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Allgemeine theologische Bibliothek — 1.1774

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https://doi.org/10.11588/diglit.22485#0273
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Lrostgründe. 25H
zu sehen, so em, wie er die Erfüllung dieseöWum
sches am besten befördern konnte.Da sieht nun
der arme Tropf in seiner völligen Blöße. Er glaubt
sein bundschäckigpoetischer Stil, dem er so gar
Korrektheit der Schreibart und nchügcn Ge-
schmack aufopfert, werde ihm mehr Leser verschaf-
fen, als der ruhigesimpleVortrag -—- eines Gellert.
Er schmeichelt sich durch diesen Bastart von affekt-
voller Sprache die Herzen in Wallung zu setzen und
gegen seinen Gallimathiaö empfindsam zu machen. —-
Kann man von einem solchen Manne etwas mehr
als ein aus demCollektancenbuche zusammengestop-
peltes Ragoüt strotzender Ausdrücke und Witzlen-
der Gedanken erwarten?
Und das ist es auch alles, was die Leser finden
werden. Keine Materie durchgedacht, keine Be-
weise gründlich aus einander gesetzt, keine Begriffe
anschauend gemacht, keine Wahrheit in ihrer na-
türlichen Stärke ans Herz gelegt. Lauter allge-
meines, von der Oberfläche abgcschöpftes Ge-
schwätz — in poetische Floskeln eingekleidet. Ein
ewiges Gemär von Tugend, Vorsehung und Ewig-
keit—- ohne allen Eindruck auf den Verstand und
das Herz. Kein Begrif von Glückseligkeit und
Tugend. Nur immer gesagt: Tugend macht glück-
lich: Ueberzeugung von einem bessern Leben trö-
stet— aber nichts entwickelt, nichts mit philoso-
phischer Genauigkeit erklärt, und bis zur Empfin-
dung Helle gemacht. Immer rauscht der gesuchte
Aus-
 
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