Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Und weinend lagen Bruder und Schwester am Todeslagcr
der Mutter einander in den Armen. —

(Fortsetzung folgt.)

Ein Bauer entdeckte seinen kleinen Sohn auf dem Baume
seines Nachbars, um Achsel zu stehlen. Der Bauer, welcher
den Knaben vorher überall vergeblich gesucht, rief ihm zornig
zu: „Gleich gehst Du mir jetzt herunter vom Baum, Du
Schlingel, und machst Dir eine andere — nützliche Beschäf-
tigung!"

20 Wandernde Musikanten.

da fühlte sich das Kind erleichtert und wie ein Häschen huschte
es durch die Thüre in's Haus.

Als Sepp in die Stube trat, lag die Kranke bleich und
eingefallen auf dem Bette. Ihre Augen waren geschlossen.

Vroni kniete daneben und hatte ihr Gesicht auf die
herabhängende Hand der Schlummernden geneigt.

„Mutter! Mutterl!" schrie Sepp als er auf's Bett ge-
blickt hatte und — zu spät gekommen zu sein glaubte! —

Da rieß die Schlummernde die Augen auf.

„Mutter!" schrie Sepp jubelnd und erschüttert zugleich
nochmals auf.

Die Kranke hatte seine Stimme erkannt, ein Schimmer
von rother Farbe fuhr über das weißgelbliche Gesicht, die
Hände versuchten es, sich dem Sohne entgegenznstrecken.

„Sepp!" lispelten die dünnen Lippen, aber die Augen
blieben starr an Sepp's hölzernen Fuße haften.

Das arme Mutterl wußte nichts von deni Unglücke, das j
den Sepp getroffen hatte.

Die Erkenntniß desselben fuhr wie ein kalter Dolch in
die plötzliche Freude des brechenden Mutterherzens.

Das war zu viel auf ein Mal für das arme Weib!!

Ein Zucken ging um den Mund der Sterbenden, als
wollte er lächeln, und als Sepp sich über die theuren Lippen
neigte, fühlten sie sich — kalt.

Die Mutter war tobt! —

„Vroni!" wandte sich Sepp an das Mädchen, an dem
in so kurzer Zeit so sonderbare Dinge vorübergcgangcn waren,
„Vroni komm' her zu mir. Ich bin Dir geblieben, der !
Bruder Sepp!"

Priamel.

Wer predigt ohne Glauben,

Wer Wein macht ohne Trauben,
Wer durch bewußte Lügen
Das Volk sucht zu betrügen,

Wer ohne Geld wird Gründer —
Das sind all' arge Sünder.

Väterliche Ermahnung.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Wandernde Musikanten" "Väterliche Ermahnung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Watter, Joseph
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Trauer <Motiv>
Ermahnung
Geschwister <Motiv>
Soldat <Motiv>
Totenbett
Schwester <Motiv>
Sohn <Motiv>
Bruder <Motiv>
Kriegsbeschädigter <Motiv>
Rückkehr <Motiv>
Karikatur
Baum <Motiv>
Tod <Motiv>
Mutter <Motiv>
Bauer <Motiv>
Umarmung <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 58.1873, Nr. 1435, S. 20

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen