Zeitbild.
Wie das Gut des Herrn von Mistfeld-Heuberg aussieht nach dem Bericht an die
Steuerreclamationscommission —
Ans einer 127
populären Vorlesung.
„Sehen Sie, das sind die Segnungen der
Neuzeit. Früher waren diese Wissenschaften,
die ich Ihnen jetzt erkläre, nur den größten
Gelehrten zugänglich und jetzt versteht sie,
so zu sagen, jeder Esel/'
Selbsterkcnntniß.
A: „Du, pump' mir 10 Mark." — B:
„Auf keinen Fall!" — A: „Was, ist das
Deine Freundschaft? Mir schlägst Du diese
Bitte ab, den Du mit Recht so oft „Dein
zweites Ich" genannt?" — B: „Eben deß-
halb. Ich kenne mich."
Praktischer Vorschlag.
Da es sehr häufig vorkommt, daß die
Truppen bei den Herbstmanövern, in
Folge der übermäßigen Regengüsse, viel-
fach mit Terrainschwierigkeiten zu kämpfen
haben, so schlagen wir eine Fußbekleidung
und wie es anssieht nach dem Antragsbericht cm die Hypothekenbank.
Strenge Logik.
Lehrer: „Die Vögel sind meistens nützlich
dadurch, daß sic sich von Insekten nähren, die
den Pflanzen Schaden zufügen. Kannst
Du mir solche Vögel nennen, Meyer?" —
Meyer: „Gewiß,' die Finken, die Roth-
kehlchen, die Meisen." — Lehrer: „Was sind
also diese Vögel?" — Meyer: „Nützliche."
— Lehrer: „Wißt Ihr noch mehr solche
Vogel, die Insekten fressen?" — Müller:
„DieNachtigallen, die Amseln." — Lehrer:
„Ganz recht. Was sind also die Nachtigallen
und Amseln?" — Müller: „Schädliche
Vögel." — Lehrer: „Wieso dennNf —
Müller: „Weil sie den nützlichen Vögeln
das Futter ivegfressen."
Amtsstil.
(Der Untersuchungsrichter verkündet dem
Beschuldigten einen Erösfnungsbeschluß.) Auf
staatsanwaltlichen Antrag vom 15./X. 82 ist
wider den Bürstenbinder Friedrich Pverzel,
welcher verdächtig erscheint, daß er, nachdem
er eine, ihm wegen eines, nach Ver-
büßung einer, ihm wegen Diebstahls anfer-
legtcn Strafe, verübten Diebstah ls auf-
erlegte Strafe erlitten, abermals,
und zwar eine Parthie, dem Rentier Eduard
Martin gehörige Würste, mittels Eröffnung
der zum Aufbewahrungsort der Würste führ-
enden, verschlossenen Thüre durch falsche
Schlüssel, in rechtswidriger Zueignungsabsicht
weggenommcn zu haben, mit der Vorunter-
suchung zu verfahren.
Der llntersuchungsrichter.
vor, welche es unmöglich tüncht, daß die
Stiefel im weichen Boden stecken bleiben,
und sich sonst auch als sehr gefällig
und praktisch erweisen dürfte.
Zwei Nasen.
(n ln Klapphorn.)
Zwei Knaben zogen durch die Straßen
Mit unverschämten krummen Nasen.
Der Eine aus der Linken
Besaß den größ'ren Zinken —
Indessen war die and'rc
Weitaus die elegant're.
Wie das Gut des Herrn von Mistfeld-Heuberg aussieht nach dem Bericht an die
Steuerreclamationscommission —
Ans einer 127
populären Vorlesung.
„Sehen Sie, das sind die Segnungen der
Neuzeit. Früher waren diese Wissenschaften,
die ich Ihnen jetzt erkläre, nur den größten
Gelehrten zugänglich und jetzt versteht sie,
so zu sagen, jeder Esel/'
Selbsterkcnntniß.
A: „Du, pump' mir 10 Mark." — B:
„Auf keinen Fall!" — A: „Was, ist das
Deine Freundschaft? Mir schlägst Du diese
Bitte ab, den Du mit Recht so oft „Dein
zweites Ich" genannt?" — B: „Eben deß-
halb. Ich kenne mich."
Praktischer Vorschlag.
Da es sehr häufig vorkommt, daß die
Truppen bei den Herbstmanövern, in
Folge der übermäßigen Regengüsse, viel-
fach mit Terrainschwierigkeiten zu kämpfen
haben, so schlagen wir eine Fußbekleidung
und wie es anssieht nach dem Antragsbericht cm die Hypothekenbank.
Strenge Logik.
Lehrer: „Die Vögel sind meistens nützlich
dadurch, daß sic sich von Insekten nähren, die
den Pflanzen Schaden zufügen. Kannst
Du mir solche Vögel nennen, Meyer?" —
Meyer: „Gewiß,' die Finken, die Roth-
kehlchen, die Meisen." — Lehrer: „Was sind
also diese Vögel?" — Meyer: „Nützliche."
— Lehrer: „Wißt Ihr noch mehr solche
Vogel, die Insekten fressen?" — Müller:
„DieNachtigallen, die Amseln." — Lehrer:
„Ganz recht. Was sind also die Nachtigallen
und Amseln?" — Müller: „Schädliche
Vögel." — Lehrer: „Wieso dennNf —
Müller: „Weil sie den nützlichen Vögeln
das Futter ivegfressen."
Amtsstil.
(Der Untersuchungsrichter verkündet dem
Beschuldigten einen Erösfnungsbeschluß.) Auf
staatsanwaltlichen Antrag vom 15./X. 82 ist
wider den Bürstenbinder Friedrich Pverzel,
welcher verdächtig erscheint, daß er, nachdem
er eine, ihm wegen eines, nach Ver-
büßung einer, ihm wegen Diebstahls anfer-
legtcn Strafe, verübten Diebstah ls auf-
erlegte Strafe erlitten, abermals,
und zwar eine Parthie, dem Rentier Eduard
Martin gehörige Würste, mittels Eröffnung
der zum Aufbewahrungsort der Würste führ-
enden, verschlossenen Thüre durch falsche
Schlüssel, in rechtswidriger Zueignungsabsicht
weggenommcn zu haben, mit der Vorunter-
suchung zu verfahren.
Der llntersuchungsrichter.
vor, welche es unmöglich tüncht, daß die
Stiefel im weichen Boden stecken bleiben,
und sich sonst auch als sehr gefällig
und praktisch erweisen dürfte.
Zwei Nasen.
(n ln Klapphorn.)
Zwei Knaben zogen durch die Straßen
Mit unverschämten krummen Nasen.
Der Eine aus der Linken
Besaß den größ'ren Zinken —
Indessen war die and'rc
Weitaus die elegant're.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zeitbild" "Praktischer Vorschlag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1883
Entstehungsdatum (normiert)
1878 - 1888
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 79.1883, Nr. 1995, S. 127
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg