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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0449
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COD. PAL. GERM. 166

Kaufbeurer Stadtwappen; vgl. Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 140), ähnlich Briquet 1009 (Brunn 1562-1566);
Ochsenkopf mit zweikonturiger Stange mit Kreuz mit Schlange (verschiedene Varianten), darunter: a.) Piccard
2, Typ XVI/179 (Ansbach u.ö. 1484-1486); b.) ähnlich Piccard 2, Typ XVI/132 (Ellwangen; München u.ö.
1480-1482); Sechsberg mit zweikonturiger Stange mit Krone, ähnlich Briquet 11948 (München 1475); Och-
senkopf mit einkonturiger Stange mit Blume, ähnlich Briquet 14729 (Bergamo 1480). Schriftraum: 21,4-21,8 x
16-16,9; zwei Spalten, 34-43 Zeilen. Zeilengerüst mit schwarzer Tinte vorgezeichnet; Vorsatzlagen (Vorder-
spiegel-Bl. 3*; Bl. 92~'-Hinterspiegel): Schriftraum mit roter Tinte begrenzt (vgl. Cod. Pal. germ. 140). Bastarda
von einer Hand. Überschriften in Rot. 7ra Lombarde in den Gegenfarben Blau und Rot über fünf Zeilen, sonst
rote Lombarden über eine bis zwei Zeilen. Übliche Rubrizierung. Falzstreifen aus Pergament (innere Falzver-
stärkung), unbeschrieben. Pergamenteinband des 17. Jhs. (römisch), Rückentitel: 166/Augusta/Vende-
Hcor[um]/Jura (17. Jh.). Gelb-grünes Kapital. Rundes Signaturschild, modern: Pal. Germ. 166.

Herkunft: Datierung 86va (s.d.) aus dem Kolophon der Vorlage abgeschrieben (Bartsch [s. Lit.] liest falsch:
1483). Lehmann (1, S. 151) hält Provenienz aus der Fuggerbibliothek für möglich. 2s'r (Vorsatzlage!) Eintrag des
16. Jhs. Das Erst BüchlLiber Primus; vgl. die Einträge in Cod. Pal. germ. 145, 6*r (Textlage!) Das drit Buch/über
tertius und Cod. Pal. germ. 226, 3*r (Textlage!) Das Ander Büch/Liber Secundus. Vermutlich war das Buch, aus
dem das Papier für den in Rom angebrachten Vorsatz stammt, im 16./17. Jh. im selben Besitz, wie Cod. Pal. germ.
145 und 226. Vorderspiegel Inhaltsangabe (20. Jh., Bibliothekar Hermann Finke).

Schreibsprache: schwäbisch mit bairischen Formen.

Literatur: Bartsch, Nr. 104; Wilken, S.372; Kat. HSA-BBAW (Günther Jungbluth, Juni 1938, 10 Bll.); Op-
piTz2,S.562Nr.699.

lra-86va AUGSBURGER STADTRECHT MIT RATS- UND GERICHTSORDNUNG (718
Artikel). [Artikelregister:] >Das register über der stat augspurg recht buch<. Was vnser herschaft kü-
nig kaisserpischoff vogt vnd burgraf halten süllen ... 6va Wer appoliern wilfür den romischen kü-
nig oder kaisser etc. 7ra [Stadtrecht:] >Frid vnd genad vnd mynne des almechtigen gotz sey mit vns
allen gottes getrawen Amen. Hie hebt sich an die ehafte vnd alle recht die disse stat hie zu Augspurg
von ir herschaft bis her hat prachu. Wann alle ding vnd die gescheft die die leüt werbent dick ver-
gessen werdent ... 82r [Rats- und Gerichtsordnung:] >Das zucht vndfrid an dem rat vndgericht
sey<. Das zucht vndfrid an dem rat vnd an dem gericht sey dar vmb habent die ratgeben geseczt
... 86va >Von der Juden ayde<. Wenn ainem Juden ain ayd ertailt wird... Vnd die wort alle sol der
jud dem nach sprechen der im den ayd geit etc. >An sant Anthonis auent ward das buch auss ge-
schribenjm 1283 [16. Januar 1283]<. Text: Meyer (s. Cod. Pal. germ. 160). Einige der edierten Ar-
tikel fehlen in der Hs. beziehungsweise weichen in der Reihenfolge ab (unter anderem am Anfang:
Meyer, Art. I-V, VII, IX, XI-XIII usw.). Text des zweiten Teils der Rats- und Gerichtsordnung
auch bei Rolf Schmidt (s. Cod. Pal. germ. 160). Zum Text vgl. Peter Johanek, in: VL2 11, 1. Lie-
ferung (2000), Sp. 181 -185. Text des Judeneidformulars (86va): Rolf Schmidt, Judeneide in Augs-
burg und Regensburg. Mit einem Quellenanhang, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechts-
geschichte, Germanistische Abteilung 93 (1976), S. 334. Text auch Cod. Pal. germ. 160, lra; 161, lra;
162, lra; 175, lra; 180, lra. - l*r-3*v, 6vb (bis auf Eintrag und Schriftraumbegrenzung in Rot [2*r],
s. Herkunft) leer.

86vb- 89rb PRAKTISCHE JURISTISCHE REGELN. > Wer ainer der zeschaffen het vnd zu rech-
ten vnd zu sprüch zu ainem andern es wer vmb erb vm aigen oder war vmb ainer dem andern zu
sprechen wil Der merck die her nach geschriben artickel wie die aus weissent. Die erst regel.<. Zu
dem ersten mal sol ain yeclicher clager wissen will er ain mit recht für nemen ... 89r Item Exu-
cukdariali [?] das ist als uil die anstosser vmb ains wider partey die sy süllen aufhalten zu recht ir
leib vnd gut etc. Abschnitt deutlich vom vorangehenden Text abgesetzt, nach dem Register (6va
Wer appoliern wilfür den romischen künig oder kaisser etc.) aber noch zu diesem gehörig.

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