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nun, daß jeder andern Malerei nur das schwere, mate-
rielle Weiß als Licht dient, so kann man die Wirkung
ermessen, die die Anwendung von diesem selbst machen
muß. Landschaftliches, zumal von dunklem Bauwerk im
Vorgrund umschlossenes, erscheint wie die Helle Wirklich-
keit, und so macht der bekannte heil. Christopherus von
Hemling eine mit nichts zu vergleichende ergreifende
Wirkung.

Die Herren B.B. haben außerdem noch ein ganzes
dreifenstrigcs Zimmer mit dieser bunten Farbenpracht
geschmückt, und hier ist es besonders, wo die Krast des
so gebrochenen Lichtes auf's Gemüth, die durchaus der
einer heiligen Musik vergleichbar ist, gewiß an Jedem,
der dort war, sich bewährt hat.

Der Künstler, von dessen Hand die bei weitem voll-
kommeneren Bilder der Sammlung sind, heißt Boerkel
und ist unsers Wissens aus Sachsen. Sein Verdienst
wird um so mehr erkannt werden, je mehr, was wir
hoffen, diese neue Kunst an Umfang und Theilnahme ge-
winnt; denn es ist unverkennbar eine neue Richtung,
man mochte sagen ein neues Instrument gefunden, mit
welchem es mehr, als mit jedem bekannten, möglich wird,
das menschliche Gemüth zu rühren, zm erfreuen und zu
erheben.

es.

Säumer 1t e.

AnS Naumburg schreibt inan: Im Laufe beS Som-
mers hat sich unsere Stadt durch mehrere Privat- und
Wohngebäude, sowie dura) de» Neu - und Ausbau bereits
vorhandener alter Gebäude sehr erweitert und verschönert.
Auch wird bald der erweiterte Stadtverschluß . zu Stande
kommen, durch dcu die Vorstädte mit der Stadt verbundcu
werde» sollen.

Der große Raum des alten Hotels Longucville, auf
dem Carrousselplahe i» Paris ist ganz aufgeräumt und ge-
ebnet und am so. Oktober zum Gebrauche Jes Publikums
überlassen worden.

An dein im Pariser Stadtviertel des Gros-Caillon zu
errichtenden Magazingcbäudc für unverzollte Maaren sind
seit dem so. August, wo der Zuschlag des Baues erfolgte,
täglich über 3on Arbeiter beschäftigt, so daß das Gebäude
sich schon jetzt über den Erdboden erhebt und wahrscheinlich
in io Monaten beendigt seyn wird. Der Grundstein ward
am 20. Okt. vom König gelegt.

In Paris wird, nach dem Plaue des Architekten Hrn.
Gau, ein neues Gcfängniß in der Straße Roguette er-
baut werben, um den Bicetre zu ersetzen, der künftig nur
als Irrenhaus gebraucht werben soll. In zwei Jahren soll
das neue Gebäude vollendet seyn.

Man ist gegenwärtig mit dem Umbau der Thurmspitzc
a» der Kathedrale'von Rouen beschäftigt. Das Ganze wird
ungefähr eine Höhe von 3 2' über der Plattform des Thur-
mcs haben.

Nach den Noiizie del Giorno hat Thorwaldscn der
berühmte» Basilica di S. Giorgio in Bclabro i» Rom

mehrere Platten BlldhauermarmorS geschenkt, um daraus
die Tische der beiden Scitenaltär« zu bilden, welche bisher
von Ziegelsteinen errichtet waren.

Aus Jalta in der Krim», wird unterm 11. Sept.
geschrieben: Gestern wurde hier eine Kirche eingcweiht, die
der Graf Woronzoff auf de» in seinem Grundgcbict gelegenen
Ruinen eines alten griechischen Tempels hat bauen lassen»
und morgen soll zu einer andern Kirche, die »ach einem
allerhöchst genehmigten Plaue ansgeführt werde» wird, ein
schicklicher Platz ausgcwählt werden.

Am 25. September fand die Einweihung der Aufer-
stehungs-Cathebrale zu Wologda in Rußland statt, die
17 72 erbaut worden, aber seitdem in solchen Verfall ge-
ratben war, daß sic ungeheuerer Ausbesserungen bedurfte,
die durch den Eifer des dortigen Bischofs, Hrn. Stephan,
z>t Stande gebracht wurden. Derselbe Kircheufürst hat die
große Kathedrale zu Mariä Himmelfahrt, die sich aus den
Zeiten des CzaarS Iwan Wassiljewitsch herschreibt, ausbcs-
sern lassen.

Kunslvrrrin in -Haikersladt.

Bekanntmachung.

Die fünfte Kunstausstellung in Halberstadt soll im Mai
d. I. stattsinden und damit abermals eine Vcrloosung von
Kuustgcgeuständen verbunden werden.

Unterzeichnete ersuchen nun die Herrn Künstler, welche
einige ihrer jüngst vollendeten Gemälde dazu zu bestimmen
geneigt sind: diese, mit Frachtgclegenheit, bis zum ir. April,
eine genaue Beschreibung derselben mit Bemerkung der
Große und des etwaigen Berkaufpreises aber schon bis zum
3o. März unter Kreuzcouvert, der Adresse der Unterzeichneten
und der portofreien Rubrik:

Angelegenheiten des-Kunst-Vereins zu Halberstadt,

cinzusenben.

Bei Zusendungen von namhaften Künstlern und von
nicht sehr entfernt wohnenden übernimmt der Verein die
Kosten der Her- und der Rückfracht.

Halbcrstadt. am i. Januar 1854.

Der Kunst-Verein zu Halberstadt.

I. W. Spiegel z. Diesenberg, Dr. F. Lncanns.

Durch alle Kunst- und Buchhandlungen ist zu beziehen:

Madonntnbiw,

gezeichnet von H. Hold ein, in Stahl gestochen

von

Wart Wart-.

Snbscriptionspreise bis Ostermcsse t83i.

Nro. i. auf franz. Velinp. 16: Gr. sächs.

,, 2. aus den 2 erste» Tausenden 20 Gr.

,, 5. auf chincs. Pap. 1 Rthlr. 8 Gr.

„ 4. vor der Schrift 2 Rthlr. -'s Gr.

Diese billigen Preise gelten nur bis Ostern 1834; nach-
her werden sie um Hz erhöht. — Von denselben Meistern
gezeichnet und in Kupfer gestochen ist auch erschienen:

Das Clirislusbilv.

Preis 1 Rthlr. ir Gr. sächsisch.

Kunst- und Bna,'haudlung
von Conr- Glaser in Schlcusinge».

Verantwortlicher Redacteur: Dr. Schorn.
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