Eine appetitliche Kellnerin.
Student: „Anna, da schau'n Sie her, was für eine schmutzige
Serviette Sie mir gegeben haben!" — Kellnerin: „Da kann
Ich doch nichts dasür, wenn's die Herr'n Studenten so schmutzig
Die zwei Knaben und der Pony.
(ä la Klapphorn.)
Aus der Lrbcnspraxis. 31
Der Mensch hat zweierlei Gewissen:
a) ein schweigsames (vor der That),
b) ein schwatzhastes (nach der Thal).
Letzteres ist eigentlich weiblichen Geschlechts und also ver-
rätherisch, als Mitwisserin; — die Römer deuten dieß an in
Zwei Knaben ritten einen Pony,
Der Eine könnt' es nicht, doch — Lony
Loib qui mal y pense —
Er hielt sich an des Pferdchens Schwanz.
Eine Stelle aus einem unsrankirten Briefe.
„ . . . Du mußt, lieber Vater, wirklich entschuldigen, daß
ich diesen Brief nicht srankirt habe, ich hatte gerade keine Brief-
marke. — Aber wenn Du so gut wärest und schicktest mir
50 — 60 Mark, so könntest Du ja die 20 Pfennig' Porto
abziehen. Dein Otto."
Gast: „Aberdas Bier ist heute schlecht, !
man kann cs ja kaum trinken!"
Wirth: „Drucken S' nur die Augen zu !
und schlucke» Sie's 'nunter."
(10 Minuten später.)
Wirth (zum Gast, der nur die Halste '
seiner Zeche bezahlt): „He! das ist ja zu j
wenig!"
Gast: „Drucken S' nur die Augen zu
und schieben Sie's ein."
Beruhigung.
Das M e n s ch e n h e r z.
Menschenhcrz, du kannst mich jammern,
Gleichst dem Landtag spät und früh,
Denn auch du hast ja zwei Kammern
Und wie häufig sprichst auch du!
Leidenschaften sich erdreisten,
Halten Reden fort und fort,
Aber ach, am allerineisten
Bittet Liebe dich um's Wort.
Sitzt die Liebe aus der Rechten,
Gicbt sie kräftig Stoß und Hieb,
Sicht mit Feuer man sie fechten
Immer für das alte Lieb'.
Sitzt sie aber auf der Linken,
Schreitet fort sie mit der Zeit,
Wird sie heut' der Einen winken.
Morgen einer ander'« Maid.
Doch, wenn sic durch allzukühnen
Redefluß das Herz einpört,
Ruft mit Macht aus den Tribünen
Der Verstand: Oho! hört, hört!
Aber schlägt sie doch als Sieger
Seine Warnung in die Lust:
Ost als Präsident die Schwieger
Später sie „zur Ordnung" ruft.
Mikado. j
Sic (in der Oper „die Zauberflöte", nach
der großen Arie „der Königin der Rächt"):
„Tu, Nazi, es is doch a' recht's Elend, wenn
nia' so schlecht hört wie ich. Von der ganzen
Arie Hab' ich wieder keinen Ton g'hört!"
Er: „Sei ruhig, Alte, wenn wir z' Haus sind, sing' Ich sie Dir vor!"
Student: „Anna, da schau'n Sie her, was für eine schmutzige
Serviette Sie mir gegeben haben!" — Kellnerin: „Da kann
Ich doch nichts dasür, wenn's die Herr'n Studenten so schmutzig
Die zwei Knaben und der Pony.
(ä la Klapphorn.)
Aus der Lrbcnspraxis. 31
Der Mensch hat zweierlei Gewissen:
a) ein schweigsames (vor der That),
b) ein schwatzhastes (nach der Thal).
Letzteres ist eigentlich weiblichen Geschlechts und also ver-
rätherisch, als Mitwisserin; — die Römer deuten dieß an in
Zwei Knaben ritten einen Pony,
Der Eine könnt' es nicht, doch — Lony
Loib qui mal y pense —
Er hielt sich an des Pferdchens Schwanz.
Eine Stelle aus einem unsrankirten Briefe.
„ . . . Du mußt, lieber Vater, wirklich entschuldigen, daß
ich diesen Brief nicht srankirt habe, ich hatte gerade keine Brief-
marke. — Aber wenn Du so gut wärest und schicktest mir
50 — 60 Mark, so könntest Du ja die 20 Pfennig' Porto
abziehen. Dein Otto."
Gast: „Aberdas Bier ist heute schlecht, !
man kann cs ja kaum trinken!"
Wirth: „Drucken S' nur die Augen zu !
und schlucke» Sie's 'nunter."
(10 Minuten später.)
Wirth (zum Gast, der nur die Halste '
seiner Zeche bezahlt): „He! das ist ja zu j
wenig!"
Gast: „Drucken S' nur die Augen zu
und schieben Sie's ein."
Beruhigung.
Das M e n s ch e n h e r z.
Menschenhcrz, du kannst mich jammern,
Gleichst dem Landtag spät und früh,
Denn auch du hast ja zwei Kammern
Und wie häufig sprichst auch du!
Leidenschaften sich erdreisten,
Halten Reden fort und fort,
Aber ach, am allerineisten
Bittet Liebe dich um's Wort.
Sitzt die Liebe aus der Rechten,
Gicbt sie kräftig Stoß und Hieb,
Sicht mit Feuer man sie fechten
Immer für das alte Lieb'.
Sitzt sie aber auf der Linken,
Schreitet fort sie mit der Zeit,
Wird sie heut' der Einen winken.
Morgen einer ander'« Maid.
Doch, wenn sic durch allzukühnen
Redefluß das Herz einpört,
Ruft mit Macht aus den Tribünen
Der Verstand: Oho! hört, hört!
Aber schlägt sie doch als Sieger
Seine Warnung in die Lust:
Ost als Präsident die Schwieger
Später sie „zur Ordnung" ruft.
Mikado. j
Sic (in der Oper „die Zauberflöte", nach
der großen Arie „der Königin der Rächt"):
„Tu, Nazi, es is doch a' recht's Elend, wenn
nia' so schlecht hört wie ich. Von der ganzen
Arie Hab' ich wieder keinen Ton g'hört!"
Er: „Sei ruhig, Alte, wenn wir z' Haus sind, sing' Ich sie Dir vor!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die zwei Knaben und der Pony" "Beruhigung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1883 - 1883
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 80.1884, Nr. 2009, S. 31
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg