Universität bis zu sei-
nem Tod 1579 den Lehrstuhl für Griechisch und Hebräisch zu übernehmen (Jöcher 2, Sp. 1388 f.; ADB 10,
S. 712 f.; Häusser 1, S. 555, 616; Hautz, S. 378; Mayer, S. 357 Nr. 48 [immatrikuliert am 22. Februar 1547]; Hein-
rich Schreiber, Geschichte der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg im Breisgau, Bd. 2, Freiburg/Br. 1859,
S. 197-211). Hs. der älteren Schloßbibliothek, verzeichnet bei der Katalogisierung 1556/59: Vatikan BAV Cod.
Pal. lat. 1940, 45r [Mathematici, 2°] Natur vnd Aigenschafft aines menschen zu erfaren durch Johan Harttung
Doctorn, ausz dem Latein Jnn das hohe Teutsch gebracht, vnd aufPapir geschrieben. 2*r Capsanummer: C. 170;
95v alte römische Signatur: 1877.

Schreibsprache: bairisch.

Literatur: Wille, S. 3; Wilken, S. 307; Zinner, Nr. 8458.

lr-25v JOHANNES HARTLIEB, DE MANSIONIBUS. >Zv wissen. Warzue ain jeder mensch
genaigt vnnd was seine aigenschafften seyen von seiner Mueter Natur. Durch den hochgelerten Jo-
hansen Harrtung Doctor. Aus dem Latein inn das hohe Teusch gebrachu. 2r >Calendarius<. [Rota:
Wochentage und die ihnen entsprechenden Namen der Planeten nebst zugeordneten Charakter-
kennzeichnungen (Guet, Böse, Mittel); bewegliche Scheibe: zweimal die Zahlen L-XLL] 2" >Natur
vnd aigenschaft aines yeclichen menschen zuerfaren<. ERSTLJCH. So schreibe desselbigen Men-
schen Taufte amen ...zu hau der Seelen [Anleitung zur Errechnung der Mondstation (mansio), un-
ter deren Einfluß das Lebensschicksal des jeweils Fragenden steht] 3r >7afel. Innhalt der Buchsta-
ben zale<. [onomatomantische Tabelle der Buchstaben mit ihren entsprechenden Zahlenwerten] 3V
URsprung. Do die heiligen drey konig ... [Inhaltsverzeichnis:] / Alnatha [folio] 1 ... 4r 28 Alhat-
sema [folio] 21. Volgen die . 28. Mansiones. 4" AVslegung der. 28. Mansiones sambt Jren aigen-
schafften vnderschaiden. Die Erst Mansion haist Alnata oder Alnatim ... 24r Die . 28. Mansion
haist Alsathema ... 25r vnd kher sein tyur vnd beth dargegen. >Ende dises buechs<. 25v >. ITEM.<.
Was dise ding sagen von der Vermählung. Das bedeut den Nonnen vnd Mönchen souil Ambter.
Welltlichen Mannen vnnd frawen souil gelobter Ee. Den Pfaffen also vil Pfunden. Text (bezüglich
Altersangaben und Textumfang geringfügig abweichende Fassung): Bodo Weidemann, ,kunst der
gedächtnüß' und ,De mansionibus' zwei frühe Traktate des Johann Hartlieb, Diss. Berlin 1964,
S. 180/Z.33-193/Z. 19 (Anm.30 und a: Text der Erklärung und Tabelle nach M). Zum Text vgl.
Wolfram Schmitt, Hans Hartliebs mantische Schriften und seine Beeinflussung durch Nikolaus

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