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Zimmermann, Karin [Hrsg.]
Die Codices Palatini germanici in der Universitätsbibliothek Heidelberg (Cod. Pal. germ. 1 - 181) — Wiesbaden, 2003

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https://doi.org/10.11588/diglit.2667#0450
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COD. PAL. GERM. 167

89va_90va DEUTSCHE ,ARS DICTAMINIS'. Item war aus Lert man brief dichten. >Ain frag<.
Auss der rettorick künsten. >Ain antwurt< ... 90va So man etwas sach schreiben oder reden will wie
sol man das tun das es geredt oder geschriben werd etc. >Ain antwurU. Ich hab vor lautter gesagt
wie durch all artickel müssent recht geredt werden etc. Anweisung zur Abfassung von Briefen in
14 Fragen und Antworten. - 90vb, 91*r-94::"v (bis auf Schriftraumbegrenzung [92*r-94*v in Rot])
leer.

KZ

COD. PAL. GERM. 167

Sachsenspiegel und Schwabenspiegel

Pergament • 4 (Pap.) + 158 + 2 (Pap.) Bll. ■ 36,5 x 27,5 • Herzogtum Braunschweig-Lüneburg • An-
fang 14. Jh.

Lagen: I2* + l3* + l4* + V10 + II14 + (V-2)22 + 13 V152 + III158 + l159' + l160*. Bl. 14: Format 36,3 x9,5 (bis auf die
erste Spalte des Registers abgeschnitten; kein Textverlust). Vor Bl. 15 zwei Bll. herausgeschnitten (Textverlust;
zu dem wahrscheinlichen Umfang vgl. Lassberg, S. XLIII). Regelmäßige Reklamanten, teilweise durch Be-
schnitt weggefallen. Foliierung des 17. Jhs.: 1-158. Bll. 3*-4*, 159"'-160* mit moderner Zählung. Wz.: gemute-
tes Wappenschild (altes Vorsatz [Bll. 4*, 159*]; vgl. Wz. Vorsatz Cod. Pal. germ. 28, 60, 68, 115, 139, 163, 214),
ähnlich Briquet 1999 (Speyer 1545); Anker in Kreis mit Stern (Vorsatz; verschiedene Varianten [Bll. 3*, 160*]),
darunter entfernt ähnlich Briquet 488 (Ferrara 1583). Schriftraum: 27-27,5 x 18,5-19; zwei Spalten, 11"-14"
(Register Schwabenspiegel): drei Spalten. Text des Schwabenspiegels in kleinerem Schriftgrad, dadurch unter-
schiedliche Zeilenzahlen: Sachsenspiegel: 30-31 Zeilen; Schwabenspiegel: 39-40 Zeilen (Erklärungsversuche
für die unterschiedlichen Schriftgrößen bei Karl Friedrich Eichhorn, Deutsche Staats- und Rechtsgeschichte,
4. verbesserte und vermehrte Ausgabe, Bd.2, Göttingen 1835, S.324 [„gerade so wie ... die Glosse"; s. aber
Anm. 1]; Lassberg, S. XLIII [„dass der weit ausgedehntere Text des Schwabenspiegels ... einer kleineren Schrift
bedurfte"]). Zeilengerüst (doppelte Linien) mit Tinte vorgezeichnet; am Rand Einstichlöcher. Textura von einer
Hand (Haupttext), 1" Nachtrag: Bastarda des 14./15. Jhs. Wenige Korrekturen der Haupthand. Rote Über-
schriften. Seitenüberschriften (Zählung der Bücher: ZJiber] /-///) in Rot und Blau. 18" Miniatur: Deckfarben-
malerei auf quadratischem Goldgrund in rot-weiß-blauem Rahmen: Christus übergibt dem Papst (Spruchband:
Sanctus Petrus papa) und dem Kaiser (Text des Spruchbands radiert) je ein Schwert. 18", 113" Flechtbandinitia-
len mit stilisierten Ranken (113" aus dem Maul eines Drachens wachsend) in Rahmen vor Goldgrund. 70va W-
Initiale in Rahmen vor Goldgrund, darin zwei Fürsten mit gezückten Schwertern, die sich die Hände reichen.
2", 3va, 5r , 11", 15", 17" qualitätvolle Initialen mit ornamental gespaltenem Buchstabenstamm in den Gegen-
farben Blau und Rot vor quadratischem Feld mit Binnefeldornamentik. 18r , 70va und 113v Lombarden in Blatt-
gold. Abwechselnd rote und blaue Lombarden über eine (Register) bis zwei Zeilen. Zahlreiche rote und blaue
Paragraphzeichen. Zu der Miniatur und den Initialen s. Wegener (s. Lit.). Restaurierung 1976 (Walter Schmitt):
Pergamenteinband abgelöst; Blätter zur Festigung der Schrift einzeln mit Pergamentleim besprüht; Halbleder-
band (Holzdeckel mit Lederrücken) und zwei Messingschließen ergänzt; neues Kapital (rot-blau) angebracht.
Alten Rücken auf Hinterspiegel angefalzt (Rückentitel: 167/Iura /w/)[eratoria?] [17. Jh.]). Rundes Signatur-
schild, modern: Pal. Germ. 167.

Herkunft: Einen Hinweis auf die Provenienz der Hs. liefen ein Zusatz (s.u. Bl. 157va), in dem die Herzöge von
Braunschweig-Lüneburg, Albrecht I. (1236-1279; NDB 1, S. 164), dessen Sohn Heinrich L, ,Mirabilis',
(1267-1322; NDB 8, S. 349) und das Landgericht auf dem Leineberg bei Göttingen erwähnt werden; vgl. Ernst
Spangenberg, in: Neues vaterländisches Archiv oder Beiträge zur allseitigen Kenntniß des Königreichs Han-
nover wie es war und wie es ist (1825/Bd. 1), S. 164-166; Otto Stobbe, Geschichte der deutschen Rechtsquellen,

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