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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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[Recensionen]
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[Recensionen I-XX]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0088
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68 Buchwitz Briefe
des ewigen Lebens haben und 6) versöhnt wer-
den, allemal wohl zu unterscheiden. Freylich sagt
die Schrift nirgends, daß wir durch Tugend fer-
tig und mit Gott versöhnt werden. Aber das
konnte sie auch nicht. Denn die Sceligkeit ist von
der einen Seite wenigstens ein freyeö Geschenk, das
wir unscrm Erlöser zu danken haben, und welches
an sich so unendlich groß ist, daß es, der gesun-
den Vernunft nach, schon unsinnig seyn würde,
zu sagen: die menschliche Tugend gebe an sich auf
dieses Geschenk Ansprüche. Und bey der Versöh-
nung fällt das noch mehr in die Augen. Denn
wenn ich z. E. einen Landeöhcrrn injurirt hätte,
und ich hörte alsdann auf und würde desto ehr-
erbietiger gegen ihn, so würde das zwar fürs künf-
tige hinreichen, mich seines Wohlgefallens empfäng-
lich zu machen, aber die einmal verwirkte Strafe
würde damit nicht aufgehoben werden können. Und
so ist es auch ganz natürlich bey Gott. Die
Tugend giebt uns zwar — die Qua¬
lität, die uns Gott gefällig macht: weil dem lieben
Gott das Gute nicht anders, als angenehm seyn
kann: aber sie giebt uns nicht r-eaco-^^. — Um
unfern Lesern diese Sache ein wenig begreiflicher zu
machen, so wollen wir uns über den BeHrif der
Versöhnung näber erklären. Die meisten Got-
teögelehrten dehnen ihn zu weit aus, und verwi-
ckeln sich eben dadurch in Schwierigkeiten die sie
nicht auflösen können. Und diese Ausdehnung
bezieht sich auf das «Object der Versöhnung, dazu
sie
 
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