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uub manche andere Stücke von zwei Akten in drei, solche
von drei in vier und die von vier Akten in fünf einzu-
tl,eilen, um mehr Zwischenakte und damit mehr Zeit
zur Anordnung der Dekorationen während derselben zu
gewinnen, und bei alle dem dauern diese Zwischen-
akte jeder dennoch mindestens zehn Minuten länger
als sie dauern würden, wenn die. Tiefe der Bühne
die genügende Vorbereitung der Verwandlungen gestat-
tete. Die Beschwerlichkeiten, unter welchen die Dekora-
tionen und Versetzstücke in jenen angebauten zu Verlän-
gerung der Bühne dienenden Kasten hinein und wieder
herausgeschafft werden müssen, sind groß, und der Schade,
welchen sie dabei finden, ist nicht gering.
(Die Fortsetzung folgt.)
Literatur.
U c b c r Niederländische Kunst, oder biogra-
phisch-technische Nachrichten von den vorzüglichsten
Meistern in der Zeichnungskunst und Malerei in
den vereinigten Niederlanden, als Stoff zu Vor-
lesungen aufKunst- und wissenschaftlichen Schulen.
Aus den vorzüglichsten Duellen bearbeitet von
Lit. A. C. Nilson, gnicsc. Sekretär bei
dem Magistrat der k. b. Stadt Augsburg. Augs-
burg und Leipzig, in der von Jcn isch und Sta-
g e'schen Verlagshandlung. 1834. 8. S. XU. 284.
Dieses Buch enthält eine Sammlung von biographi-
schen Notizen, ähnlich der früheren, welche derselbe Vers,
über deutsche Künstler veranstaltet und herausgegeben hat-
Eine Darstellung des Charakters und geschichtlichen Ent-
wicklungsganges der niederländischen Kunst darf man
hier nicht erwarten, denn gleich die erste Seile beginnt
mit dem Leben, den Schicksalen und Werken der Brüder
Evck; und so gcht'ü fort bis auf die neueren Zeiten.
Aber auch die historische Darstellung ist unvollständig,
sofern der Verfasser zwar den Vasari, Mander, Fiorillo
und andere berühmte Bearbeiter der niederländischen
Kunstgeschichte benützt, aber von den neueren keinen kennt,
dahin, wenn wir auch die schöne Darstellung der Scho-
penhauer, die keine eigenen Forschungen veranstaltete, son-
dern nur aus den vorhandenen Quellen schöpfend erzählen
wollte, ausnehmen, vornehmlich Waagen, über die Brü-
der Evck undRnbens,und Passavant, nndjetztauch die
niederländischen Briefe, von denen aber freilich der Verf.
noch keine Einsicht hatte nehmen können, gehören. Wer
sich nun mit den ältere» Nachrichten gerne begnügt, findet
im vorliegenden Bande so ziemlich Alles, was aus
Fiorillo und dessen Vorgängern sich ercerpiren läßt, beige
bracht; aber freilich eine wirkliche Bereicherung der kunst-
geschichtlichen Literatur kann diese Kompilation so wenig'
als die frühere heißen.
Plastik.
Aus Veranlassung der Entdeckung der Gebeine Raphacl's
hat Thorwaldsen eine Apotheose des großen Künstlers ent-
worfen. Raphael sitzt sinnend, mit einer Tafel in der Hand,
auf den Resten eines antiken, reich verzierten Architravs;
die Füße ruhen auf der Vase und dem Capitcll einer korin-
thischen'Säule. Eine Siegesgöttin krönt ihn, und Amor
schmiegt sich, eine Rose bietend, an ihm hinauf.
Akademien und Vereine.
Ain 14. Juni hielt die Gesellschaft für Pommer'sche
Geschichte und Alterthumskunde zu Stettin ihre zehnte
zahlreich besuchte Generalversammlung.
Am 2. Juni hat der Kunstverein in Moskau seine
außerordentliche Jahressitzung gehalten. Nachdem die Arbei-
ten der Schüler geprüft worden waren und der Direktor
den Jahresbericht verlesen hatte, übernahm, auf den Antrag
des Vereins, der Militär-General-Gouverncur Fürst Golizin
den Titel eines Präsidenten und vertheilte die Preise. Unter
den Belohnten befinde» sich zwei Taubstumme und ein Per-
ser, Seid Mirsa Mumcuow. der die Küustlerklasse fleißig
besucht und in Zeit von sechs Monaten große Fortschritte im
Zeichnen gemacht hat; er will sich »och ein Jahr in Ruß-
land aufhalten, »in sich in der Kunst zu vervollkommnen,
und bann nach seinem Baterlande zurückkehren, wo er eine
lithographische Anstalt anzulcgen wünscht.
UTcöatllcnlumöc.
Kopenhagen. Am s. August habe» der Bischof
Müller, der Stadthäuptmann Thortscn und der Bild-
hauer Freund dein König von Dänemark die Denkmünze
überreicht, welche zum Andenken an die frohen Tage geschla-
gen ist, da der König nach überstandencr Krankheit aus
Holstein nach seiner Hauptstadt heimkehrte.
München. Auf den Landtag 1834 ist eine Denk-
münze mit den von S. M. dem Könige selbst angegebenen
Insignien geprägt worden; auf der einen Seite ist die
Jahreszahl 18 54 und die Inschrift: Ehre dem Ehre ge-
bühret; auf der andern daS königliche Brustbild.
Aitcrlhümer.
Der in Halle so eben erschienene erste Band der „Neuen
Mittheilungen ans dem Gebiete hiflorisch-autigl,arischer For-
schungen, hcrausgegeben von dem Thüringisch-Sächsischen
Verein für Erforschung des vaterländischen Altertbums,,
enthält eine Untersuchung über die bischöflich Naumburgi-
schen Münzen, vom Landrakh Lcpsius; mehrere Abhandlun-
gen vou Wiggert über Taufsteine, Grabhügel und Magde-
burgische Altcrthümer, n. A. in.
Verantwortlicher Redakteur : vr. S ch o r n.
uub manche andere Stücke von zwei Akten in drei, solche
von drei in vier und die von vier Akten in fünf einzu-
tl,eilen, um mehr Zwischenakte und damit mehr Zeit
zur Anordnung der Dekorationen während derselben zu
gewinnen, und bei alle dem dauern diese Zwischen-
akte jeder dennoch mindestens zehn Minuten länger
als sie dauern würden, wenn die. Tiefe der Bühne
die genügende Vorbereitung der Verwandlungen gestat-
tete. Die Beschwerlichkeiten, unter welchen die Dekora-
tionen und Versetzstücke in jenen angebauten zu Verlän-
gerung der Bühne dienenden Kasten hinein und wieder
herausgeschafft werden müssen, sind groß, und der Schade,
welchen sie dabei finden, ist nicht gering.
(Die Fortsetzung folgt.)
Literatur.
U c b c r Niederländische Kunst, oder biogra-
phisch-technische Nachrichten von den vorzüglichsten
Meistern in der Zeichnungskunst und Malerei in
den vereinigten Niederlanden, als Stoff zu Vor-
lesungen aufKunst- und wissenschaftlichen Schulen.
Aus den vorzüglichsten Duellen bearbeitet von
Lit. A. C. Nilson, gnicsc. Sekretär bei
dem Magistrat der k. b. Stadt Augsburg. Augs-
burg und Leipzig, in der von Jcn isch und Sta-
g e'schen Verlagshandlung. 1834. 8. S. XU. 284.
Dieses Buch enthält eine Sammlung von biographi-
schen Notizen, ähnlich der früheren, welche derselbe Vers,
über deutsche Künstler veranstaltet und herausgegeben hat-
Eine Darstellung des Charakters und geschichtlichen Ent-
wicklungsganges der niederländischen Kunst darf man
hier nicht erwarten, denn gleich die erste Seile beginnt
mit dem Leben, den Schicksalen und Werken der Brüder
Evck; und so gcht'ü fort bis auf die neueren Zeiten.
Aber auch die historische Darstellung ist unvollständig,
sofern der Verfasser zwar den Vasari, Mander, Fiorillo
und andere berühmte Bearbeiter der niederländischen
Kunstgeschichte benützt, aber von den neueren keinen kennt,
dahin, wenn wir auch die schöne Darstellung der Scho-
penhauer, die keine eigenen Forschungen veranstaltete, son-
dern nur aus den vorhandenen Quellen schöpfend erzählen
wollte, ausnehmen, vornehmlich Waagen, über die Brü-
der Evck undRnbens,und Passavant, nndjetztauch die
niederländischen Briefe, von denen aber freilich der Verf.
noch keine Einsicht hatte nehmen können, gehören. Wer
sich nun mit den ältere» Nachrichten gerne begnügt, findet
im vorliegenden Bande so ziemlich Alles, was aus
Fiorillo und dessen Vorgängern sich ercerpiren läßt, beige
bracht; aber freilich eine wirkliche Bereicherung der kunst-
geschichtlichen Literatur kann diese Kompilation so wenig'
als die frühere heißen.
Plastik.
Aus Veranlassung der Entdeckung der Gebeine Raphacl's
hat Thorwaldsen eine Apotheose des großen Künstlers ent-
worfen. Raphael sitzt sinnend, mit einer Tafel in der Hand,
auf den Resten eines antiken, reich verzierten Architravs;
die Füße ruhen auf der Vase und dem Capitcll einer korin-
thischen'Säule. Eine Siegesgöttin krönt ihn, und Amor
schmiegt sich, eine Rose bietend, an ihm hinauf.
Akademien und Vereine.
Ain 14. Juni hielt die Gesellschaft für Pommer'sche
Geschichte und Alterthumskunde zu Stettin ihre zehnte
zahlreich besuchte Generalversammlung.
Am 2. Juni hat der Kunstverein in Moskau seine
außerordentliche Jahressitzung gehalten. Nachdem die Arbei-
ten der Schüler geprüft worden waren und der Direktor
den Jahresbericht verlesen hatte, übernahm, auf den Antrag
des Vereins, der Militär-General-Gouverncur Fürst Golizin
den Titel eines Präsidenten und vertheilte die Preise. Unter
den Belohnten befinde» sich zwei Taubstumme und ein Per-
ser, Seid Mirsa Mumcuow. der die Küustlerklasse fleißig
besucht und in Zeit von sechs Monaten große Fortschritte im
Zeichnen gemacht hat; er will sich »och ein Jahr in Ruß-
land aufhalten, »in sich in der Kunst zu vervollkommnen,
und bann nach seinem Baterlande zurückkehren, wo er eine
lithographische Anstalt anzulcgen wünscht.
UTcöatllcnlumöc.
Kopenhagen. Am s. August habe» der Bischof
Müller, der Stadthäuptmann Thortscn und der Bild-
hauer Freund dein König von Dänemark die Denkmünze
überreicht, welche zum Andenken an die frohen Tage geschla-
gen ist, da der König nach überstandencr Krankheit aus
Holstein nach seiner Hauptstadt heimkehrte.
München. Auf den Landtag 1834 ist eine Denk-
münze mit den von S. M. dem Könige selbst angegebenen
Insignien geprägt worden; auf der einen Seite ist die
Jahreszahl 18 54 und die Inschrift: Ehre dem Ehre ge-
bühret; auf der andern daS königliche Brustbild.
Aitcrlhümer.
Der in Halle so eben erschienene erste Band der „Neuen
Mittheilungen ans dem Gebiete hiflorisch-autigl,arischer For-
schungen, hcrausgegeben von dem Thüringisch-Sächsischen
Verein für Erforschung des vaterländischen Altertbums,,
enthält eine Untersuchung über die bischöflich Naumburgi-
schen Münzen, vom Landrakh Lcpsius; mehrere Abhandlun-
gen vou Wiggert über Taufsteine, Grabhügel und Magde-
burgische Altcrthümer, n. A. in.
Verantwortlicher Redakteur : vr. S ch o r n.