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Ejindenblüthe, Rosenduft,
Halmeschwanken, Lenzesreste,
Sonngetränkte Lebenslust
Und die Nachtigall im Neste!
Wie das Auge trunken schweift,
Blüthensrucht lacht ihm entgegen —
Herz, auch dir winkt bald, gereift.
Deiner Aussaat Erntesegen!
- I. Mlscrlh.
Bci'm Manöver.
Bei der Uebung einer Artillerie-Abtheilung erscheint unvermuthet auf dem Exercier-
Platze der Jnspecteur. Alles geht prächtig und der gestrenge Herr scheint äußerst zufrieden.
Bei einer Schwenkung geräth jedoch die zweite Batterie etwas in Unordnung. Der ängstliche
Abtheilungscommandant sprengt herbei und raunt dem Hauptmann mit einem Seitenblick
auf den Jnspecteur zu: „Aber um Gotteswillen, Herr Hauptmann, passen Sie doch auf!
Wollen Sie's denn mit Gewalt dahin bringen, daß ich morgen früh mit dem Regenschirm
ans der Kaiserstraße spazieren gehe?!" _
Schnell «mgesattelt.
Bankier (die Nachricht von dem Banke-
rott seines Geschäftsfreundes Moses er-
haltend): „Schade, schade, so ein tüchtiger
und braver Mann, der Moses. Nicht wahr,
das Conto Moses ist ausgeglichen!" —
Commis: „Nein, Moses schuldet uns
noch 3000 Mark!" — Bankier: „Was,
3000 Mark? . . 's is doch ä Lump!"
Jägerlatein.
Förster (erzählend): „... Wie ich also
da nacheinander die . . . wie viel Hab' ich
gleich g'sagt?" — Gast (obwohl wissend,
daß der Förster acht gesagt): „Vierzehn!"
— Förster: „Dann Hab' ich mich ver-
sprochen. Wie ich also da die 18 Schnepfen
'runter g'schossen Hab'. . ."
Der Tronbadonr.
„Ach habe meinen Ruhm verpfändet",
P So sang der junge Troubadour,
„Zu weihen meine Lieder all'
Der Schönheit und der Liebe nur!"
„Ich habe meine Ehr' verpfändet",
So sang als Mann der Troubadour,
„Zu kämpfen für das gute Recht,
Für Wahrheit, Licht und Freiheit nur!"
„Was Hab' ich jetzt noch nicht verpfändet?"
So sang der alte Troubadour;
Da trug er, ach! als letztes Pfand,
Jn's Leihhaus — seine Taschenuhr!
S. 3 Stritt.
Scherzfrage.
Welche Aehnlichkeit besteht zwischen
einer Fontaine und einem Schriftsteller?
Beide verdanken ihre Größe dem Druck.
Sichere Abhilfe.
Fähnrich: „Suppe heute Mittag 'mal
wieder gar nicht gesalzen gewesen!
Muß mich 'mal der Köchin zeigen.. wette,
morgen Suppe versalzen!"
JadiSeret.
Vater (zum Sohne): „Also wiederum
Einen heruntergekommen! Das ist mir nie
passirt!" — Sohn: „Bist Du denn stets
der Letzte gewesen, Papa?"
Symp athie.
Herr (zu einer Dame, der er bei'm
Tragen von Packetchen behilflich ist): „Geben
Sie mir noch etwas — ich habe noch eine
Hand frei!" — Dame (freudig erregt)-
„Danke, habe auch noch eine Hand frei!
J
Ejindenblüthe, Rosenduft,
Halmeschwanken, Lenzesreste,
Sonngetränkte Lebenslust
Und die Nachtigall im Neste!
Wie das Auge trunken schweift,
Blüthensrucht lacht ihm entgegen —
Herz, auch dir winkt bald, gereift.
Deiner Aussaat Erntesegen!
- I. Mlscrlh.
Bci'm Manöver.
Bei der Uebung einer Artillerie-Abtheilung erscheint unvermuthet auf dem Exercier-
Platze der Jnspecteur. Alles geht prächtig und der gestrenge Herr scheint äußerst zufrieden.
Bei einer Schwenkung geräth jedoch die zweite Batterie etwas in Unordnung. Der ängstliche
Abtheilungscommandant sprengt herbei und raunt dem Hauptmann mit einem Seitenblick
auf den Jnspecteur zu: „Aber um Gotteswillen, Herr Hauptmann, passen Sie doch auf!
Wollen Sie's denn mit Gewalt dahin bringen, daß ich morgen früh mit dem Regenschirm
ans der Kaiserstraße spazieren gehe?!" _
Schnell «mgesattelt.
Bankier (die Nachricht von dem Banke-
rott seines Geschäftsfreundes Moses er-
haltend): „Schade, schade, so ein tüchtiger
und braver Mann, der Moses. Nicht wahr,
das Conto Moses ist ausgeglichen!" —
Commis: „Nein, Moses schuldet uns
noch 3000 Mark!" — Bankier: „Was,
3000 Mark? . . 's is doch ä Lump!"
Jägerlatein.
Förster (erzählend): „... Wie ich also
da nacheinander die . . . wie viel Hab' ich
gleich g'sagt?" — Gast (obwohl wissend,
daß der Förster acht gesagt): „Vierzehn!"
— Förster: „Dann Hab' ich mich ver-
sprochen. Wie ich also da die 18 Schnepfen
'runter g'schossen Hab'. . ."
Der Tronbadonr.
„Ach habe meinen Ruhm verpfändet",
P So sang der junge Troubadour,
„Zu weihen meine Lieder all'
Der Schönheit und der Liebe nur!"
„Ich habe meine Ehr' verpfändet",
So sang als Mann der Troubadour,
„Zu kämpfen für das gute Recht,
Für Wahrheit, Licht und Freiheit nur!"
„Was Hab' ich jetzt noch nicht verpfändet?"
So sang der alte Troubadour;
Da trug er, ach! als letztes Pfand,
Jn's Leihhaus — seine Taschenuhr!
S. 3 Stritt.
Scherzfrage.
Welche Aehnlichkeit besteht zwischen
einer Fontaine und einem Schriftsteller?
Beide verdanken ihre Größe dem Druck.
Sichere Abhilfe.
Fähnrich: „Suppe heute Mittag 'mal
wieder gar nicht gesalzen gewesen!
Muß mich 'mal der Köchin zeigen.. wette,
morgen Suppe versalzen!"
JadiSeret.
Vater (zum Sohne): „Also wiederum
Einen heruntergekommen! Das ist mir nie
passirt!" — Sohn: „Bist Du denn stets
der Letzte gewesen, Papa?"
Symp athie.
Herr (zu einer Dame, der er bei'm
Tragen von Packetchen behilflich ist): „Geben
Sie mir noch etwas — ich habe noch eine
Hand frei!" — Dame (freudig erregt)-
„Danke, habe auch noch eine Hand frei!
J
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Johannistag"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1891 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2412, S. 140
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg