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Ein Student, der bei einer Wittwe wohnt,
muß, um in sein Zimmer zu gelangen, stets
den Salon seiner Wirthi» pasjiren.

Da er fast ausschließlich des Nachts nach
Hause zuriickkchrt, pflegt er, um seine Wirthslcute !
nicht zu stören, vor dem Eintritt in den Salon |

die Stiefel auszuziehen. Eines Tages geht er
nun zum Friihschoppen und begibt sich aus-
nahmsweise schon gegen Abend ordentlich an-
geheitert nach Hause. In dem Wahne, es sei
Nacht, zieht er halb mechanisch die Stiefel aus
und taumelt in den Salon, wo gerade die Tochter

Sächsische Elegie.

En' Schberling thal ich fangen
Im Waloe mit oer Hand,
Den ich ganz unbefangen
Jn's Daschendichcl band.

Ich wickelt'd'rum ä Schnirchcn,
Drug sorgsam ihn nach Hans
llnb backte 's liebe Thierchen
Mit greeßter Vorsicht aus.
Da lag er dod, de Fligel
Gcschbreizt als ivie zum
Flug —

So ivard mei' Daschendichcl
DeS Schberlings Leichenduch.

Aus der JnstruktionSstunde.

Unteroffizier: „Welche Pflichten hat der Soldat beim Ans- j
brache eines Schadenfeuers?"

Infanterist: „Er . . er muß darauf sehen, daß cs ordentlich — !
brennt."

„Nun, ivaS sagen Sie zu den Gedichten meines Sohnes, Herr j
Professor?"

„Sie sind sehr leserlich geschrieben, gnädige Frau."

seiner Wirthin ihren Freundinnen einen großen Kaffeeklatsch gibt.

Aus der Religions-

Dechant: „Wenn Ihr
Bruder in's Wasser siele, >vas
würden Sie thun?"

Schüler: „Ihm nach-
springen !"

Dechant: „Aus welchem
moralischen Grunde?"

Schüler: „Weil ich
schwimmen kann!"

Ein Eisenbahn-Abenteuer.

Minchcn noch ein Backfisch toar
Ungefähr von siebzehn Jahr',

Als es ohne Gardedam'

Von der Mutter Abschied nahm.

Um zu reisen ganz allein
Mit der Bahn nach Köln am Rhein.
Und, vom Abschied weich, ivie Butter,
Sprach am Bahnhof noch die Mutter:
„Wird es in den Tunnel's Nacht,

Hab' aus Deine Börse Acht,

Halt' die Hände in der Tasche,

Daß Dein Geld kein Dieb erhasche!"
Und zum Schlüsse — als cs galt —
„Lebe wohl und schreib' fein bald!"

Minchen schied mit stummem Weh',
Saß allein in dem Coupö,

Doch die nächste Bahnstation
Brachte ihr Gesellschaft schon.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zur unrechten Zeit" "Ein Eisenbahn-Abenteuer"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Entstehungsdatum (normiert)
1884 - 1884
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 80.1884, Nr. 2023, S. 142

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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