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Die Hauptsache.

ffijjnn eifert von allen Seiten jetzt
W Gegen unserer Sprache Ge-
brechen,

Auf daß nicht mit fremden Worten
gespickt

Das Deutsche wir Deutsche sprechen.

Ich will dieses löbliche Streben auch
nicht

Durch meine Einwürfe kränken.

Doch mein' ich, daß es noch wichtiger
war',

Wir lernten erst deutsch Alle denken.

s. ». ®.

Alles modern.

Der kleine Paul, der bei der letzten
Hausaufgabe je zwölf Haupt- und
Eigenschaftswörter zu liefern hatte,
griff kurz entschlossen nach einer Zeit-
ung und schrieb von gesperrt gedruck-
ten Wörtern folgende nieder: Zug-
entgleisung, Krankenkassen, Nonne,
Streberthum, Lotterie, Steuerfrage,
Zollerhöhung, Selbstmord, Sonn-
tagsruhe, Sklaverei, Parteileitung,
Colonisation. Schneidig, zielbewußt,
unentwegt, riesig, ftech, gesellschaft-
lich, unerträglich, veraltet, aus-
sichtslos, bedientenhaft, unbedingt
und zeitgemäß.

Rücksichtsvoll.

Gemahlin (nach dem Mittags-
tische) : „Aber, lieber Edgar, warum
fragst Du denn heute nicht, wer
gekocht hat?" — Gemahl: „Heute
trau' ich mich nicht zu fragen!" —
Gemahlin: „So, warum denn?"
— Gemahl (geheimnißvoll): „Es
war zu gut!"

Wer giaßt denn dös Röserl, — Sei' Deandl, sei' treu's,

Daß's gor so schön blüaht? Wonn's durt woananda kniat.

's treui Deandl.

Mm Freithof is 's still,
jff Do is Fried'n und Ruah;
Durt schloft untan Ros'n
A kreuzbrava Bua.

A Ros'nstock blüaht
Auf sein' Graberl so schön;
An' sulchen find'st nindascht,
So weit d' aa' magst geh'n.

Der Candidat der Philologie, Lorenz Mangelbacher, und sein
Schüler in der deutschen Sprache, ein englischer Lord, sitzen in einem
Münchner Wirthsgarten. Letzterer erzählt, um sich im Sprechen
zu üben, in gebrochenem Deutsch von einer Fuchsjagd.

Im Eifer des Gesprächs erhebt der Lord sein Krügel; aber
ohne zu trinken stellt er es wieder auf den Tisch und läßt den
Deckel offen stehen. Sofort kommt die Kellnerin herbei und greift
nach dem Krügel. Da dieses aber noch halb voll ist, ruft der
Lord erstaunt: „Uas uollen Sie?" umklammert sein Krügel und
wirst einen stagenden Blick auf seinen Sprachlehrer. Dieser winkt
der Kellnerin ab, leert mit einem kräftigen Zuge seinen Maßkrug
und reicht ihn der schmucken Maid mit den Worten: „Schenken
Sie mir ein, damit Sie sich nicht umsonst bemüht haben!" Zu
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"'s treui Deandl" "Eine merkwürdige Stadt"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Buchner, Georg
Schlittgen, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1891 - 1891
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2409, S. 110

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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