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„ Erlauben Sie mir, gnädiges Fräulein, daß ich Ihnen
dieß hier zu Füßen lege?"

„Nein, nein — ich nehme kein Geschenk an!"

„Bitte, mein Fräulein, es ist ein Band meiner Gedichte!"
„So, dann ist's etwas Anderes, — aber etwas Werth-
volles hätte ich zurückweisen müssen!"

Winst kauften drei Dichter im

Osten

Ein Domloos zu Babylon;

Sie kauften's mit großen Kosten
Bei'm Bankier Isaak Kohn.

Und machte mitunter Gedichte
Voll lyrischem Ach und Weh.

D'rauf haben sie Abschied ge-
nommen,

Zu sehen die weite Welt.

Dort ist der Erste verkommen
Zu Bagdad aus Mangel an Geld.

Der Dritte nahm Pech und Kleister,
Weil er nichts Besseres fand,
Und flickte als Schustermeister
Pantoffeln zu Samarkand.

Der Zweite schrieb Zeitung

berichte

Im Taglohn zu Niniveh

Doch kehrten nach vielen Jahren
Nach Babylon sie zurück
Und cklagten in grauen Haaren
Einander ihr Mißgeschick.

Und als sie lagen im Sterben —
Schon winkte Abrahams Schooß,

Dichterloos.

Da haben die lachenden Erben
Gewonnen das große Loos.

F. Ä. Stritt.

Alliteration.

Nachdem er in Saus und Braus gelebt, Haus und Hof
verspielt hat, mußte er auf Knall und Fall, mit Schimpf
und Schande, bei Nacht und Nebel zum Thor hinaus. Roß
und Reiter sah man niemals wieder.

Amtsrichter (zu einem bereits vielbestraften Individuum):
„Sagen Sie 'mal, Peter, Sie sollen neulich Holz gestohlen haben!
Das ist doch nicht wahr?" — Peter: „Nee, Herr Amtsrichter!" —
Amtsrichter: „Es wird auch gesagt, die Polizei hätte das Holz
bei Ihnen gefunden! Das ist doch auch nicht wahr?" — Peter:
„Nee, Herr Amtsrichter!" — Amtsrichter: „Na, Peter, da werde
ich Ihnen 6 Wochen Gefängniß dafür geben. Das ist doch nicht zu
viel, Peter?" — Peter: „Nee, Herr Amtsrichter!"

Aus dem täglichen Leben eines Billardballes.

(In 11 Bildern.)

Er schläft meist bis zum Abende
Und träumt von seinem Lieblingsqueue.

Und, wenn gekommen ist die Nacht,
Dann wird er erst an's Licht gebracht.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Beleidigende Uneigennützigkeit" "Dichterloos" "In die Falle gegangen" "Aus dem täglichen Leben eines Billardballes"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Albrecht, Henry
Wahle, Friedrich
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 92.1890, Nr. 2342, S. 214

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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