ISO Neue Reisen des mohla
machertiervhier ans alle Theile von Deutschland nebst viele andre
! Jndedustriezweige.
Aus die Hainstraße sitzen die groben und feinen Tuchmacher,
sowie auch gestreifte und kahrirte Hvscuzeigleite, welches letztere
man auf idalijenisch Bockskindshosen nennt und sehr dauer-
haft ist.
Bon hier aus ist man auch gans nahe an den beriemten
Brühl wie eine Straße Heist, wo fast die ganse Iudenschast
aus gans Eiroba zusammenströmt, um zu handeln. Es ist
freilich nicht sehr angenehm in die Mesie in dieses Stadtsiertel
zu gehen, denn es riecht dort immer nicht sehr angenehm, was
jedoch aber daher kommt, daß die Kölnischen Juden, welche be-
sonders dort loschiren, sich nach die russische» Gesetze niemals
nicht waschen dirseu, weil in Rußland alle Seifensiedler wegen
die Aufklärung durch die Lichter verboten sind, und also auch
keine Seife nicht zu haben ist. Nun brauchen aber dafür diese
Kölnischen Kaufleite als Reiulichkeitsmittel nur Knoblauch und
Zwieseln, Welche sie esien.
Mit Inden ist besonders die Mesie sehr reichlich gesägnet,
doch theilt man diese in drei Klaffen, damit daß man sie nicht
verweckselt.
Da giebt es also erstens die Heppräher, welche mit
alte Gatterobnngskleidcrn trödeln und aus die Straße immer
drillen: „Nix ßu handeln!" was sehr nersenschwach klingt, daß
Einen manchmal der Kobs brummt.
Zweitens giebt esMosaiker, welche mit neue Kleidungs-
stücke handeln und auf Marktschreierei stuhthjeren; sie stammen
gewehnlich aus Ber.in und die Leipziger Schneider haben diesen
Mosaikern schon lange den Tod geschworen, allein aber die
Schneider haben niemals keine Kuhrasche nicht.
gesehenen Bürgers rc.
Daun hat man auch drittens noch die sogenannten Jßree-
litauer, welche besonders Geldgescheftc machen und sich auch oste
danfen lassen, wo man sie dann Ban kg eh s nennt; alleine aber
mir hat ein erfahrener Mann gesagt, daß die Dause immer nur
zum Sbaße were und aus die Brohzentnerchens keinen
Eindruck nicht machen thätc.
Auch wird viel in das Ledergeschest gemacht, wie man sich
ans kaufmännlich ausdrückt, und die rindernen, kelbernen und
schaasernen Lederhendler stehen auch wieder auf eine Straße
zusammen, weil sie so übel riechen, was jedoch hingegen mehr
von das Leder herrihrt. Die Straße wo jetz die ledernen '
Kaufleite versammelt sind, nennt man die Ritterstraße, weil
hier bei Karl den Großen seine Zeit die schönsten Loschis waren,
welche sich die Ritter aneichneten, welche dann immer mit die
von die Bettcher geborchlen Fässer durchgehen thaten. Die Bettcher
standen damals aus einem großen Blatz in der Nachbarschaft,
machertiervhier ans alle Theile von Deutschland nebst viele andre
! Jndedustriezweige.
Aus die Hainstraße sitzen die groben und feinen Tuchmacher,
sowie auch gestreifte und kahrirte Hvscuzeigleite, welches letztere
man auf idalijenisch Bockskindshosen nennt und sehr dauer-
haft ist.
Bon hier aus ist man auch gans nahe an den beriemten
Brühl wie eine Straße Heist, wo fast die ganse Iudenschast
aus gans Eiroba zusammenströmt, um zu handeln. Es ist
freilich nicht sehr angenehm in die Mesie in dieses Stadtsiertel
zu gehen, denn es riecht dort immer nicht sehr angenehm, was
jedoch aber daher kommt, daß die Kölnischen Juden, welche be-
sonders dort loschiren, sich nach die russische» Gesetze niemals
nicht waschen dirseu, weil in Rußland alle Seifensiedler wegen
die Aufklärung durch die Lichter verboten sind, und also auch
keine Seife nicht zu haben ist. Nun brauchen aber dafür diese
Kölnischen Kaufleite als Reiulichkeitsmittel nur Knoblauch und
Zwieseln, Welche sie esien.
Mit Inden ist besonders die Mesie sehr reichlich gesägnet,
doch theilt man diese in drei Klaffen, damit daß man sie nicht
verweckselt.
Da giebt es also erstens die Heppräher, welche mit
alte Gatterobnngskleidcrn trödeln und aus die Straße immer
drillen: „Nix ßu handeln!" was sehr nersenschwach klingt, daß
Einen manchmal der Kobs brummt.
Zweitens giebt esMosaiker, welche mit neue Kleidungs-
stücke handeln und auf Marktschreierei stuhthjeren; sie stammen
gewehnlich aus Ber.in und die Leipziger Schneider haben diesen
Mosaikern schon lange den Tod geschworen, allein aber die
Schneider haben niemals keine Kuhrasche nicht.
gesehenen Bürgers rc.
Daun hat man auch drittens noch die sogenannten Jßree-
litauer, welche besonders Geldgescheftc machen und sich auch oste
danfen lassen, wo man sie dann Ban kg eh s nennt; alleine aber
mir hat ein erfahrener Mann gesagt, daß die Dause immer nur
zum Sbaße were und aus die Brohzentnerchens keinen
Eindruck nicht machen thätc.
Auch wird viel in das Ledergeschest gemacht, wie man sich
ans kaufmännlich ausdrückt, und die rindernen, kelbernen und
schaasernen Lederhendler stehen auch wieder auf eine Straße
zusammen, weil sie so übel riechen, was jedoch hingegen mehr
von das Leder herrihrt. Die Straße wo jetz die ledernen '
Kaufleite versammelt sind, nennt man die Ritterstraße, weil
hier bei Karl den Großen seine Zeit die schönsten Loschis waren,
welche sich die Ritter aneichneten, welche dann immer mit die
von die Bettcher geborchlen Fässer durchgehen thaten. Die Bettcher
standen damals aus einem großen Blatz in der Nachbarschaft,
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neue Reisen des wohlangesehenen Bürgers und jetzt Rentiers Graf aus Pirna bei Dresden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 15.1852, Nr. 359, S. 180
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg