In der Sommerfrische.
traten zu dem behaglich grunzenden Thiere und stellten
sich sinnend und betrachtend vor die Schweinemutter, die
sich langsam erhob, um freiwillig in das wohlthätige Bad
zu steigen.
„Also hat's g'holfen?" begann der Bader. „G'holfen
hat's! Sie frißt wieder Alles!" — „Schmecken thut s'
nimmer?" — „Koa' Brösei — im Gegentheil!" —
„Hm, hm! Also doch morbus extsrnus!" Der Hutzl-
hofer sperrte den Mund auf und sah den Bader respekt-
vollstau; dann fragte er: „Woher 's wohl 'komma is?"
— „Ja, wie i' sag' — äußerlich; es hat ihr wer 'was
an'than!" — „Was?" schrie der Bauer, indeß sich Fräu-
lein Hulda schleunigst weiter vom Fenster zurückzog.
„Was, dera Sau hat wer was an'than? No', i' werd'
aufpassen — dawischen wenn i' Oan' thua, der f nur
unrecht an'schaugt, dem drah' i' 's Gnack um, so wahr i'
da Hutzelhofer bin!" — „Dös thuast", sagte Zangerl,
„aber z'erst zahlst mir mein' Gang — heut' kost's blos
1 Mk. 50 Pf. — nachher wünsch' i' guat'n Morgen!"
Eine Stunde später packte Fräulein Hulda von
Zwiefelberg ihren Reisekorb und thellte der Hutzelhoferin
unter Erlag des Miethbetrages für ein Monat mit, daß
sie wegen eines plötzlichen Krankheitsfalles den Land-
aufenthalt aufgeben und fortreisen müsse. Ersticken oder
abgekragelt werden wie ein altes Huhn, das schien chr
doch zu riskirt, und Schwefelwasserstoff einathmen — das
tonnte sie in der Stadt billiger haben!
ß. Raucheneggrr.
I_
fei' Schätzte ischt mer guat,
So batzig^) es au' thuat:
Weil d' Lieb im Herzle d'rinne sitzt,
Hot's Tag und Nacht koi Rua,
Doch wenn's sei schelmisch Mäule spitzt,
No woiß i', was i' thua.
So laus' no net davo —
E' gotzig's^) Küßle no!
Wenn's Müdle moint, es ders net sei':
„Gang weg, Du böser Bua!" —
I) wegwerfend. 2) einziges.
Immer freundlich.
Sie: „Unsere Köchin wird in letzter Zeit wieder recht nachlässig!"
Er: „So, da werde ich ihr wieder einmal tüchtige Grobheiten machen!"
Sie: „Sei so freundlich!" _ .
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traten zu dem behaglich grunzenden Thiere und stellten
sich sinnend und betrachtend vor die Schweinemutter, die
sich langsam erhob, um freiwillig in das wohlthätige Bad
zu steigen.
„Also hat's g'holfen?" begann der Bader. „G'holfen
hat's! Sie frißt wieder Alles!" — „Schmecken thut s'
nimmer?" — „Koa' Brösei — im Gegentheil!" —
„Hm, hm! Also doch morbus extsrnus!" Der Hutzl-
hofer sperrte den Mund auf und sah den Bader respekt-
vollstau; dann fragte er: „Woher 's wohl 'komma is?"
— „Ja, wie i' sag' — äußerlich; es hat ihr wer 'was
an'than!" — „Was?" schrie der Bauer, indeß sich Fräu-
lein Hulda schleunigst weiter vom Fenster zurückzog.
„Was, dera Sau hat wer was an'than? No', i' werd'
aufpassen — dawischen wenn i' Oan' thua, der f nur
unrecht an'schaugt, dem drah' i' 's Gnack um, so wahr i'
da Hutzelhofer bin!" — „Dös thuast", sagte Zangerl,
„aber z'erst zahlst mir mein' Gang — heut' kost's blos
1 Mk. 50 Pf. — nachher wünsch' i' guat'n Morgen!"
Eine Stunde später packte Fräulein Hulda von
Zwiefelberg ihren Reisekorb und thellte der Hutzelhoferin
unter Erlag des Miethbetrages für ein Monat mit, daß
sie wegen eines plötzlichen Krankheitsfalles den Land-
aufenthalt aufgeben und fortreisen müsse. Ersticken oder
abgekragelt werden wie ein altes Huhn, das schien chr
doch zu riskirt, und Schwefelwasserstoff einathmen — das
tonnte sie in der Stadt billiger haben!
ß. Raucheneggrr.
I_
fei' Schätzte ischt mer guat,
So batzig^) es au' thuat:
Weil d' Lieb im Herzle d'rinne sitzt,
Hot's Tag und Nacht koi Rua,
Doch wenn's sei schelmisch Mäule spitzt,
No woiß i', was i' thua.
So laus' no net davo —
E' gotzig's^) Küßle no!
Wenn's Müdle moint, es ders net sei':
„Gang weg, Du böser Bua!" —
I) wegwerfend. 2) einziges.
Immer freundlich.
Sie: „Unsere Köchin wird in letzter Zeit wieder recht nachlässig!"
Er: „So, da werde ich ihr wieder einmal tüchtige Grobheiten machen!"
Sie: „Sei so freundlich!" _ .
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"In der Sommerfrische" "I woiß scho', was i thua"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2397, S. 3
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg