Schlagfertig.
85
Boshaft.
Es war ein Knabe zart und fein
In frischem Jugendmuth,
Der liebt' ein junges Mägdelein
Mit heißer Liebesgluth.
Doch als er ihr von Liebe sprach.
Da ging sie stolz davon
Und rief ihm noch zum Abschied nach
Das Wort voll Spott und Hohn:
Was siehst Dn mich so schmachtend an
Mit Deinen Augen blau?
Schaff' Dir erst braune Augen an.
So wcrd' ich Deine Frau.
Den Knaben faßt der Schmerz mit Macht,
Er stürzt verwirrt hinaus.
Und pocht wohl spät nach Mitternacht
An einer Hexe Haus.
mir. Sic haben ja stets so geistvolle Gedanken." — Dame:
„Liebe Geheimräthin, da habe ich eben einen glücklichen Einfall.
Nennen Sic die Villa doch zu Ehren Ihrer liebenswürdigen
unverheiratheten sechs Töchter Villa Wartburg."
Dir braunen Augen.
(Auf dem Maskenball.) Herr: „Dieses Kostüm kleidet
Sie allerliebst gnädiges Fräulein; wie kommen Sie auf diese
originelle Idee?" — Dame: „Nun, weil ich für die deutsche
Flotte schwärme." — Herr: „Hm! — mir ist eine flotte
Deutsche lieber." — Dame: „Ei, welch' abgedrosch'ner alter
Witz, darf so ein freier Deutscher sprechen?" — Herr: „Nein,
aber ein deutscher Freier." — Dame: „Das ist etwas
Anderes; — bitte sprechen Sie mit meiner Mutter."
Boshaft.
Geheimräthin: „Liebste Freundin, das ist sehr schön
Ihnen, mir heul' die Ehre Ihres Besuchs zu schenken. Sie
toissen doch, ich habe eine Villa gebaut und nun sinne ich,
welchen Namen ich ihr geben soll. Bitte schön, rathen Sie
Mach' auf. mach' auf. Frau Zauberin,
Hilf mir aus meiner Noth.
Hilf, daß ich mir mein Lieb gewinn,
Sonst ist's mein bilt'rer Tod.
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Boshaft.
Es war ein Knabe zart und fein
In frischem Jugendmuth,
Der liebt' ein junges Mägdelein
Mit heißer Liebesgluth.
Doch als er ihr von Liebe sprach.
Da ging sie stolz davon
Und rief ihm noch zum Abschied nach
Das Wort voll Spott und Hohn:
Was siehst Dn mich so schmachtend an
Mit Deinen Augen blau?
Schaff' Dir erst braune Augen an.
So wcrd' ich Deine Frau.
Den Knaben faßt der Schmerz mit Macht,
Er stürzt verwirrt hinaus.
Und pocht wohl spät nach Mitternacht
An einer Hexe Haus.
mir. Sic haben ja stets so geistvolle Gedanken." — Dame:
„Liebe Geheimräthin, da habe ich eben einen glücklichen Einfall.
Nennen Sic die Villa doch zu Ehren Ihrer liebenswürdigen
unverheiratheten sechs Töchter Villa Wartburg."
Dir braunen Augen.
(Auf dem Maskenball.) Herr: „Dieses Kostüm kleidet
Sie allerliebst gnädiges Fräulein; wie kommen Sie auf diese
originelle Idee?" — Dame: „Nun, weil ich für die deutsche
Flotte schwärme." — Herr: „Hm! — mir ist eine flotte
Deutsche lieber." — Dame: „Ei, welch' abgedrosch'ner alter
Witz, darf so ein freier Deutscher sprechen?" — Herr: „Nein,
aber ein deutscher Freier." — Dame: „Das ist etwas
Anderes; — bitte sprechen Sie mit meiner Mutter."
Boshaft.
Geheimräthin: „Liebste Freundin, das ist sehr schön
Ihnen, mir heul' die Ehre Ihres Besuchs zu schenken. Sie
toissen doch, ich habe eine Villa gebaut und nun sinne ich,
welchen Namen ich ihr geben soll. Bitte schön, rathen Sie
Mach' auf. mach' auf. Frau Zauberin,
Hilf mir aus meiner Noth.
Hilf, daß ich mir mein Lieb gewinn,
Sonst ist's mein bilt'rer Tod.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schlagfertig" "Boshaft" "Die braunen Augen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 57.1872, Nr. 1417, S. 85
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg