176 Seltsame Motiviruug.
„Sind Sie ein flinker Arbeiter?" —
„Gewiß, Euer Gnaden." — „Dann kann
ich Sie nicht brauchen. Bei mir
wenig zu thun; Sie wären mit der
bald fertig, hätten sodann nichts zu thun,
und einen Faulenzer kann ich nicht sehen."
Einem jungen Talente.
^Wie? Du willst nicht anerkennen,
Daß Kritik Dir ist von Nutzen?
Soll ein Licht vernünftig brennen,
Muß man's doch zuweilen putzen.
Äld. «od-rich.
weg'n verklagt?" — „Warum net gar!
Hat er mir ja 's G'sicht wieder z'samm-
g'näht und gar nix dafür verlangt!"
Zeitbild.
„Wie geht's, Herr Maier?" — „Nicht
gut — die Geschäfte gehen sehr flau!"
— „Sie sitzen aber auch den ganzen
Tag im Kaffeehaus und spielen!" — „Je
nun, was will man denn anderes thun,
wenn kein Geschäft geht?!"
Unvergeßlich!
Mutter: „Wie, Du kennst jenen
Engländer? . . Mir ist er gänzlich
fremd!" — Tochter: „Ob ich ihn
kenne — er saß ja vor fünf Jahren
Großmuth.
Der weise Pythagoras.
in Luzern bei der table d'höte neben mir und hat
Krebsschwänze weggefischt!"
„Aber Sepp, wie schaust Du aus! Wer hat Dich denn so zug'richt't?" —
„Mit unser'm Bader Hab' ich im Wirthshaus Streit g'habt, und im Handumdrehen
haut er mir 's Bierglas iu's G'sicht 'nein!" — „Du hast ihn aber doch deß-
f ythagoras der Weise sprach:
„Dem Weisen wär' es eine Schmach,
Wenn jemals eines Weib's Befehl
Er folgen wollte, meiner Seel' I" —
Und seine Schüler ringsumher
Die spendeten ihm Beifall sehr
Und trampelten frisch, fromm, froh, frei
Ihm den Pandektenmarsch dabei.
Doch eines schönen Tags einmal
Da trat in den Kollegiensaal
Ein Mädchen wie aus Himmelshöh'n,
Ein Bild, so hold, so tausendschön.
Und das sprach zu Pythagoras:
„Ein Kompliment von meiner Bas',
Und Du mög'st länger säumen nicht,
Die Suppe sei schon angericht't!"
Pythagoras ersah die Maid
Wie sie dastand in Herrlichkeit
Und sprach: „Punktum für heut, Ihr Herrn,
Ich esse warm die Suppe gern!"
Schlug zu das Heft und ging hinaus
„Sind Sie ein flinker Arbeiter?" —
„Gewiß, Euer Gnaden." — „Dann kann
ich Sie nicht brauchen. Bei mir
wenig zu thun; Sie wären mit der
bald fertig, hätten sodann nichts zu thun,
und einen Faulenzer kann ich nicht sehen."
Einem jungen Talente.
^Wie? Du willst nicht anerkennen,
Daß Kritik Dir ist von Nutzen?
Soll ein Licht vernünftig brennen,
Muß man's doch zuweilen putzen.
Äld. «od-rich.
weg'n verklagt?" — „Warum net gar!
Hat er mir ja 's G'sicht wieder z'samm-
g'näht und gar nix dafür verlangt!"
Zeitbild.
„Wie geht's, Herr Maier?" — „Nicht
gut — die Geschäfte gehen sehr flau!"
— „Sie sitzen aber auch den ganzen
Tag im Kaffeehaus und spielen!" — „Je
nun, was will man denn anderes thun,
wenn kein Geschäft geht?!"
Unvergeßlich!
Mutter: „Wie, Du kennst jenen
Engländer? . . Mir ist er gänzlich
fremd!" — Tochter: „Ob ich ihn
kenne — er saß ja vor fünf Jahren
Großmuth.
Der weise Pythagoras.
in Luzern bei der table d'höte neben mir und hat
Krebsschwänze weggefischt!"
„Aber Sepp, wie schaust Du aus! Wer hat Dich denn so zug'richt't?" —
„Mit unser'm Bader Hab' ich im Wirthshaus Streit g'habt, und im Handumdrehen
haut er mir 's Bierglas iu's G'sicht 'nein!" — „Du hast ihn aber doch deß-
f ythagoras der Weise sprach:
„Dem Weisen wär' es eine Schmach,
Wenn jemals eines Weib's Befehl
Er folgen wollte, meiner Seel' I" —
Und seine Schüler ringsumher
Die spendeten ihm Beifall sehr
Und trampelten frisch, fromm, froh, frei
Ihm den Pandektenmarsch dabei.
Doch eines schönen Tags einmal
Da trat in den Kollegiensaal
Ein Mädchen wie aus Himmelshöh'n,
Ein Bild, so hold, so tausendschön.
Und das sprach zu Pythagoras:
„Ein Kompliment von meiner Bas',
Und Du mög'st länger säumen nicht,
Die Suppe sei schon angericht't!"
Pythagoras ersah die Maid
Wie sie dastand in Herrlichkeit
Und sprach: „Punktum für heut, Ihr Herrn,
Ich esse warm die Suppe gern!"
Schlug zu das Heft und ging hinaus
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Unvergeßlich!" "Großmuth"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 95.1891, Nr. 2416, S. 176
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg