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Bettine von Arnim

und ihr Briefwechsel mit Pauline Steinhäuser.

Von

Karl Obser.

Ludwig Geiger ’) bat unlängst die vielseitigen, trotz alles Gegen-
sätzlichen im Grunde doch auf innerster Wesens Verwandtschaft beruhen-
den Beziehungen Bettinens von Arnim zu König Friedrich Wilhelm IV
in anziehender Weise gewürdigt und sich ein Anrecht auf den Dank
aller gebildeten Kreise erworben, indem er ihre bedeutsamen und inhalt-
reichen Briefe an den König erstmals veröffentlicht hat, — Briefe, die
uns einen tiefen Einblick in die Eigenart einer der geistvollsten deut-
schen Frauen gewähren und von einer hohen, idealen, menschenfreund-
lichen Gesinnung nicht minder, wie von einem seltenen Freimut in
beredter Sprache zeugen. Es wird darin auch der gemeinsamen Be-
strebungen, die Bettine mit dem Bildhauer Karl Steinhäuser ver-
banden, vorübergehend gedacht. Ein günstiger Zufall hat es gefügt,
dass mir in eben den Tagen, da das Buch erschien, mit dem hand-
schriftlichen Nachlasse des Künstlers1 2) eine Anzahl von Briefen in die
Hände fiel, die Bettine an ihn und seine Gattin gerichtet. Wenn gleich
auch hier, wie in der Geiger’schen Publikation manches verloren, manche
Lücke zu beklagen ist, so genügt das Vorhandene doch, um das freund-
schaftliche Verhältnis, das zwischen beiden Teilen lange Jahre hindurch
bestand, und ihr eifriges Zusammenwirken in einer wichtigen, weite
Kreise des Volkes bewegenden künstlerischen Angelegenheit genauer er-

1) L. Geiger: Bettine von Arnim und Friedrich Wilhelm IV. Frankfurt a. M.,
Litterar. Anstalt. 1902. 220 S. 8°.

2) Im Besitze des Herrn Prof. Dr. M. Bnsenberg in Karlsruhe, dem ich für die
freundliche Überlassung der Briefe auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten
Dank auszusprechen habe.
 
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