XV.
Ueber eine Vasenabbildung, die den
Cordax-Tanz vorstellt.
Die theatralischen Schauspiele (heilten sich bei den Griechen,
wie bekannt, in das tragische, komische und satirische
Drama. Jede Gattung dieser drei Schauspiele hatte ursprünglich
für seine Chöre einen eigenen Tanz, Die langsam und majestä-
tisch einherschreitende Emmeleia gehörte dem Trauerspiele, der
üppige und ausgelassene, wilde Cordax dem Lustspiele, so wie es
uns Aristophanes und die sogenannte alle Comödie noch dar-
stellt; die inuth willig hüpfende Situnnis diente allein dem Satyrspiel.
Gerade der üppigste und ungezogenste dieser Tänze, der
komische Cordax, scheint unter ihnen allen der älteste zu sein.
An ihm entdecken wir noch die deutlichsten Spuren des Vaterlan-
des, aus welchem der ganze Bacchusdienst abstammte, und durch
lange Wanderungen eist bis zu den Griechen des Mutterlandes und
dem vom nächtlichen Evoc wiederhallenden Thebauisthen Cithäron
gelangte. Man kann es nach den neusten Forschungen *) über
diese Gegenstände als ausgemacht annehmen, dafs der älteste ur-
sl»''i»glicho Bacchus, Sahazios der Phr.ygier und Thrazier, der
bärtige Hoho,, i„ Grofsgricilicnlan.d, aus Oberasien und Indien
»«eh Europa gckomnieu sei, wo er erst später bei den Alles
verschönernden Griechen in das Jünslingsideal des Thebanischeu
Ich berufe mich hier nur auf Jones's mythologische Abhandlungen
in den Asiatic Kesearches, die unter so vielen unhaltbaren Hypo-
thesengespinsten doch diesen Stammbaum des Bacchusdienstes aus
den noch vorhandenen Gebräuchen und Schriften der Hindoos im
l;'i'gbar bewiesen haben,
\
Ueber eine Vasenabbildung, die den
Cordax-Tanz vorstellt.
Die theatralischen Schauspiele (heilten sich bei den Griechen,
wie bekannt, in das tragische, komische und satirische
Drama. Jede Gattung dieser drei Schauspiele hatte ursprünglich
für seine Chöre einen eigenen Tanz, Die langsam und majestä-
tisch einherschreitende Emmeleia gehörte dem Trauerspiele, der
üppige und ausgelassene, wilde Cordax dem Lustspiele, so wie es
uns Aristophanes und die sogenannte alle Comödie noch dar-
stellt; die inuth willig hüpfende Situnnis diente allein dem Satyrspiel.
Gerade der üppigste und ungezogenste dieser Tänze, der
komische Cordax, scheint unter ihnen allen der älteste zu sein.
An ihm entdecken wir noch die deutlichsten Spuren des Vaterlan-
des, aus welchem der ganze Bacchusdienst abstammte, und durch
lange Wanderungen eist bis zu den Griechen des Mutterlandes und
dem vom nächtlichen Evoc wiederhallenden Thebauisthen Cithäron
gelangte. Man kann es nach den neusten Forschungen *) über
diese Gegenstände als ausgemacht annehmen, dafs der älteste ur-
sl»''i»glicho Bacchus, Sahazios der Phr.ygier und Thrazier, der
bärtige Hoho,, i„ Grofsgricilicnlan.d, aus Oberasien und Indien
»«eh Europa gckomnieu sei, wo er erst später bei den Alles
verschönernden Griechen in das Jünslingsideal des Thebanischeu
Ich berufe mich hier nur auf Jones's mythologische Abhandlungen
in den Asiatic Kesearches, die unter so vielen unhaltbaren Hypo-
thesengespinsten doch diesen Stammbaum des Bacchusdienstes aus
den noch vorhandenen Gebräuchen und Schriften der Hindoos im
l;'i'gbar bewiesen haben,
\