Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

DOI Artikel:
Hildebrandt, Hans: Bank für Landwirtschaft im Berliner Westen: Architekt: Paul Meller, Berlin-Charlottenburg
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0366

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
356

INNEN-DEKORATION

ARCHITEKT PAUL MELLER-BERLIN »EINE ZWEIOSTELLE DER BANK FÜR LANDWIRTSCHAFT« AUSSENANSICHT

BANK FÜR LANDWIRTSCHAFT IM BERLINER WESTEN

ARCHITEKT: PAUL MELLER-BERL1N-CHARLOTTENBURO

Die Besonderheit der architektonischen Durchbil-
dung der in der Kantstraße der Reichshauptstadt
neueröffneten Depositenkasse der Bank für Landwirt-
schaft ist bedingt durch die Besonderheit dieses Bank-
unternehmens selbst, das neben seiner Zentrale in
Berlin 40 Zweigstellen vom Osten bis zum Westen
Deutschlands unterhält. Gegründet um die Jahrhun-
dertwende, erlebte die Bank ihren Hauptaufstieg erst
im Dritten Reiche, was auch in der Errichtung wei-
terer Zweigstellen innerhalb Großdeutschlands zum
Ausdruck kam. Die Bank für Landwirtschaft will zu-
nächst das Vertrauensinstitut des Nährstandes sein.
Präsident ihres Aufsichtsrates ist ja auch der Obmann
des Reichsnährstandes, Gustav Behrens, und die
ersten drei Depositenkassen Berlins wurden in die un-
mittelbare Nähe der Zentralmarkthalle, des Fleisch-
großmarktes und des Viehhofes gelegt. Solche enge
Beziehung zur Landwirtschaft schließt jedoch nicht
aus, daß die Bank Gewerbe aller Art sowie Privatkun-
den berät und betreut. Die Gründung der Depositen-

kasse im Westen Berlins bedeutet das Fußfassen in
städtischen Kreisen. Doch will das Unternehmen sei-
nen Eigencharakter auch hier betonen, und der Ar-
chitekt hatte die Aufgabe, diesen klar, aber unauf-
dringlich zur Geltung zu bringen.

Ein Gesamtraum von 180 Quadratmeter Grund-
fläche stand im Erdgeschoß eines modernen, in ruhi-
gen Formen gehaltenen Großbaus zur Verfügung, um
Kundenraum, Schalterhalle, Arbeitsräume, Zimmer
des Vorstehers und Nebenräume mancherlei Art
unterzubringen und so zu ordnen, daß der Betrieb sich
reibungslos abspielt und daß der Besucher trotz der
Raumbeschränkung den Eindruck erwünschter Weite
empfängt. Gediegene Würde war statt reicher Wir-
kung oder gar statt vornehmer Pracht zu erstreben.
Paul Melier hat seine nicht einfache Aufgabe in vor-
bildlicher Weise gelöst. Ein Dreier-Rhythmus be-
herrscht, Einheitlichkeit erzeugend, doch unauffällig,
die Gesamtanlage. Er wird schon an der Straßenfront
angeschlagen, deren glattes Mauerwerk aus hellen
 
Annotationen