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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0387
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COD. PAL. GERM. 147

Verwendung der Hs.): Strauch (s. Lit.), S.249-254, 321-345, 359-374, 377f. Zum Text s. Eh-
rismann (s. Lit.), S. XXXV; Karl-Ernst Geith, in: VL2 2 (1980), Sp. 565-569. - 99v-102*v (bis auf
Schriftraumbegrenzung) leer.

KZ

COD. PAL. GERM. 147
,Prosa-Lancelot'

Pergament • 2 (Pap.) + 331+2 (Pap.) Bll. • 52,2 x 36,9 • Mittelrhein (Mainz/Heidelberg?) • um 1470

Lagen: I11* + 13 V129 (mit Bl. IIP) + (V+l)140 //10 V240 + (IV-1)247 //(V-l)256 + 7 V326 + (III-2)330 + Iv* (mit Bl.
IV*). Hs. aus ursprünglich drei, vermutlich längere Zeit getrennt aufbewahrten Teilen zusammengesetzt (Teil 1:
Bll. III*—140; Teil 2: Bll. 141-247; Teil 3: Bll. 248-330); Bll. III*r, 141r, 330v (ehemals erste beziehungsweise letzte
Bll. von Buchteilen) stark verschmutzt. Zwischen Bl. 247 und 248 zwei Blätter (letztes Blatt des 2. und erstes Blatt
des 3. Teils) unsauber herausgeschnitten (kein Textverlust). Pergament mit wenigen kleinen Fehlern (Löcher,
Nähte). Regelmäßige Reklamanten, senkrecht zur Schreibrichtung (ähnlich in Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1632
[,Vergil'-Hs.; s. Herkunft]). Zwei Foliierungen: I. 17.Jh.; Tinte: 1-7, bricht ab; IL modern; Bleistift: 1-330. Bll.
I*_V* mit moderner Zählung. Wz.: kniender Mann mit Nimbus mit Kreuz in Wappenschild (Vorsatz; zwei Va-
rianten, eine identisch mit Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 146, 365; s. Einleitung, S. XVI), ähnlich Heawood 1352
(Rom 1638). Schriftraum: 39-39,5 x 25,2-25,5; meist 63 Zeilen (326r: 38 x 25,2; 61 Zeilen). Schriftraum an den Sei-
ten mit Metallstift begrenzt. Bastarda von einer Hand. Wenige Korrekturen von der Hand des Schreibers. Wenige
am Rand ausgeworfene Betreffe von der Hand eines wenig späteren Benutzers (unter anderem 35r, 40r). Wenige
Cadellen, vor allem im zweiten und dritten Teil der Hs. Wenige Notazeichen. Initialen und Rankenwerk zweier
Illuminatoren: I. lr-140r, 248r-330v: spitz auslaufende, plastisch kaum ausgebildete Rankenblätter, die nur durch
fischblasenartig geformte Mittelrispen modelliert werden; Laubwerk in den Initialen eingegrenzt. IL 141r-247r:
krautige, teilweise stark ausmodellierte Rankenblätter; Laubwerk der Initialen nicht immer durch den Rahmen
des Buchstabenkörpers begrenzt. Während Wegener und Kluge (s. Lit.) von böhmischer Beeinflussung der Ma-
lerei ausgegangen waren, wies Steer erstmals auf die Verwandtschaft des Initial- und Rankenschmucks mit
Handschriften aus der ,Werkstatt der Mainzer Riesenbibel' hin (Georg Steer, Hugo Ripelin von Straßburg. Zur
Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des >Compendium theologicae veritatis< im deutschen Spätmittelalter, Tü-
bingen 1981 [Texte und Textgeschichte 2], S. 279-281, Tafel 4,6-9). Zu den Arbeiten zweier Mitarbeiter des Ate-
liers scheinen enge Beziehungen zu bestehen. Zu vergleichen wäre Hand I mit dem Maler IV der Mainzer Rie-
senbibel (s. Elgin Vaassen, Die Werkstatt der Mainzer Riesenbibel in Würzburg und ihr Umkreis, in: Archiv für
die Geschichte des Buchwesens 13 [1973], Sp. 1121-1428, hier: Sp. 1207f.; 1220-1233), der identisch ist mit dem 2.
Rankenmaler des Vergil' (Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1632; s. Frommberger-Weber, S. 116f.). Der Stil von Hand
II weist große Ähnlichkeit mit dem des Malers I der Mainzer Riesenbibel (Vaassen [s.o.], Sp. 1205; 1220-1233)
beziehungsweise des 1. Rankenmalers des ,Vergil' (Vatikan BAV Cod. Pal. lat. 1632; Frommberger-Weber,
S. 115f.) auf. Die in Stil und Farbgebung ebenfalls sehr ähnliche Illuminierung einer Inkunabel (Köln Erzbischöf-
liche Dom- und Diözesanbibliothek Inc. d. 204; Guilelmus Durantis, Rationale divinorum officiorum [Mainz, Jo-
hann Fust/Peter Schöffer, 6. Oktober 1459]; GW 9101) wird von Eberhard König dem ,Fust-Meister' zuge-
schrieben (vgl. Joachim M. Plotzek [u. a.; Hrsg.], Glaube und Wissen im Mittelalter. Die Kölner Dombibliothek,
Katalog zur Ausstellung vom 7. August bis 15. November 1998 im Erzbischöflichen Diözesanmuseum Köln,
München 1998, S. 247-251 Nr. 50). V I-Initiale über 13 Zeilen: ockerfarbener Buchstabenstamm mit plastisch mo-
delliertem Blattwerk, roter Außengrund mit Goldornamenten; von drei Ecken Ranken aus stilisierten Blättern
und Blüten ausgehend, dazwischen gestrahlte Goldpunkte; 141r U-Initiale über neun Zeilen: rosafarbener Buch-
stabenstamm mit plastisch modelliertem Blattwerk, blauer Binnengrund mit Goldornamenten; von zwei Ecken
Ranken aus stilisierten Blättern und Blüten ausgehend; 248r A-Initiale über 15 Zeilen: grauvioletter Buchstaben-

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