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Ic> hres-Ausstellungs-Schnadahüpfeln.

Nix anders wird g'malt, als
Das g'wöhnliche Leb'n —

Geschichte und Sagen

Hat's in Deutschland nit 'geb'n!

Und Rannen und Senfsauce
Mit Gurkensalat.

Das Großartigste und
Das Bedeutendste auch
Ist der ausfallend riesige
Farbenverbrauch! '

Zweifingerdick Kremserweiß —

Das gibt a' Licht!

Da schreit gleich die Farbe,

Statt daß sie nur spricht.

So manches Bild gibt dir
Einen förmlichen Riß,

So stark ist die Wirkung —

Nur weißt d' nit, was's is!

Sonst hat man von Border-
Und Hintergrund g'schwatzt —

Jetzt wird — so geht's schneller —
Mit der Spachtel gepatzt.

Bor einer rosa Tapeten
A' Herr in schwarzen, Frack,
Blaue Stuben, grüne Vorhang',
Das nennt man — Geschmack.

Zwei Fahrer nach unten,

Zwei Fahrer nach ob'n,

Und die Landschaft is fertig —
Die Kunst muß ma' lob'n!

Sechs Krautköpf', sechs Lilien
Recht steif neb'nanand,

Und Heilige in Joppen —

Das wird geistreich genannt.

Vorig's Jahr noch sporadisch
War der Impressionist;

Ihr Auftreten heuer
Schon massenhaft ist.

Die sind, was die Nonne
Für den Wald, für die Kunst.

Da hilft aa' fei’ Leimring,

Da is Alles umsunst.

Da heißt's einfach warten,

Bis das Elend vergeht,

Und der Wald und die Kunst
Wieder hoch droben steht.

Zum Glück hat für Alles
Die Natur an' Bazill'n,

Der 's auffrißt und aussaugt
Und umbringt im Still'n.

Für die Impressionisten
Wird's aa' no ein'n geb'n —
Drum ruf' i' trotz allem:

„Die Kunst, sie soll leb'n!"

v. Miris.

Münch’uer

Je öder die Gegend,

Je schwärzer der Sumpf,

Je lieber wird's g'malt —

Nur die Stimmung is Trumpf!

Wozu lang an' Baumschlag,

Eine Zeichnung, wozu?

Für an' Baum san zwei Strich ja,
Zwei g'rade, grad' gnu'.

Dort reiten die Geister,

Man weiß nit, auf was —

Da a klein's Streiferl Himmel
Und zwanz'g Fuder Gras.

Nixen, Marktweiber, Bettler
Stehen ringsumadum,

Und Damen, die nackt sind —

Weiß Niemand, warum.

Was vornehm und fein is,

Mit dem machst d' kein' Staat —

Das große Wort führt jetzt
Das Proletariat.

Keine Schönheit der Formen,

Kein Gedanke, fei’ Seel',

Nix als socialistisches
Elend in Oel.

„Nur wahr und natürlich,

Dem Idealen zum Trutz!"

Is denn wahr und natürlich
Nur zolldicker Schmutz?

Zwei Wolk'n, zwei Baam'

Und zwei a'g'hatschte Schuh

Für zwanz'g Quadratmeter Leinwand —

Das is doch Sach' gnu'!

Ausgleich.

Frau: „Mein Mann verreist heute und da fürchte ich mich, allein zu sein!
Ich lade Dich deßhalb ein, bei mir zu schlafen!" — Deren Freundin: „Ach,
das wird doch nicht gut gehen!" — Frau: „Warum nicht?! Ich werde dafür mit
Vergnügen während dieser Zeit täglich bei Dir zu Mittag speisen!"

Ein Herzenbrecher.

Arme Mädchens! Schon wieder schöner geworden!
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ein Herzenbrecher"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schlittgen, Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2406, S. 82

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