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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Einklang von Wunsch und Gestaltung: zu den Landhäusern von Prof. F. A. Breuhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0023

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INN EN-DE KOR AT ION

13

Bei den Innenräumen des Hauses Dr. Ö. (Abb.
S. 14-18) werfen wir einen Blick in die mit einem
rotbraunen Teppich ausgelegte Wohnhalle (Abb.
s- 14-15). Mit Chintz bezogene Polstermöbel grup-
pieren sich um einen Teetisch mit einer Unters-
berger Kalksteinplatte. Das große Fenster kann
wie ein Rolladen, unschwer bedienbar, hinunterge-
senkt und in jeder Höhe festgestellt werden. Die
leichte Wölbung der Decke nimmt abgeschwächt das
Motiv der oberen Kaminumrahmung wieder auf. Der
modernen Auffassung entspricht das Eßzimmer in
seiner Zweckbestimmung (Abb. S. 16). Die früher
beliebten Möbel, die Prachtstücke des Hauses: das
Mächtige Büfett, die überfüllte Vitrine, sind fort-
""en, geblieben ist das Notwendige und prak-

ein
in

gefall

!sch Bedingte: Der Eßtisch, die Stühle und
schmaler Seitentisch. Alles Geschirr aber ist .
geräumigen, eingebauten Wandschränken unterge
^ Ein klarer sachlicher Raum, in seiner
!rkung durch keine Hängelampe zerrissen. Die
d.ei2ung wurde in den Steinfußboden gelegt, so daß
le Radiatoren fortfallen konnten. Die abwasch-
en Wände sind in mattem Schleiflack behandelt und

mit Pflanzen pastellhaft bemalt. Befreit von allem
Urväterhausrat, unter Verzicht auf alle überflüs-
sigen freistehenden Möbel wirkt der Raum nur
durch sich selbst, durch seine ausgewogenen Pro-
portionen, erwärmt und belebt durch die Harmonie
seiner Farben.

Das Wohnzimmer (Abb. S. 17) vereint den eigent-
lichen Wohnraum des Hauses in eleganter Weise
mit der Bibliothek. Den Bücherregalen nimmt der
helle Anstrich jede gelehrtenhafte Prätension. Eine
Schrankkastenseite (praktisch im Gebrauch! Man hat
es nicht einmal nötig, sich zu bücken) mit alten Farb-
stichen geschmückt, unterbricht die Staffel der Borte
und verleiht dem ganzen Raum eine ansprechende,
großzügige Wohnlichkeit.

Schlaf- und Ankleidezimmer wirken raumerwei-
ternd durch die großen Schiebe-Glasscheiben (Abb.
S. 18), die ohne Holzumrahmung die Räume einteilen,
ohne sie voneinander zu trennen. Matte Punkte auf
den Scheiben machen das Glas wahrnehmbar. So kann
das Schlafzimmer kühl gehalten werden, während
das Ankleidezimmer warm bleibt. Der Blick aber hat
die Illusion des größeren Raumes. - c. w.
 
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