Fliegende Blätter (79.1883 (Nr. 1980-2005))

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Hochmodern.

P olyphe m und G a l a t h e e.

Galathee mit Müh' und Roth
Noch entging dem sicher'« Tod —
Doch den Schäfer — welche Pein!
Traf der riesengroße Stein.

Acis lag zerquetscht zu Brei,

Mit der Liebe war's vorbei;

Aus dem Felsen aber hell
Rieselt frisch ein Wasserquell.

Einem schonen Schäfersmann
War in Lieb' sie zugethan;
Ihren Acis, schlank und zart,
Küßte sie nach Mädchenart.

Wie man nur am Hellen Tag
Sich so offen küssen mag!
Richtig, ihrem Rendezvous
Sah der böse Riese zu.

Schauerlich hat der geflucht,
Denn ihn stach die Eifersucht,
lind im Zorne schleudert er
Einen Felsen, zentnerschwer.

Herr: „Ich bin eben gestürzt und habe mir Paletot und
Beinkleid arg beschädigt! Würden Sie den Schaden wieder heilen
könnend" — Flickschneider: „Hoffe zuversichtlich, — bitte
nur den Patienten in meine Toilette-Klinik zur Behandlung zu
senden."

Polyp hem und Galathee.

Eine lehrreiche Liebesgeschichte.

In die schöne Galathee,

Ihres Zeichens Wasserfee,

War ein Ries' in Lieb' entbrannt,
Den man Polyphem genannt.

Galathee, das holde Kind,

War, wie alle Nymphen sind, —
Dieser plumpe Polyphem
Schien ihr gar nicht angenehm.