Fliegende Blätter (17.1853 (Nr. 385-408))

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Der Staatshämorrhoidarius.

Aus dem Heimweg zum Mittagessen.

„Schon wieder eine neue Erfindung!"

Bericht des Kunstliebhabers Mynheer van Os an seinen Freund Mynheer Koevoet

über die Kunstausstellung.

LieberFreund!

Ich komme soeben von der Kunstausstellung! —-

Versinnliche Dir die hohe Bedeutung dieses Ereignisses, und
Du wirst begreifen, mit welcher Begeisterung ich die Feder
zur Hand nehme, um Dir meinem Freunde, dem es leider
versagt ist, sich in gleichen Genüssen zu berauschen, eine
schwache Idee von der Flamme einzuhauchen, die mich zu
i verzehren droht.

Unsere vaterländischen Künstler haben heuer wiederum
den Beweis geliefert, daß ihnen vor allen anderen Nationen
der Lorbeer gebührt, welchen ihre Vorfahren schon mit Ruhm
getragen haben.

Ich gehe jedoch bald zur Sache über, weil ich sonst
befürchte, Deine Geduld auf die Folter zu spannen. Um
meinen Commentar verständlicher zu machen, übersende ich

Dir gleichzeitig das Jaerboek voor schoone kunsten en
weetenscliappen, worin die Abbildungen der Juwelen unserer
Ausstellung in meisterhaftem Holzschnitt wiedergegeben sind.
Lassen wir uns gleich auf dem Divan vor dem ebek ä'oenvre
unserer Ausstellung zu gemächlicher Anschauung nieder:

Nro. 8. Ein Stillleben von van Kamp. Hoch 4' 6"
breit 6' 2". Ein Werk, welches bis jetzt noch unübertroffen
vor Allen hervorragt! Die feine Wiedergebung des Sonnen-
lichtes, sowie die zarte Auffassung der geringsten Details bei
dennoch breitem, geistreichen Pinselstrich, ist bewundernswürdig.
Wahrlich, van Kamp ist ein großer Meister und hat die ihm
zu Theil gewordene goldene Medaille würdig verdient. Neben-
bei gesagt, ist das Bild zu meinem größten Bedauern schon
Eigenthum des Mynheer van der Hoop, welcher es um vier-