Drastische Mahn u n g.
V o r a h n u n g.
„Ei, ei, Herr Professor hinken ja; —
haben wohl am Fuß eine Verletzung?"
„Nein, nein . . . übermorgen ist der
Geburtstag meiner Frau und da trag' ich
schon seit 8 Tagen eine Erbse im Stiefel,
damit ich nicht wieder darauf vergesse!"
„Veitelleben, setz' Dich 'naus aus den Braunen!"
„Vaterleben, was soll ich machen den Umweg, ßu kommen aus
die and're Seit'!?"
Ein Philanthrop.
Gattin (die ihren Gemahl überrascht, als er dem Zimmermädchen unter das
Kinn greift): „Aber, Karl, da hört sich ja doch Alles auf ... !" — Gatte:
„Ach, ich kann nicht sehen, wenn so ein junges Mädel den Kops hängen läßt!"
Gesicherte Existenzen.
|t|§ hat 'ne Bazillenmutter
So manche lange Nacht,
Gequält von Familiensorgen,
Schlummerlos zugebracht.
Und da sie mit all' dem Grübeln
Sich nicht mehr Raths gewußt,
So nahm sie von ihren Millionen
Den Jüngsten an die Brust
Und sagt: „Du, mein Gescheidter,
Es läßt mir nimmer Ruh',
Wie ich Euch Alle versorge;
Was meinst denn Du dazu?"
Der Pfifficus lacht vergnüglich:
„Was hat's da große Noth —:
Wir lassen nns einfach — entdecken,
Da finden wir unser Brod.
Die sonderbare Menschheit,
Der wir so übel gesinnt,
(Denn wir helfen sie ja zerstören!)
Die pflegt uns als lieb' Kind!
Sie gibt uns das beste Futter,
Sie züchtet uns mit Gelatin,
D'rum tröste Dich, liebe Mutter!
Wir werden so bald nicht hin!
Der Menschheit mag Vieles gelingen,
Doch fehlet der Haupteffect:
Ein Mittel uns umzubringen,
Hat noch kein Professor entdeckt!"
V o r a h n u n g.
„Ei, ei, Herr Professor hinken ja; —
haben wohl am Fuß eine Verletzung?"
„Nein, nein . . . übermorgen ist der
Geburtstag meiner Frau und da trag' ich
schon seit 8 Tagen eine Erbse im Stiefel,
damit ich nicht wieder darauf vergesse!"
„Veitelleben, setz' Dich 'naus aus den Braunen!"
„Vaterleben, was soll ich machen den Umweg, ßu kommen aus
die and're Seit'!?"
Ein Philanthrop.
Gattin (die ihren Gemahl überrascht, als er dem Zimmermädchen unter das
Kinn greift): „Aber, Karl, da hört sich ja doch Alles auf ... !" — Gatte:
„Ach, ich kann nicht sehen, wenn so ein junges Mädel den Kops hängen läßt!"
Gesicherte Existenzen.
|t|§ hat 'ne Bazillenmutter
So manche lange Nacht,
Gequält von Familiensorgen,
Schlummerlos zugebracht.
Und da sie mit all' dem Grübeln
Sich nicht mehr Raths gewußt,
So nahm sie von ihren Millionen
Den Jüngsten an die Brust
Und sagt: „Du, mein Gescheidter,
Es läßt mir nimmer Ruh',
Wie ich Euch Alle versorge;
Was meinst denn Du dazu?"
Der Pfifficus lacht vergnüglich:
„Was hat's da große Noth —:
Wir lassen nns einfach — entdecken,
Da finden wir unser Brod.
Die sonderbare Menschheit,
Der wir so übel gesinnt,
(Denn wir helfen sie ja zerstören!)
Die pflegt uns als lieb' Kind!
Sie gibt uns das beste Futter,
Sie züchtet uns mit Gelatin,
D'rum tröste Dich, liebe Mutter!
Wir werden so bald nicht hin!
Der Menschheit mag Vieles gelingen,
Doch fehlet der Haupteffect:
Ein Mittel uns umzubringen,
Hat noch kein Professor entdeckt!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Drastische Mahnung" "Vorahnung" "Ein Philantroph"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2327, S. 77
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg