Mißglückter Versuch.
„Der Mensch ist, was Er ißt" —
Da dacht' ich denn: das müßt'
Wohl auch beim Thiere sich erwahren;
Um Näheres nun zu erfahren.
Kam ein Gedanke mir, ein schlauer:
Ich sperrt' in mein Nachtigallenbauer
Einen Igel ein, den azt' ich gut
Mit Mehlwürmern und Ameisenbrut;
Der Kerl ward davon rund und fett,
Zum Singen aber bracht' er's net.
Crchsus.
Leiden eines Bühnenlenkers.
Herr: „Eine solche Directionsführnng erfordert wohl ein
bedeutendes Kapital?" — Theaterdircctor: „Das will ich Sie
glooben! Da kommt Sie der erschte Held und Liebhaber und
verlangt eene Mark Vorschuß; die tragische Liebhaberin will
ooch 80 Fcnnige; der Jntriguant geht eenem nich von die
Stelle, bis er seine halbe Mark weg hat, nn wenn nu ooch
noch der Sonfsleur 25 Fcnnige braucht, dann sinn Sic so drei
Mark weg, man weeß nich' wie!"
Unnöthigc Sorge. 87
„Mutter, der Vater ist im G'schlößlbrüu; er kommt net
heim zum Essen, hat er g'sagt!" — „Was, schon wieder net!
Dein Vater is a' Lump! -O mein, Pepi, was soll da amal
ans Dir werden!" — „Aus mir? I' wcrd' halt, was der
Vater is!"
Niithsclhafte Inschrift.
(Auflösung in nächster Plummer.)
Ein Toast.
Bei einem Festessen erhebt sich der Bauer und Gemeinde-
rath Müller und klingelt an sein Glas, um die Festrede zu
halten. Augenblicklich verstummt die ganze Gesellschaft, lautlose
Stille tritt ein und Alles blickt erwartungsvoll ans den kühnen
Redner. Dieser wird dadurch verlegen, sieht einige Mal im
Kreise herum und setzt sich dann mit den Worten nieder: „Alleweil
heb' ich mich verfange in meiner Red'!" Es dauert jedoch
nicht lange, so erholt er sich, klingelt nochmals und beginnt:
„Weil ich mich ebbe verfange heb' in meiner Red', muß ich
noch emol redde (zu seinem Nachbar sich wendend): „Wie heiße
Sie?" — „Nebelhuber!" — „Richtig, den Herr Hab' ich wolle
lebe löste — er lebe hoch!"
Aufrichtig.
Mutter: „Herrgott! Jetzt studirst Du schon 10 Semester
Medicin und kannst Deiner alten Mutter nicht einmal Etwas
gegen ihren Schnupfen verschreiben!" — Sohn: „Verschreiben
kann ich Dir schon was, aber helfen thnt's nix!"
„Der Mensch ist, was Er ißt" —
Da dacht' ich denn: das müßt'
Wohl auch beim Thiere sich erwahren;
Um Näheres nun zu erfahren.
Kam ein Gedanke mir, ein schlauer:
Ich sperrt' in mein Nachtigallenbauer
Einen Igel ein, den azt' ich gut
Mit Mehlwürmern und Ameisenbrut;
Der Kerl ward davon rund und fett,
Zum Singen aber bracht' er's net.
Crchsus.
Leiden eines Bühnenlenkers.
Herr: „Eine solche Directionsführnng erfordert wohl ein
bedeutendes Kapital?" — Theaterdircctor: „Das will ich Sie
glooben! Da kommt Sie der erschte Held und Liebhaber und
verlangt eene Mark Vorschuß; die tragische Liebhaberin will
ooch 80 Fcnnige; der Jntriguant geht eenem nich von die
Stelle, bis er seine halbe Mark weg hat, nn wenn nu ooch
noch der Sonfsleur 25 Fcnnige braucht, dann sinn Sic so drei
Mark weg, man weeß nich' wie!"
Unnöthigc Sorge. 87
„Mutter, der Vater ist im G'schlößlbrüu; er kommt net
heim zum Essen, hat er g'sagt!" — „Was, schon wieder net!
Dein Vater is a' Lump! -O mein, Pepi, was soll da amal
ans Dir werden!" — „Aus mir? I' wcrd' halt, was der
Vater is!"
Niithsclhafte Inschrift.
(Auflösung in nächster Plummer.)
Ein Toast.
Bei einem Festessen erhebt sich der Bauer und Gemeinde-
rath Müller und klingelt an sein Glas, um die Festrede zu
halten. Augenblicklich verstummt die ganze Gesellschaft, lautlose
Stille tritt ein und Alles blickt erwartungsvoll ans den kühnen
Redner. Dieser wird dadurch verlegen, sieht einige Mal im
Kreise herum und setzt sich dann mit den Worten nieder: „Alleweil
heb' ich mich verfange in meiner Red'!" Es dauert jedoch
nicht lange, so erholt er sich, klingelt nochmals und beginnt:
„Weil ich mich ebbe verfange heb' in meiner Red', muß ich
noch emol redde (zu seinem Nachbar sich wendend): „Wie heiße
Sie?" — „Nebelhuber!" — „Richtig, den Herr Hab' ich wolle
lebe löste — er lebe hoch!"
Aufrichtig.
Mutter: „Herrgott! Jetzt studirst Du schon 10 Semester
Medicin und kannst Deiner alten Mutter nicht einmal Etwas
gegen ihren Schnupfen verschreiben!" — Sohn: „Verschreiben
kann ich Dir schon was, aber helfen thnt's nix!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Leiden eines Bühnenlenkers" "Räthselhafte Inschrift"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 69.1878, Nr. 1729, S. 87
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg