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https://doi.org/10.11588/diglit.5485#0179
III.
Ueber die Siegesgöttin als Bild und Reichs-
kleinod.
„Hocherhabene Nike, bleibe
Mir durch's Leben getreu
Und lafs nicht ab, mich, zu kränzen!"
ÄX't dieser Gebefsforrael schlofs gewöhnlich der Chor des griech-
ischen Trauerspiels, wie wir aus mehreren Finalen bei'm Enri-
pides wissen, (S. Yalckenaer zu Euripides's Phoenissen, p.
586 f.) Dort galt es nur dem Kampfpreise dramatischer Dich-
ter vor dem Richterstuhl der elf Männer, die im Namen des
Athenischen Puhlicums urlheilten. Aher welcher Hochherzige, wel-
cher dem Edelsten Zugewandte möchte nicht dasselbe zum Ziel
»Her seiner Bestrebungen machen? Zwar jene Hochbegabte, Hoch-
hegabende, von den Griechen Nike, von den Römern Victoria ge-
nannt, ist niü den würdigen Göttergebilden Griechenlands lange
schon unserem Gesichtskreise und unseren Sprachformen entrückt. Die
Ehre, das Grundprincip monarchischer Verfassungen nach Mon-
tesquieu,- hat uns Modernen den Genius des Ruhms dafür gegeben,
ein zweideutiges Nebelbild, kaum durch den Pinsel eines Caracci
zn veredeln, als fliegende Fama aber mit den häfslicben Trompe-
ierbajeken ein wahres Spottbild auf die Allegorie der Modernen.
Wer wollte aber nicht gern wenigstens auf Augenblicke jener
Hinnnelstochtcr des Alterthnms, der Siegesgöttin seine Andacht
weihen! Sic erscheint uns auf vorliegendem Kupi'eruuirisse in
ihrer würdigsten Gestalt, als Schutzgeist der ewigen Roma *).
Das Bestimmtere über diese holde Figur lafst sich nicht aus-
sprechen, bevor nicht über ihre Entstehung und Ausbildung im
*) S. Taf. II.
Ueber die Siegesgöttin als Bild und Reichs-
kleinod.
„Hocherhabene Nike, bleibe
Mir durch's Leben getreu
Und lafs nicht ab, mich, zu kränzen!"
ÄX't dieser Gebefsforrael schlofs gewöhnlich der Chor des griech-
ischen Trauerspiels, wie wir aus mehreren Finalen bei'm Enri-
pides wissen, (S. Yalckenaer zu Euripides's Phoenissen, p.
586 f.) Dort galt es nur dem Kampfpreise dramatischer Dich-
ter vor dem Richterstuhl der elf Männer, die im Namen des
Athenischen Puhlicums urlheilten. Aher welcher Hochherzige, wel-
cher dem Edelsten Zugewandte möchte nicht dasselbe zum Ziel
»Her seiner Bestrebungen machen? Zwar jene Hochbegabte, Hoch-
hegabende, von den Griechen Nike, von den Römern Victoria ge-
nannt, ist niü den würdigen Göttergebilden Griechenlands lange
schon unserem Gesichtskreise und unseren Sprachformen entrückt. Die
Ehre, das Grundprincip monarchischer Verfassungen nach Mon-
tesquieu,- hat uns Modernen den Genius des Ruhms dafür gegeben,
ein zweideutiges Nebelbild, kaum durch den Pinsel eines Caracci
zn veredeln, als fliegende Fama aber mit den häfslicben Trompe-
ierbajeken ein wahres Spottbild auf die Allegorie der Modernen.
Wer wollte aber nicht gern wenigstens auf Augenblicke jener
Hinnnelstochtcr des Alterthnms, der Siegesgöttin seine Andacht
weihen! Sic erscheint uns auf vorliegendem Kupi'eruuirisse in
ihrer würdigsten Gestalt, als Schutzgeist der ewigen Roma *).
Das Bestimmtere über diese holde Figur lafst sich nicht aus-
sprechen, bevor nicht über ihre Entstehung und Ausbildung im
*) S. Taf. II.