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Ein Millionär aus Liebe.

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Schmitt wäre beinahe ohnmächtig geworden, aber seine wechsel-
reiche Karriere in den letzten Jahren hatte sein Nervensystem
zähe gemacht, er behielt Fassung und Ruhe, sich nach den
näheren Umständen zu erkundigen und erfuhr von der Diener-
schaft, welche der neue Besitzer der Villa ebenfalls angctretcn
hatte, Folgendes:

Blauschild hatte sein ganzes enormes Vermögen auf eine
einzige Spekulation setzen wollen, zu diesem Zwecke hatte er all
sein Geld flüssig gemacht und außerdem seinen ausgedehnten
Credit in Anspruch genommen, als aber der Zahltermin kam,

Zeitbild.

A.: „Ei, was ist das, lieber Freund, machen Sie die
Kindsmagd?" — B.: „Ja, leider! ich bin auf meinem Bureau
entlassen worden, weil jetzt alle Stellen mit „weiblichen Kräften"
viel billiger besetzt wurden. Nun hat mir meine ältere, bereits
angkstellte Tochter von ihrem Bureauchef Einiges zum Ab-
schreiben verschafft — und in der Zwischenzeit versorg' ich das
Kind, bis meine Frau aus dem Atelier nach Hause kommt." —
A.: „Aus dem Atelier?" - B.: „Ja wohl, sie hat sich in
der Kunstschule zur Bilphauerin herangebildet — und jetzt schon
zahlreiche Aufträge für einen Conditor bekommen. Wir könnten
jetzt ganz gut leben, wenn wir nicht so viel für die Jüngste
1 brauchten." — A.: „Fm die Jüngste?" — B.: „Ja, die
; macht Heuer die Prüfung für die einjährigen Freiwilligen."

war der durcheinander blickende Cassirer Caspar Meyer mit der
Casse transatlantisch geworden ohne auch nur eine Nothadressc
zu hinterlassen. - -

Blauschild hatte Himmel und Erde in Bewegung gesetzt,
ihn einzuholen, aber keinem der sonst so gewiegten Polizisten
war es gelungen, sein Glück .in der ausgesetztcn Belohnung zu
erjagen. Meyer blieb verschwunden und bald nachher ver-
schwand auch Blauschild mit seiner Tochter saus aäieu, man
vermuthetc, der Letztere fei nach Amerika, den Ersteren zu suchen.

(Schluß folgt.)

Richtige Erkenntniß.

Seh' manchmal auf der Gassen
So manchen Freund ich rennen,

Pflegt er den Gruß zu lassen.

Und scheint mich nicht zu kennen;

Doch wenn ich Hab' am Arme
Mein junges Wciblein hängen,

Seh' ich von einem Schwarme
Bekannter uns umdrängen;

Und Die auf fünfzig Schritte
An uns vorüber schreiten.

Sie greifen an die Hüte,

Und grüßen schon vom Weiten.

Was sie, — das möcht' ich wissen —
Dem Gruß zum Grund, nur legen? —
Je nun, mir scheint, Sie grüßen
Den Zaun des Gartens wegen.

Sraffus.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zeitbild" "Richtige Erkenntniß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 57.1872, Nr. 1418, S. 92

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