Allgemeine theologische Bibliothek (2.1774)

Ike Apologie erc.
„heit und Tugend, eine aufrichtige Furcht Gottes,
„und ein Verlangen nach seinemBeyfall ein, dessen
„Bewußtseyn mich seit der Zeit nie verlassen hat.
„Nachdem ich die gewöhnliche Zeit auf Schulen
„und Unversikäten zugebracht, trat ich aus freyer
„Wahl in Dienst des Evangeliums. — Von je
„her mißbilligte ich manches in den zc-.Artikuln.
„Ich sah' es oft für einen sehr vermeidlichen Zwang
„an, daß man junge Leute nöthige, ein so sonder-
bares Chaos von Lehrsätzen zu unterschreiben.
„Aber ich machte mir dazumal keine Unruhe: denn
„ich hatte noch keine Untersuchungen angesiellt.
„ Endlich vermahnten mich erwachende Zweifel, die
„ Schrift selbst zu studieren. Jemehr ich Unter-
suchungen anstellte, destomehr sähe ich den Ungrund
„ mancher gewöhnlichen Lehren ein. Ich faßte gar
„bald den Entschluß, den ich jetzt ausgeführt habe.
„Nur folgendes hielt mich noch zurück: i) der Ge-
„ danke, daß ich mich der Welt ganz unbrauchbar
„machte; r) viele würdige Männer, die ich kann-
„te, blieben bey ihren Aemtern und bey ihrer Ucber-
„ Zeugung zugleich; dabey stellte ich mir vor z) daß
„ich alles, was ich öffentlich sagte, nicht selbst, sons
„ dern mit Unterwerfung gegen die Obrigkeit sagte.
„Ich beruhigte mich einige Zeit, aber die vorigen
„ Unruhen kehrten immer heftiger zurück, bis ste
„mich zu dem gegenwärtigen Schritte nöthigten. —
„Alle die, welche wie Wallis, die Ideen der Tri-
„nitarier zu mildern, einzuschränken, zu modifici-
„ren suchen, leisteten mir kein Genüge. Wenig-
„stens glaubte ich das Volk zu hintergehen, das
„Nichtwissen kann, ob man sich unter Sohn und
„heiligeri'Geist, bloße M0Ü05, und Verhältnisse in
„Gott denkt, wenn man zu ihnen betet rc. -- Eine