Eine Parkallee.
Rachtsrier. 95
^ubte. Doch ich war nur froh, daß ich mich überzeugt
^te, wie unbegründet mein Verdacht gewesen, und es ist
gut, daß das Mädchen gesehen hat, daß ich aufpasse,
^d nicht hinter's Licht geführt werden kann. — Und nun,
'^u„d, lassen Sie uns in's Haus gehen, das Frühstück
Wartet Sie."
^ibe entfernen sich. Nach einer kleinen Weile kommt Fräulein
^ulie, im Gespräch mit ihrer Freundin Minna, die Allee herauf.)
& Julie: „Ja, Minnchcn, denke Dir nur den Schreck!
lebUm Knuten tDar ich mit Mar im Pavillon, da
n wir Papa im Sturmschritt darauf zukommcn. Kein
^^Uchlüpfen möglich; er kam eben von der Seite her, wo
e -schür und die beiden Fenster sind, gradaus, wie eine
^anvnenkugel. — Mir stand vor Angst das Herz still. Du
% wie der Vater ist, wenn er zornig wird. — Glücklicher
hatte ich Tags zuvor heimlich in den Pavillon dies Bild
t! Großmama bringen lassen, mit dem wir ihn heute über-
^chen wollten. Im nächsten Augenblicke stürzt er auf die
^JUte )u, — findet sie verschlossen, — nimmt seinen Weg
^ Sanfter — und trifft mich vor dem Gemälde an,
^ch sorgfältig am Rahmen wische."
Minna: „Nun?"
siel ^u^e: „Nun — natürlich blieb er ganz verblüfft
(g'r"' und merkte nicht einmal, daß ich mein hübsches
^'wzchen zum Wischtuch gemacht hatte."
Minna: „Nachher aber?"
Und „Nachher ließ er sich von mir den Text lesen,
u»d Abbitte, und freute sich sehr über das schöne Bild,
Zankte mir sehr dafür."
Minna: „Wo war denn der Mar geblieben?"
hl , ^ulie: „Der — der lehnte ganz bequem in der Ecke,
et dem Bilde." 35.
Lustig ift’S, in grünen Büschen
Nachts mit Freunden zechend weilen,
Kräftigend, auf dem Roß, dem frischen,
Durch die Haid' im Mondlicht eilen;
Süß, im heiteren Sternenglanze
Wandeln mit dem Lieb, dem trauten,
Hochergötzlich, sich im Tanze
Dreh'n beim nächtigen Fest, dem lauten;
Komisch ist's, den Freund zu schleppen
Heim vom fröhlichen Gelage,
Oder seine eigenen Treppen
Finden nur mit Noth und Plage;
Lieblich, durch den See, den blauen
Mit dem Schifflein leise gleiten;
Groß, durch's Teleskop zu schauen
Nach dem Himmelszelt, dem weiten; —
Doch willst Du das Beste thucn,
Um die Nacht recht zu genießen:
Geh', zu schnarchen und zu ruhen
Auf des Lagers weichen Kiffen. p. W.
Bitte.
Verehrter Unbekannter in L.. der Sie uns durch
Zusendung verschiedener Gedichte als : D er M oosb leameln,
der Revue-Scenen und anderer erfreut haben,-entpuppen
Sie sich uns gegenüber, und werfen Sie die geheimnißvolle
Verhüllung der Anonymität ab, damit wir im Stande
sind, Ihnen unsere Mittheilungen unmittelbar zukommen
lassen zu können.
Die Redaction der „Fliegenden Blätter".
Rachtsrier. 95
^ubte. Doch ich war nur froh, daß ich mich überzeugt
^te, wie unbegründet mein Verdacht gewesen, und es ist
gut, daß das Mädchen gesehen hat, daß ich aufpasse,
^d nicht hinter's Licht geführt werden kann. — Und nun,
'^u„d, lassen Sie uns in's Haus gehen, das Frühstück
Wartet Sie."
^ibe entfernen sich. Nach einer kleinen Weile kommt Fräulein
^ulie, im Gespräch mit ihrer Freundin Minna, die Allee herauf.)
& Julie: „Ja, Minnchcn, denke Dir nur den Schreck!
lebUm Knuten tDar ich mit Mar im Pavillon, da
n wir Papa im Sturmschritt darauf zukommcn. Kein
^^Uchlüpfen möglich; er kam eben von der Seite her, wo
e -schür und die beiden Fenster sind, gradaus, wie eine
^anvnenkugel. — Mir stand vor Angst das Herz still. Du
% wie der Vater ist, wenn er zornig wird. — Glücklicher
hatte ich Tags zuvor heimlich in den Pavillon dies Bild
t! Großmama bringen lassen, mit dem wir ihn heute über-
^chen wollten. Im nächsten Augenblicke stürzt er auf die
^JUte )u, — findet sie verschlossen, — nimmt seinen Weg
^ Sanfter — und trifft mich vor dem Gemälde an,
^ch sorgfältig am Rahmen wische."
Minna: „Nun?"
siel ^u^e: „Nun — natürlich blieb er ganz verblüfft
(g'r"' und merkte nicht einmal, daß ich mein hübsches
^'wzchen zum Wischtuch gemacht hatte."
Minna: „Nachher aber?"
Und „Nachher ließ er sich von mir den Text lesen,
u»d Abbitte, und freute sich sehr über das schöne Bild,
Zankte mir sehr dafür."
Minna: „Wo war denn der Mar geblieben?"
hl , ^ulie: „Der — der lehnte ganz bequem in der Ecke,
et dem Bilde." 35.
Lustig ift’S, in grünen Büschen
Nachts mit Freunden zechend weilen,
Kräftigend, auf dem Roß, dem frischen,
Durch die Haid' im Mondlicht eilen;
Süß, im heiteren Sternenglanze
Wandeln mit dem Lieb, dem trauten,
Hochergötzlich, sich im Tanze
Dreh'n beim nächtigen Fest, dem lauten;
Komisch ist's, den Freund zu schleppen
Heim vom fröhlichen Gelage,
Oder seine eigenen Treppen
Finden nur mit Noth und Plage;
Lieblich, durch den See, den blauen
Mit dem Schifflein leise gleiten;
Groß, durch's Teleskop zu schauen
Nach dem Himmelszelt, dem weiten; —
Doch willst Du das Beste thucn,
Um die Nacht recht zu genießen:
Geh', zu schnarchen und zu ruhen
Auf des Lagers weichen Kiffen. p. W.
Bitte.
Verehrter Unbekannter in L.. der Sie uns durch
Zusendung verschiedener Gedichte als : D er M oosb leameln,
der Revue-Scenen und anderer erfreut haben,-entpuppen
Sie sich uns gegenüber, und werfen Sie die geheimnißvolle
Verhüllung der Anonymität ab, damit wir im Stande
sind, Ihnen unsere Mittheilungen unmittelbar zukommen
lassen zu können.
Die Redaction der „Fliegenden Blätter".
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine Parkallee" "Bitte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 42.1865, Nr. 1028, S. 95
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg