Der Schauplatz der Kupreehl'selien Fragen.
Von
liichartl Schröder.
Eine der wichtigsten Femrechtsquellen sind die sogenannten Ru-
precht’schen Fragen vom 29. Mai 1408 (abgedruckt u. a. bei Lindner,
Die Verne, 1888, S. 212 ff.). Die Einleitung besagt: „Anno domini 1408,
feria quarta post Urbani. Nota. Unser herre der künig hat besant dise
nachgeschriben freigreven, mit namen Gobeln von Werdinchusen, frein-
greven zu Volmestede (d. i. Volmarstein), Clausen von Wilkenbracht,
freingreven von Walberth (d. i. Valbert), Stencken, freingreven zum
Hamme (d. i. Hamm) und Bernharten Mosthart, freingreven der stüle
zu Wilshorst, und hat die dise nachgeschriben frage und stuck tun
fragen.“
Der Schluss lautet: „Nota, Item dicz obgeschriben allez haben die
obgenanten etc. geschriben geben mir Johannes Chirchain, hofschreiber
des römischen kunigs. dapei ist gewessen Johannes von Laudemburg,
zolschreiber zu Bacherach, unde geschah zu Heidelberg in Rebenstock-
haus, anno et die ut supra.“
Man darf annehmen, dass die Verhandlungen an demselben Orte
stattgefunden haben, an welchem die auf König Ruprechts Geheiss nach
Heidelberg berufenen Freigrafen dem Hofschreiber (Hofgerichtsschreiber?)
Johann Kirchheim das darüber aufgenommene Protokoll übergaben.
Einer der besten Kenner der Heidelberger Ortsgeschichte, Herr
Landgerichtsrat Huffschmid in Konstanz, teilte in dankenswerterweise über
die in Frage kommende Örtlichkeit Folgendes mit: „Bei Zusammenstellung
meiner Notizen finde ich, dass 1428 das Haus „zum Ochsen“ das Ort-
haus an der Knebelgasse war und am Markt nahe dem Heil. Geiste lag.
Zweifellos war es das westliche Eckhaus der Fischergasse. Unten daran
lag das der Ennel Rebstöckin gehörende Haus, das dem heutigen Hause
Fischergasse Nr. 16 entspricht. Schon 1376 wird in der Knebelgasse
Von
liichartl Schröder.
Eine der wichtigsten Femrechtsquellen sind die sogenannten Ru-
precht’schen Fragen vom 29. Mai 1408 (abgedruckt u. a. bei Lindner,
Die Verne, 1888, S. 212 ff.). Die Einleitung besagt: „Anno domini 1408,
feria quarta post Urbani. Nota. Unser herre der künig hat besant dise
nachgeschriben freigreven, mit namen Gobeln von Werdinchusen, frein-
greven zu Volmestede (d. i. Volmarstein), Clausen von Wilkenbracht,
freingreven von Walberth (d. i. Valbert), Stencken, freingreven zum
Hamme (d. i. Hamm) und Bernharten Mosthart, freingreven der stüle
zu Wilshorst, und hat die dise nachgeschriben frage und stuck tun
fragen.“
Der Schluss lautet: „Nota, Item dicz obgeschriben allez haben die
obgenanten etc. geschriben geben mir Johannes Chirchain, hofschreiber
des römischen kunigs. dapei ist gewessen Johannes von Laudemburg,
zolschreiber zu Bacherach, unde geschah zu Heidelberg in Rebenstock-
haus, anno et die ut supra.“
Man darf annehmen, dass die Verhandlungen an demselben Orte
stattgefunden haben, an welchem die auf König Ruprechts Geheiss nach
Heidelberg berufenen Freigrafen dem Hofschreiber (Hofgerichtsschreiber?)
Johann Kirchheim das darüber aufgenommene Protokoll übergaben.
Einer der besten Kenner der Heidelberger Ortsgeschichte, Herr
Landgerichtsrat Huffschmid in Konstanz, teilte in dankenswerterweise über
die in Frage kommende Örtlichkeit Folgendes mit: „Bei Zusammenstellung
meiner Notizen finde ich, dass 1428 das Haus „zum Ochsen“ das Ort-
haus an der Knebelgasse war und am Markt nahe dem Heil. Geiste lag.
Zweifellos war es das westliche Eckhaus der Fischergasse. Unten daran
lag das der Ennel Rebstöckin gehörende Haus, das dem heutigen Hause
Fischergasse Nr. 16 entspricht. Schon 1376 wird in der Knebelgasse