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sowie von allen Postäm

Der Gevatterbrief

„Ein gebranntes Kind scheut das Feuer!"

Geschichte zur Warnung für Zctcrmann.

Der geheime Regicrungsrath von Fischer in — saß Mor-
gens in seinem Studirzimmcr, als der Bediente ihm ein kleines
zierlich gefaltetes Briefchen hercinbrachte, das keinen Post-
stempel trug.

„Von wem?" frug der Regierungsrath, zu gleicher Zeit
die Papicrschccre ausnehmend.

„Ein Bäckcrgescll hat ihn gebracht und bittet um Antwort."

„Ein Bäckcrgescll?" murmelte der würdige Mann vor

stch hin, „was habe ich denn eigentlich mit einem Bäckergesellen
zu thun?" Nichtsdestoweniger öffnete er das kleine Schreiben
das seine richtige Adresse trug, und überflog den Inhalt.

„Hm, hm, hm, hm," murmelte er aber dabei vor sich hin
— cs mußte etwas ganz Absonderliches in dem Briefe stehen —
„hm, hm, hm, hm, das ist doch merkwürdig — sehr merk-
würdig — der Bursche soll warten," sagte er dann zu dem
Diener, der sich mit einer Verbeugung verabschiedete und der
geheime Regicrungsrath, der sich hier nicht allein zu rathen
wußte, stand auf und ging in das Zimmer seiner Frau hin-
über, dieser den etwas absonderlichen Inhalt des Briefes mit-
zuthcilen.

Der Inhalt war aber eigentlich gar nicht so absonderlich,
sondern lautete nur einfach:

„Der Himmel hat meine liebe Frau, Sophie, vor acht
Tagen mit einem gesunden, kräftigen Knäblein beschenkt und
meine Bitte geht an Sie, verehrter Herr Regierungsrath, das-
selbe am nächsten Sonntag aus der Taufe zu heben. Sie
würden dadurch unendlich verbinden

Ihnen gehorsamjt ergebenen
Jakob Hcllmann, Bäckermeister.

Die Taufe ist 11 Uhr Morgens, hohe Gasse Nr. 17, 1 Treppe."

„Sieh 'mal, Louise," sagte der Regicrungsrath, als er
das Zimmer seiner Frau betrat und ihr den Brief entgegen
hielt. „Dieses Schreiben habe ich eben bekommen und der
Bäckerbursche wartet auf Antwort."

„Ich habe nichts bestellt," sagte die Frau Regicrungsräthin.

„Nein, die Sache betrifft auch kein Backwerk," sagte ihr -
Mann, „lies nur einmal den'Brief."

„Um Gottes Willen, wie kommst Du dazu?" rief aber i
seine Frau indignirt, als sie die Zeilen erstaunt durchgelesen
hatte — ,^aß' Du das die Leute einmal merken, daß Du Ge-
vatter stehst und Du kannst die Kinder sämmtlichcr Innungen
aus der Taufe heben."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Gevatterbrief oder "Ein gebranntes Kind scheut das Feuer!""
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Schadenfreude
Sturz <Motiv>
Glatteis
Straße <Motiv>
Beobachtung
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 22.1855, Nr. 523, S. 145
 
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