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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0080
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welchem sie zuerst von Hevodot in die Geschichte eingeführt sind, ich meine den Namen der
Ammonier. Nach allem, was uns die Inschriften darüber mit Sicherheit erkennen lassen,
haben die Ammonier niemals auf dem Gebiete der politischen Geschichte eine bedeutende oder
hervorragende Rolle gespielt, Das Vorkommen des Namens ihrer Heimath So%et-äm in den
Siegesinschriften der älteren und jüngeren Könige Aegyptens verfolgt keinen anderen Zweck,
als die Abhängigkeit der Oase von Siwah von der ägyptischen Krone zu documentiren und die
Völkeruamen in den Siegeslisten zu vervollständigen.

Wir werden weiter unten noch einmal die Gelegenheit haben, auf den Namen der Oase
von Soxet-äm zurückzukommen.

Von den sieben oben aufgezählten Oasen bleiben nunmehr noch zwei zu betrachten übrig,
die zweite und die siebente nach der Anordnung des Prof. Dümichen.

Beide waren mir seit lauger Zeit bekannt, noch bevor ich meine Reise nach der grossen
Oase angetreten hatte. Der auf sie bezügliche Text sammt den zugehörigen Abbildungen be-
findet sich an der inneren Seite der westlichen Umfassungsmauer (gegen die Nordwestecke hin)
des grossen Tempels von Edfu. Den Abdruck meiner an Ort und Stelle genommenen Copien
enthalten die Tafeln XXIII und XXIV am Schlüsse dieses Buches. Der Text bildet gleichsam
die Fortsetzung der geographischen Nomoslisten desselben Tempels und folgt in dieser Be-
ziehung der üblichen Anordnung, wie sie jenen Listen zu Grunde liegt. Der König Ptolemaios
— welcher? ist nicht gesagt — führt dem Horus-Apollon von Edfu (Apollinopolis Magna)
zwei Landschaften entgegen, von denen die erstere bezeichnet wird als:

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„das Salzfeld" (col. 1)

während die zweite genannt und näher ihrer Lage nach bestimmt wird als

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diesem (col. 8).

XVII.
Die Oase der Natron-Seen

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Soxet-hemau „das Salzfeld", n NiTQiwrijg vo/.iös.

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Zur Lage der Oase ist vor allen die geographische Feststellung des-Soxet-hemam not-
wendig. Der zweite Theil dieser Gruppe, das Wort hemam, erscheint nicht selten in den In-
schriften, in welchen die verschiedenen Formen desselben hernami, hernami, hema als die sprach-
lichen Vorläufer des koptischen $>mov (n) „sal" auftreten (s. mein Wörterbuch S. 959). Die Rich-
tigkeit dieser Auffassung von Salz erhellt unter anderem aus seiner Verbindung mit hesmen
kopt. ^ACM, oocm, gOCem nitrum, (wie z. B. MIITOOV SI u^oceM mons nitriae) in folgender dem
Pap. Anast. III, % 9. entlehnten und auf die Landschaft des tanitischen Nomos bezüglichen
Stelle: Pa-se-n-hor %er hernami Pa-hir %er hesmen „der Stadtkanal von Pschenhor trägt Salz
„und das Wassergebiet von Pahir Natrum" (vergl. meine „Geschichte Aegyptens" S. 548). Die
vorgeschlagene Uebertragung von „Salzfeld" für die Gruppen Soyet-hemam kann somit keinem
begründeten Zweifel unterliegen. Die so genannte Landschaft führte diesen Namen bereits in
 
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