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Allgemeine theologische Bibliothek — 4.1775a

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[Recensionen]
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[Recensionen I-XXII]
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https://doi.org/10.11588/diglit.22489#0027
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Predigten von Enfield. t9
^er Einfluß der Tugend auf unsere und unsrer Mitt
mcnscben irdische Glückseligkeit und Zufriedenheit
darbietet, vernachläßigen. Wir halten diejenigen
von ganzem Herzen für Thoren, welche keine Tugend
für ächt erkennen, die nicht blos und allein aus je-
nen evangelischen Motiven ihren Ursprung nimmt.
Wir sind überzeugt, daß die besten Predigten ost
Lurch dieses alberne Vsrurtheil fruchtlos werden,
und daß die christliche Tugendlehre tausendmal mehr
Wirkung chun würde, wenn die Prediger mehr die
Kunst verstünden, den Menschen als Menschen zu
behandle», und die Tugend durch Vorhaltung des
unmittelbaren Nutzens und Schadens interessant zu
machen. In wir gehen — durch langwierige Er,
fahrung und vieles Nachdenken belehrt — so weit,
Laß wir jene Motiven, die Enfield und andre ihm
ähnliche Moralisten brauchen und mit einer so bezau-
bernden Beredsamkeit einschärfen, in Ansehung ihrer
Wirksamkeit für die besten halten, die allemal zuerst
und am sorgfältigsten vorgetragen werden müssen-
Allein, so sehr wir das eine Lxrremum verabscheuen,
vermöge welchem man keine andere als evangelische
Motiven zulasten will- sowenig können wir doch
das andere ^xrremum billigen, nach welchem man
sie ganz aus den Augen läßt. Wenn ein Mensch
überzeugt worden ist, daß Gott mit allen seinen Ge-
setzen, sein wahres Bestes suche, daß er bey allen Vor-
schriften und Verboten keine andere Absicht hat, als
ihn und seine Mitmenschen beglückt, geehrt, zufrie-
den za machen, und tausend Uebel, die ihm sein Le-
ben verbittern würden, von ihm zu entfernen; als-
dann wird es ihm gewiß desto rührender und eindrin,
gcndcr ftyn, wenn er noch überdieß hört, daß diese
heilsamen Gesetze Forderungen- eines Erlösers sind-
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